Apple Watch Series 2 im Mac-Life-Review

Apple Watch Series 2 im Test: Immer noch kein Must-Have aber deutlich verbessert

Apple Watch 2 im Test: Die Apple Watch Series 2 ist da! Wir waren mit der neuen Apple Watch laufen und schwimmen, haben neue Apps ausprobiert und immer wieder auf den Akku geschielt. Schon jetzt lässt sich sagen: Es ist die gleiche Uhr wie vorher – nur besser. Und zwar an vielen Stellen massiv besser.

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7 Minuten Lesezeit

Äußerlich passt die neue Apple Watch perfekt zum iPhone 7: Es hat sich nicht besonders viel getan. Fans und jeder der etwas genauer hinguckt bemerkt natürlich trotzdem subtile Unterschiede. So ist die Apple Watch Series 2 in einer neuen, edlen Material-Variante (Keramik) zu haben und es gibt zahlreiche neue Armbänder, sowie eine neue Kooperation mit Nike. Außerdem ist die Neuauflage der Uhr knapp 1 Millimeter dicker als das Vorgängermodell.

Ja, dicker. Das kommt selten vor bei Apple-Produkten. Während wir den „Dünner ist dünner“-Wahn besonders beim iPhone schon längst nicht mehr unkritisch bejubeln, ist gerade die Apple Watch ein Produkt, dass tatsächlich gerne etwas abspecken könnte. Der zusätzliche Millimeter macht die „Series 2“ allerdings nicht zu einem unangenehmer zu tragendem Accessoire. Wenn man ehrlich ist, er fällt überhaupt nicht auf und ist nicht einmal im direkten Vergleich wirklich zu erkennen.

Aus Apples Entscheidung, optisch praktisch nichts an der Smartwatch zu verändern, lässt sich ablesen, dass man in Cupertino immer noch zufrieden ist mit diesem Design. Und überzeugt davon, dass die Kunden diese Einschätzung teilen und die neue Uhr nicht nicht deshalb nicht kaufen werden, weil man äußerlich keinen Unterschied zur alten Apple Watch erkennt.

Insgesamt hat Apple die vergangene Zeit darauf verwendet, die offensichtlichen Schwachstellen auszubessern. Die erste Apple Watch war ein klassisches Produkt der ersten Generation, wie wir es von Apple kennen: an vielen Stellen innovativ, überzeugendes Design, dafür aber etwas schwachbrüstig in Sachen Leistung und mit der einen oder anderen fehlenden Hardwarekomponente.

Ganz so wie etwa auch das erste iPhone, das zwar einerseits bahnbrechend war, auf der anderen Seite aber ohne UMTS und ohne GPS auskommen musste.

Apple Watch Series 2 im Test: Fokus-Verschiebung

Während Tim Cook die erste Apple Watch noch dafür feiert, zu allererst eine unglaublich tolle Uhr zu sein, haben die Apple-Watch-Käufer dem iKonzern gezeigt, worauf es wirklich ankommt.

Zwar war Sport von vorn herein ein großer Punkt auf Apples Feature-Liste. Dieses Jahr ist aber klar geworden: Die Apple Watch ist vor allem ein Fitness-Tracker, darüber hinaus eine sehr gut und elegante Uhr, dann ein ziemlich cooles Helferlein in Bezug auf Benachrichtigungen und nebenbei noch vieles mehr, wenn man sie denn für noch mehr nutzen möchte.

Technische Upgrades für die Apple Watch Series 2

Diesem Umstand tragen auch die meisten technischen Verbesserungen der Series 2 Rechnung. Sie verfügt nun über einen eigenen GPS-Empfänger und kann somit fortan auch ohne das iPhone in der Hosentasche als vollwertige Laufuhr genutzt werden. Die Workout-App zeichnet die absolvierte Strecke auf und färbt langsame, normal schnelle und Sprintabschnitte von rot bis grün ein. Etwas irritierend ist, dass es keine Anzeige darüber gibt, ob GPS nun auch wirklich genutzt wird. Man startet einen Lauf und muss dann davon ausgehen, dass schon alles so funktionieren wird, wie Apple behauptet. Andererseits bekommt man so auch nicht für gefühlte Ewigkeiten einen „Searching for GPS signal“-Bildschirm angezeigt, wie es bei anderen Laufuhren der Fall ist. Apple sagt, dass die Suche nach einem GPS-Signal beginnt, sowie man die Workout-App startet. Unter Umständen fehlende GPS-Daten der ersten gelaufenen Meter werden dann über die Daten der sonstigen Sensoren näherungsweise ergänzt.

