Apple Watch Series 2: Wasserdicht bis 50 Meter
Um es gleich vorweg zu nehmen, Apple hat bei der Apple Watch Series 2 das Gehäuse optisch nur sehr subtil modifiziert. Es ist unwesentlich dicker geworden, was vermutlich auf den größeren Akku zurückzuführen ist, aber nur im direkten Vergleich auffällt. Technisch hingegen gibt es viele Änderungen, denn mit der zweiten Generation soll man Schwimmen gehen können. Dafür wurden alle Öffnungen abgedichtet, sodass kein Wasser hineindringen kann. Lediglich der Lautsprecher musste offen bleiben, da ansonsten keine Töne mehr herauskommen können. Apple hat dafür einen Mechanismus entwickelt, um eingedrungenes Wasser abzulassen: Eine Mini-Pumpe im Lautsprecher und ein abgespielter Ton sorgen dafür, dass das Wasser nach außen geleitet wird. Apple gibt an, dass die Apple Watch Series 2 nach ISO 22810:2010 wasserdicht ist und für Aktivitäten im flachen Wasser, etwa Schwimmen im Pool oder im Meer geeignet ist: Sporttauchen, Wasserski oder andere Aktivitäten mit hohen Geschwindigkeiten sollten dennoch vermieden werden. Um den Wassersportarten gerecht zu werden, die damit ermöglicht wurden, hat Apple die Workout-App angepasst.
Integriertes GPS: Ein Stück zur Unabhängigkeit vom iPhone
Die Apple Watch Series 2 muss nach wie vor mit einem iPhone gekoppelt werden, weil andernfalls die meisten Funktionen nicht nutzbar sind. Gerade im Sport kann das aber hinderlich sein, was auch Apple gemerkt hat. Deshalb hat die zweite Generation einen GPS-Sensor erhalten und kann sich nun auch ohne das iPhone orten. Das ist besonders für das Laufen und Fahrradfahren interessant, denn damit kann das gekoppelte iPhone zu Hause bleiben und dennoch kann im Nachhinein nachvollzogen werden, wo die Route entlangging.
Apple S2: Der neue Dual-Core-Prozessor
Da Apple-Produkte von Hard- und Software her optimiert sind, bekommt man wenig von Prozessoren mit und Apple hält sich auch vergleichsweise bedeckt, was dessen Funktionsweise angeht. Immerhin gab das Unternehmen bekannt, dass es sich beim neuen Prozessor um den Apple S2 handelt. Dieser kommt mit zwei Prozessor-Kernen und integriertem GPS. Bei der Apple Watch der ersten Generation kam der Apple S1 zum Einsatz, der nur einen Kern zu bieten hatte. Interessant: Der Hauptprozessor der Apple Watch Series 1 wird Apple S1P genannt: Er bringt den zweiten Kern mit, lässt aber das GPS vermissen. Von der Rechengeschwindigkeit her nehmen sich S1P und S2 hingegen nichts.
watchOS 3 bringt die meisten neuen Funktionen
Wie das auch gerne beim iPhone der Fall ist, hat Apple bei der Apple Watch vor allem watchOS verbessert. Die dritte Hauptversion bringt viele neue Funktionen mit, die aber nicht exklusiv den beiden neuen Modellen zur Verfügung stehen. Apps werden schneller geladen, es werden neue Zifferblätter mitgeliefert, die Aktivitäten können mit Freunden geteilt werden. Außerdem gibt es neben der Erinnerung zum Aufstehen eine Erinnerung zum Herumrollen für Rollstuhlfahrer. Die Workout-App kann jetzt bis zu fünf Messwerte direkt anzeigen und pausiert werden. Mit der Atmen-App soll man sich in Stresssituationen entspannen können. Nicht zu vergessen sind die vielen neuen Effekte bei den Nachrichten, die iOS 10 mitbrachte. Mit HomeKit lässt sich die Hausautomatisierung steuern, mit der SOS-Funktion automatisch Hilfe rufen und die Apple Watch kann den Mac entsperren, sodass ein Passwort in den meisten Fällen unnötig wird.
Apple Watch Series 1 ist eine verbesserte „Gen 1”
Die Apple Watch 2 kommt mit ein paar neuen Funktionen, aber zusätzlich hat Apple die Apple Watch Series 1 vorgestellt. Um es mit einer Analogie auszudrücken: Es handelt sich dabei um das iPhone 5c der Apple Watch. Neue Funktionen gibt es nicht, lediglich der Prozessor wurde modifiziert. Dafür hat Apple seine erste Generation komplett aus dem Verkauf genommen. Die erste Generation bekommt zwar ebenfalls noch watchOS 3, aber dem merkt man deutlich an, warum der Schritt sinnvoll erschien: Immer wieder stellt man kleine Ruckler und Wartezeiten fest.
Materialien und Armbänder
Wer sich an die Produktmatrix der Apple Watch der ersten Generation erinnert, stellt fest, dass diese sehr unübersichtlich war. Apple Watch, Apple Watch Sport, Apple Watch Edition, verschiedene Farben, viele Armbänder. Dies hat Apple nun etwas vereinfacht: Eine Unterscheidung zwischen Apple Watch und Apple Watch Sport findet nicht mehr statt. Was bleibt, ist der Unterschied zwischen Aluminium und Edelstahl sowie der einzelnen Armbänder. Neu ist die Apple Watch Nike+. Sie kommt mit einem speziellen Armband und der vorinstallierten Run Club App. Im Programm bleibt die Apple Watch Hermès. Ausgetauscht wurde hingegen die Apple Watch Edition. Wurde sie in der ersten Generation noch mit Gold überzogen, handelt es sich in der Series 2 um ein Keramikgehäuse. Dieses bietet Apple zudem wesentlich günstiger an, bei 1449 Euro geht es schon los. Wer sich für die Edition entscheidet, bekommt ein magnetisches Ladedock mit dazu.
Noch übersichtlicher ist das Angebot bei der Apple Watch Series 1: Dafür ist nur ein Modell zu haben, nämlich das Aluminium-Gehäuse mit Sportarmband. Immerhin wird das in verschiedenen Farben angeboten.
Preise und Verfügbarkeit
Die Apple Watch Series 2 und Series 1 wurde gleichzeitig mit dem iPhone 7 am 7. September 2016 vorgestellt. Der Verkaufsstart fand am 16. September statt. Preislich liegt die Apple Watch Series 1 bei 319 Euro für 38 mm und 349 Euro für 42 mm. Die Apple Watch mit Aluminium-Gehäuse wird ab 419 bzw. 449 Euro verkauft, mit Edelstahl kostet sie ab 649 bzw. 699 Euro und die Edition wird für 1449 oder 1499 Euro angeboten.