Der Apple-Lautsprecher HomePod soll das Haus rocken
Wichtig war es Apple auf der Keynote zu betonen, dass der HomePod ein wirklich guter Lautsprecher ist. Er soll das Haus rocken. Das erreicht er mit einem Subwoofer und sieben Lautsprechern, die im Kreis angeordnet sind. Tatsächlich sieht der HomePod in etwa so aus wie ein Mac Pro (2013), insofern macht die runde Anordnung schon Sinn.
Ein Apple A8-Chip, wie er von diversen iOS-Geräten bekannt ist, sorgt für einen guten Klang. Der Lautsprecher wird in der Lage sein, zu erkennen, wo genau im Raum er aufgestellt ist. Entsprechend wird der Schall den jeweiligen Raum erfassend gelenkt, sodass immer der bestmögliche Sound zu erwarten ist.
Darüber hinaus ist es auch möglich, einen zweiten HomePod zu verwenden, quasi als Stereo-Paar. Die beiden Geräte werden sich dann ergänzen. Ermöglicht wird das durch AirPlay 2, das in iOS 11 und macOS High Sierra integriert ist. Ein Muss ist das freilich nicht.
Ersten Tests zufolge soll Apple zumindest was das angeht nicht übertrieben haben. Auf der WWDC gab es den HomePod im Demo-Bereich bereits zu hören und die versammelte Presse, darunter Mashable, CNET, Engadget und The Verge, war durchaus angetan von dem, was Apple da zu lauschen anbot. Auch erste Tests mit den Seriengeräten bescheinigen dem HomePod einen guten Klang, in den Ohren vieler Tester klingt das Apple-Produkt gar fantastisch. Von den Qualitäten der Sprachassistenz Siri war man hingegen weniger begeistert.
Siri kann gut zuhören - und schweigen
Nicht weniger als sechs Mikrofone sorgen dafür, dass der HomePod stets auf Empfang steht. Wenn man die magischen Worte „Hey Siri” sagt, soll der HomePod in der Lage sein, das sogar dann zu vernehmen, wenn gerade Musik läuft. Apple - auf Vorfälle mit Amazon Echo anspielend - hat auf der Keynote Mitte 2017 betont, dass man dabei die Privatsphäre nicht vergisst. Das Gesagte wird demnach stets verschlüsselt übertragen und mit einer anonymen ID verknüpft. Eine Rückführung, wer was gesagt hat, soll so ausgeschlossen werden.
HomePod: Musik von Apple Music
Wenig überraschend ist, woher die Musik kommen wird. Nativ implementiert sein wird Apple Music, man wird also Siri bitten können, ein bestimmtes Lied abzuspielen, das dann via Apple Music gestreamt wird. Auf der Technik von iOS 11 und macOS High Sierra aufbauend, lernt Siri dazu, welche Musik gut ankommt. So wird es möglich sein, schwammigere Befehle zu geben und Siri beispielsweise darum zu bitten, „gute Musik” zu spielen.
Apple-Lautsprecher nicht nur mit Sprache bedienbar
Die Musiksteuerung des smarten Lautsprechers funktioniert nicht nur über Sprache, sondern auch über Haptik. Der HomePod kommt oben mit einer berührungsempfindlichen Oberfläche, über die man die Wiedergabe steuern kann oder die Lautstärke einstellt. Dort sind auch LEDs vorhanden, die visuelles Feedback geben, wenn man sich mit Siri unterhält.
Eine ganze Siri in einem Lautsprecher
Neben der Möglichkeit, Apple Music zu streamen, bietet der HomePod so gut wie alle Funktionen, die Siri selbst auch schon hat. Man kann Fragen aller Art stellen, HomeKit (Smart Home) fernsteuern, Termine im Kalender abfragen und vieles andere mehr. Wer bereits ein iPhone, ein iPad oder einen Mac mit Siri hat, der kennt die Möglichkeiten, die Siri bietet.
Für wen ist der HomePod gedacht?
Die Frage ist natürlich erlaubt, an wen sich der HomePod überhaupt richtet. In erster Linie an alle diejenigen, die einen smarten Lautsprecher wünschen, der sich ins Apple-Ökosystem integriert. An Alternativen mangelt es freilich nicht, siehe Google Home, Amazon Echo und Sonos One. Apple ist das auch bewusst, allerdings wollte man es „richtig” machen. Sonos habe den guten Klang, aber dafür wenig Smartness. Amazon und Google hätten – „streitbar” – die Smartness, aber dafür nur einen durchschnittlichen Klang. Der HomePod hingegen soll beides vereinen: Den guten Klang (zusammen mit einer intelligenten Steuerung), gepaart mit den Funktionen von Siri, ohne dabei auf das iPhone angewiesen zu sein.
In jedem Fall verspricht Apple eine einfache Inbetriebnahme. Wer bereits einen Kopfhörer mit dem W1-Chip hat, der kennt das Vorgehen: In die Nähe eines iPhone bringen und dann automatisch koppeln und schon ist der HomePod betriebsbereit.
Da für die Verwendung iOS 11 notwendig ist, ergibt sich daraus auch automatisch, welche Geräte sonst noch als Systemvoraussetzung dienen, nämlich ein iPhone 5s oder neuer. Ältere Apple-Smartphones bekommen das Update auf iOS 11 nicht mehr.
Technische Daten des Smart Speakers von Apple
Der HomePod wird eine Größe von 17,2 Zentimetern haben und einen Durchmesser von 14,2 Zentimetern. Bei einem Gewicht von 2,5 kg ist er in Weiß oder Spacegrau zu haben. Alle acht Lautsprecher (ein Subwoofer und sieben Hochtöner) kommen mit einem eigenen Verstärker. Die sechs Mikrofone dienen der guten Verständigung mit Siri und der Erkennung der Position im Raum – auf Englisch der „spatial awareness“, die Sonos etwa „True Tone“ nennt. Darüber hinaus gibt es interne Mikrofone, die für eine automatische Bass-Korrektur verwendet werden. Apple gibt an, dass die Verarbeitung der Töne auf einem Niveau stattfindet, das sonst nur im Tonstudio zu finden sei.
Größe | 17,2 cm hoch, 14,2 cm im Durchmesser |
Gewicht | 2,5 kg |
Farben | wahlweise in Space-grau oder weiß |
Der HomePod kann sich kabellos nach IEEE 802.11a/b/g/n/ac mit MIMO verbinden. Wenn man mehrere Räume gleichzeitig beschallen möchte, braucht es dazu AirPlay 2, das in iOS 11 und macOS High Sierra zur Verfügung steht. Zunächst wird nur Englisch (USA, Großbritannien und Australien) unterstützt.
HomePod: Preise und Verfügbarkeit
Endlich gibt es bei Apple mal wieder eine regionale Diskriminierung – andererseits müsste es wohl korrekt heißen: Endlich gibt es mal wieder ein neues Produkt. In den USA ist das Gerät zu einem Preis von 349 US-Dollar vor Steuern seit dem 9.2.2018 erhältlich, auch in Australien und Großbritannien geht der HomePod von Apple bereits über die Theke. In weiteren Ländern soll er im Verlauf des Jahres verfügbar sein, der Verkaufsstart für Deutschland und Frankreich wird von Apple mit „Frühjahr 2018“ angegeben. Internationale Preise, etwa in Euro für den deutschen Markt, hat Apple noch nicht genannt, ersten Schätzungen zufolge sollte man vorsichtshalber aber von einem Preis um die 450 Euro ausgehen. Ein ausführlicher Vergleich zwischen aktuellen Smart Speakern ist für eine der kommenden Ausgabe der Mac Life geplant.