Wer wirklich auf jeden gelaufenen Meter wert legt, muss gucken, wie das für ihn persönlich funktioniert. Die Testlaufstrecke am Freitagabend wurde in unserem Fall jedoch erfreulich akkurat aufgezeichnet. Als Gelegenheitsjogger stört man sich dann auch nicht an gegebenenfalls 10 bis 30 ungenauen Metern am Anfang eines 5,5-Kilometer-Laufs.

Natürlich steht der Zugang zum GPS-Empfänger auch anderen Apps zur Verfügung. Die Frage ist, wie viele davon wirklich gebrauch machen werden, führt man sein iPhone doch in der Regel stets und ständig mit sich.

Mit der Series 2 kann man jetzt auch offiziell schwimmen gehen. Das neue Gehäuse ist bis zu einer Tiefe von 50 Metern wasserdicht. Zwar hat auch die vorherige Apple Watch weder bei sportlichen Aktivitäten in der Schwimmhalle, noch beim Duschen schlapp gemacht – mit einem wirklich guten Gewissen ist man mit ihr dennoch nicht in den Pool gesprungen.

Die Workout-App wurde für Schwimmer erweitert. Dort kann man nun „Beckenschwimmen“ und „Freiwasserschwimmen“ auswählen. Bei letzterem schaltet sich der GPS-Empfänger dazu und trackt die zurückgelegte Strecke, sowie den Schwimmstil. In der Halle zeichnet die Uhr ebenfalls die absolvierten Runden auf. Dies geschieht auf Basis verschiedener Berechnungen. Zum Einen sollte man vor dem Sprung ins Wasser angeben, wie lang eine Bahn ist. Zum Anderen versucht die Uhr aufgrund der Bewegungen im Wasser zu erkennen, wann man eine Wende einleitet.

Im ersten Teste klappte das erstaunlich gut. Beim morgendlichen Ausflug ins Hallenbad zählte die Uhr 21 Bahnen, tatsächlich waren es 22. Eine Abweichung mit der man als Hobby-Schwimmer erstens leben kann und die zweitens die vielleicht auch dem einen oder anderen Senioren-Überholvorgang geschuldet war.

Wenn man einen der Schwimmmodi gestartet hat, wird das Display der Apple Watch automatisch gesperrt. Damit das über die Uhr strömende Wasser nicht ungewollte Aktionen auslöst. Um das Display wieder zu aktiveren, muss man an der Digital Crown drehen.

Was dann folgt ist eine recht hochfrequente Tonfolge. Diese dient tatsächlich dazu, verbliebendes Wasser aus dem Lautsprecher zu pressen. Keine Weltneuheit, aber dennoch eine ziemlich geniale Lösung.

Eine weitere willkommene Änderung ist das verbesserte Display, das nun deutlich heller leuchtet als bislang. Mit der Leuchtkraft von 1.000 Nits (1 Nit ist die Helligkeit, die von einer einzelnen Kerze ausgeht) ist das Display der Series 2 der hellste Bildschirm, den Apple derzeit im Programm hat.

Der Akku im neuen Modell hat mehr Saft. Den braucht er auch. Speziell, wenn man den GPS-Empfänger nutzt. Bei Workouts mit aktiviertem GPS hält die Uhr etwa fünf Stunden durch. Wer die Uhr allerdings selten oder nie zum Laufen nutzt, der kann sich über eine längere Akkulaufzeit freuen.

watchOS 3

Die tatsächlich größten Änderungen kommen nicht mit der Uhr selbst, sondern mit der neuen Version des Betriebssystems, watchOS 3. Tatsächlich ist watchOS 3 eigentlich watchOS 2. Wir sind uns ziemlich sicher, dass Apple in ein paar Jahren zugeben wird, dass watchOS 1 eigentlich eine Beta-Version war und deshalb nicht wirklich zählt.

Apple hat am Speicher- und RAM-Management geschraubt, erlaubt Entwicklern Zugriff auf mehr Programmierschnittstellen und dem Nutzer sich bis zu 10 Apps in das Dock der Watch zu legen. Diese 10 Apps sind fortan so etwas wie die „Favoriten“ und werden im Arbeitsspeicher gehalten, so dass sie besonders schnell starten.

Aber auch der Start der nicht favorisierten Apps läuft nun deutlich zügiger ab, so dass es tatsächlich endlich Spaß macht, sie zu benutzen. Das ist natürlich nicht allein Verdienst der besseren Software. Apple hat der Series 2 auch einen deutlich schnelleren Prozessor spendiert. (Der sich ab sofort übrigens auch im Einsteiger-Modell, dem Vorjahresgehäuse, das jetzt unter dem Namen Apple Watch Series 1 vertrieben wird, befindet.)

Auch an der Steuerung der Uhr hat Apple viel geschraubt. Ein Druck auf die seitliche Taste unter der Digital Crown ruft zum Beispiel nicht länger die besten Freunde auf, sondern das Dock, was wesentlich praktischer ist. Ein Druck auf die selbe Taste startet einen Notruf, bei dem nicht nur die jeweils lokal gültige Notrufnummer gewählt, sondern auch die als Notfallkontakte hinterlegten Personen informiert werden. Eine Funktionen, von der wir uns wünschen, dass sie niemals irgendein Mensch benutzen muss. Aber wenn, dann hat sie Potenzial Leben zu retten.

Apple Watch Series 2: Die Preise

Tatsächlich bekommt man eine Apple Watch jetzt schon ab 319 Euro. Dabei handelt es sich dann um das Vorjahresmodell mit neuem Prozessor in der 38-Millimeter-Variante. Das größere Gehäuse (42 Millimeter) gibt es für 349 Euro. Wer auf GPS und von der Garantie abgedeckte Schwimm-Experimente verzichten kann, ist damit gut bedient. Technisch ist sie ansonsten praktisch auf dem selben Stand, wie das neue Modell. Abgesehen von dem leicht kleineren Akku und dem etwas dunkleren Display.

Die Preise für das aktuelle Modell mit GPS und wasserdichtem Gehäuse starten bei 419 Euro (38 Millimeter, Aluminium), beziehungsweise 649 Euro (38 Millimeter, Edelstahl) oder 1.449 Euro (38 Millimeter, Keramik).

Fazit

Schon mit der zweiten Generation der Apple Watch ist es Apple gelungen das Produkt massenmarkttauglich auszubauen. Während die erste Uhr in der Realität vor allem etwas für „early adopters“ und Apple-Fans war, könne mit der Series 2 auch ganz „normale“ Menschen wirklich etwas anfangen. Die Series 2 ist eine ausgezeichnete Sportuhr, die sich von den zahllosen Konkurrenzprodukten in diesem Segment durch die diversen Zusatz-Funktionen und natürlich die Vielfalt an Apps absetzt. Auch der neue Einstiegspreis von 319 Euro für ein in allen wichtigen Punkten aktuelles Modell hilft.

Testergebnis
ProduktnameApple Watch Series 2
HerstellerApple
Preisab 419 €
Webseitewww.apple.de
Pro
  • Deutlich schneller
  • Bessere Benutzerführung
  • GPS
  • Wasserdicht
  • Notruffunktion
Contra
  • Ohne LTE-Modul kein echtes Stand-Alone-Gerät
Bewertung
1,4sehr gut

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Ein wirklich toller Testbericht. Super Arbeit[Thumbs Up Sign]Danke
Den Kritikpunkt mit dem LTE verstehe ich nur nicht ganz...

Ja der Artikel ist auch nach meiner Meinung gelungen. Allerdings gibt es auch ein paar Stellen, die mir die Haare aufstehen lassen.

Nur ein Beispiel: "Während wir den „Dünner ist dünner“-Wahn besonders beim iPhone schon längst nicht mehr unkritisch bejubelt..." Ich bin der Meinung, dass der "Dünner ist dünner-Wahn" eher von den Medien künstlich gepusht wurde, um ein Thema zu haben. Ich finde dünner (und damit auch leichter) absolut richtig.

Ein zweites Beispiel: Series 1 wurde als Design-Produkt angepriesen. Series 2 kann diesen Fokus nicht bekommen, weil sich das Gehäuse-Design nicht geändert hat. Also muss der Fokus ein anderer sein. Sport bietet sich grundlegend an, denn es gibt sicher mehr Sport-Begeisterte als Gesundheit-Begeisterte z.B.

Insofern kann ich die Aussage, dass die Kunden dem Konzern gezeigt haben, wo die Richtung hingeht, nicht ganz folgen. Die Watch ist ähnlich wie das iPhone ein Gerät, dass sich zum berühmten Schweizer Taschenmesser mausert. Für den einen ist es Sport, für den anderen Mode, für den nächsten Gesundheit und für andere einfach nur Kommunikation. Alles auf einmal wäre schlicht dämlich.

Series 3 wird's zeigen.

Auch die "alte" Watch kann ohne iPhone die Entfernung relativ genau messen, lediglich ohne GPS-Track.

Informativer Beitrag. Dennoch tilistisch und grammatikalisch schwach, Interpunktion vorhanden, aber nicht immer vollständig.

Wer mit Korinthen um sich wirft, sollte vielleicht besser nochmal über das eigene Geschreibsel lesen. Die eigenen Fehler untermauern den Ansatz nicht wirklich! Aber der Name ist dann halt Programm! :-)))

Tommm?
1. "nicht wirklich"?
2. "Machs erst mal besser"-Verhalten?
3. "halt"?
Mehr braucht man nicht zu wissen, um Sie einzuschätzen.

Da schliesse ich mich doch voll und ganz an *GRINS*

Natürlich an Tommm :)

Und was soll "tilistisch" sein??? ;-)

Moin Sebastian,

so als Fischgucker, ja ich weiss Apple sagt die Uhr ist nicht für Sporttaucher geeignet, würde mich interessieren ob die Uhr je nach Schwimmstiel/Lage, die Ergebnisse verfälscht. Ist dürfte ja so von der Bewegung schon ein unterschied zwischen Brust und Freistil sein. Wurde auch ein Sprung vom Startbock gewagt?

gruss

sedl

Rückenschwimmen habe ich nicht getestet. ;-)
Mit Brust- und Freistilschwimmen und auch einem Wechsel der Stile während einer Bahn habe ich keine Probleme festgestellt.

Guten Tag kann ich mit der neuen Apple Watch Nike auch mit Runtastic weiter benutzen ? Oder muss ich die Nike App benutzen gibt es noch Unterschiede zwischen der Apple Watch 2 und der Nike Apple Watch ? Vielen Dank schonmal für die Antworten LG sebi

Du kannst alle Watch-Apps auf allen Watch-Modellen nutzen.
Das einzige, was das Nike+-Modell anders macht: Die exklusiven Armbänder und die exklusiven Ziffernblätter.

Hat der GPS Chip die Geschwindigkeitsmessung nach dem Dopplereffekt an Board? Vielleich auch eine hohe Meßfrequenz ZB 10Hz? Wenn ja gibts Apps die das nutzen?

Ich besass die Serie 1 Watch und habe nun auf die Serie 2 Watch gewechselt. Habe beide nebeneinander gehalten und den 1mm mehr optisch nicht sehen können. Das Einzige was ich sehe ist dass die Sensoren hinten (laden / Puls messen) etwas Anders ausschauen.
Vom neuen OS bin ich bisher gar nicht begeistert. Viele Optionen in Apps wurden abgespeckt. Konnte ich doch in der Aktivitätsapp bisher jeden Farbring einzeln anzeigen lassen (was ich immer dazu benutzt habe schön einen nach dem Anderen voll zu kriegen), ist nun nur noch eine kurze Zusammenfassung beim runterscrollen zu sehen,- viel zu klein und unübersichtlich.
Das 2. was ich immer sehr genutzt habe waren die Cheks. Ich finde es absolut mühsam dass diese nun nicht mehr vorhanden sind. Es gibt zwar nun die Programme über die Seitentaste mit Swipes schnell aufrufbar, wass allerdings in keinster Weise die Cheks ersetzt.
Bei gleichen Einstellungen konnte ich keine unterschiedliche Laufzeit der Uhren feststellen! Beide gehen am Abend mit ca. 40% ans Ladegerät.
Die Uhr habe ich hauptsächlich zum schwimmen gekauft,- aber irgendwie getrau ich mich damit nicht ins Wasser. Ich vermute mal dass es daran liegt dass das Design sich nicht geändert hat und in meinem Hirn schon tief verankert ist dass man mit der Uhr nicht ins Wasser gehen kann ;)

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