iPhone X: Grundlegend überarbeitetes Design
Nachdem Apple in den vergangenen Jahren das Design des iPhone 6 wieder (iPhone 6s) und wieder (iPhone 7) verwertete, gab es beim iPhone 8 zwar größere Änderungen (Glasrückseite). Das große Redesign kommt allerdings mit dem iPhone X. Schon die Front beeindruckt mit einem großen 5,8-Zoll-Display, welches nahezu randlos die gesamte Vorderseite einnimmt und damit keinen Home-Button mehr besitzt.
Da Apple das iPhone X als Zukunftsvision sieht, hat man nun ein helles und kontrastreiches OLED-Display verbaut. Apple nennt es Super Retina Display. Die ersten Pressevertreter, die es in der Hand halten durften, bezeichnen es als „unvergleichbar“ und hielten es für das beste Display in einem Smartphone. Wie schon beim iPhone 8 hat man dem iPhone X auch das vom iPad Pro bekannte „True Tone Display“-Feature spendiert. Ein Sensor sorgt dafür, dass die Dispayfarbe stets an die Umgebung angepasst wird und somit deutlich natürlicher wirkt.
Jedoch wird das Design durch eine kleine Lasche gestört, die die Ohrmuschel, die Kamera sowie 3D-Sensoren beinhaltet. Als Rahmen nutzt man Edelstahl „in chirurgischer Qualität“. Dadurch ist es nicht nur besonders robust, sondern zollt auch dem allerersten iPhone Tribut, welches ebenfalls mit einem glänzenden Rand daherkam.
Die Rückseite wurde gleichermaßen überarbeitet. Dabei verabschiedete man sich von Antennenlinien und dem Aluminium. Vielmehr setzt man nun auf Glas, wodurch kabellose Technologien eine bessere Verbindung bieten.
Da die Vorderseite nur in Schwarz kommt und beeinflusst die Farbwahl nur die Rückseite. Jedoch hat man hier die Optionen stark reduziert, sodass man nur Space Grau und Silber anbietet. Sollten Sie Bedenken wegen dem großen Display und der Glasrückseite haben, können wir Sie beruhigen. Laut Apple handelt es sich dabei um „das stabilste Glas, da es je in einem Smartphone gab“. Zumindest fast, da sich das iPhone X dieses mit dem iPhone 8 und 8 Plus teilt.
iPhone X mit IP67-Zertifizierung und kabelloser Ladefunktion
Bereits mit dem iPhone 7 zertifizierte man das Apple-Smartphone mit iP67. Dies bedeutet, dass es gegen Spritzwasser und Staub geschützt ist, wobei das wohl untertrieben sein dürfte. Der Spezifikation zufolge soll das iPhone X damit 30 Minuten in einem Meter Tiefe verharren können. Allerdings schaffte dies bereits das iPhone 7 mit einer solchen Leichtigkeit, sodass iFixit im letzten Jahr den Test nach acht Stunden abbrach. Beim iPhone X dürfen wir daher ähnliches erwarten.
Durch das Design wird nicht nur der Schutz vor Wasser verbessert, sondern die neue Glasrückseite sorgt dafür, dass das Smartphone kabellos geladen werden kann. Glücklicherweise setzt man hier auf keine proprietäre Eigenentwicklung. Man wird stattdessen den Qi-Standard nutzen, den bereits zahlreiche andere Hersteller verwenden. Dadurch ist man auch nicht auf Apple eigenes Zubehör angewiesen, sondern kann auch bestehende Accessoires nutzen. Allerdings sollte man hierbei darauf achten, dass das kabellose Ladegerät mindestens mit 7,5 Watt lädt.
Neue Kameras: Dreimal besser - vorne und hinten
Seit vielen Jahren stellt Apple keine iPhone-Generation vor, die ohne Verbesserungen an der Kamera auskommt. Trotz der Verbesserungen am iPhone 8 und 8 Plus sind die Kameras am iPhone X nochmals besser. So wurde zum einen ein größerer 12-Megapixel-Sensor an der Rückseite verbaut, der eine besser Qualität liefert. Gleichzeitig werden beide Objekte mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet, wodurch vor allem Bilder im Low-Light-Bereich profitieren. Damit das auch wirklich der Fall ist, hat Apple das Teleobjektiv mit einer Blende f/2,4 anstatt der bisherigen f/2,8 ausgestattet.
Natürlich ist die neue vertikale Dual-Kamera ein Hingucker, aber wirklich beeindruckend ist die Front. Dort verbaut Apple erstmalig die TrueDepth Kamera. Diese besteht aus Infrarotkamera, Infrarotbeleuchter, 7-Megapixel-Kamera und Punktprojektor. Diese Hardware-Elemente ermöglichen eine innovative dreidimensionale Wahrnehmung und machen damit auch Porträt-Aufnahmen mit der Frontkamera möglich. Zusätzlich dient die neue Technologie auch als neue Entsperr-Methode. Apple nennt dies Face ID und nutzt die Sensoren, um Ihr Gesicht zu scannen. Die Daten werden dann wie bei Touch ID in einem Secure Enclave gesichert. Wenn Sie Face ID nutzen, dann bestätigt der Chip, dass die gerade gescannten Daten mit den hinterlegten Daten übereinstimmen und entsperrt daraufhin Ihr iPhone X.
Übrigens geht mit den neuen Kameras eine weitere Funktion einher: das Porträtlicht. Durch die Tiefenmessung und die Analyse der Fotodaten kann der Prozessor komplexe Lichtverhältnisse, die sonst nur im Studio hergestellt werden können, anwenden. Dadurch werden Gesichter besser ausgeleuchtet oder erhalten coole Effekte. Derzeit befindet sich das Porträtlicht jedoch noch in der Betaphase.
Ohne Klinkenanschluss, Home-Button und Touch ID
Mit dem iPhone X geht Apple eine radikale Neuausrichtung an. Das Design ist natürlich ein Hingucker, verzichtet aber auf beliebte Elemente. Wie schon beim iPhone 7 und iPhone 8 gibt es keinen Klinkenanschluss mehr. Apple gibt allerdings einen Lightning-auf-Klinken-Adapter mit, möchte aber die Nutzer zu kabellosen Alternativen, wie den eigenen AirPods oder den BeatsX, bewegen.
Durch das neue 5,8-Zoll-Display blieb beim iPhone X kein Platz mehr für den Home-Button, sodass Apple diesen ersatzlos entfernte. Einige der Aufgaben übernimmt nun der Power-Button, der jetzt schlicht „Seitentaste“ heißt. Darüber lässt sich sowohl Apple Pay als auch Siri aktivieren. Zum Home-Bildschirm gelangen Sie allerdings, indem Sie vom unteren Bildschirmrand nach oben wischen. Daher wird nun auch das Kontrollzentrum auf andere Weise aufgerufen. Dazu reicht ein Wisch vom oberen rechten Rand nach unten, während links weiterhin die Mitteilungszentrale erreichbar bleibt.
Nachdem der Home-Button weichen musste, wurde auch der Fingerabdrucksensor Touch ID gestrichen. Verschiedenen Berichten zufolge soll sich eine Integration unter dem Display schwierig gestalten, da Apple dem Display eine zusätzliche drucksensitive Lage spendiert hat und damit die Genauigkeit des Fingerabdrucksensor beeinflussen würde. Apple soll sich daher gegen Touch ID entschieden haben und wird mit Face ID eine sehr gute Alternative bilden.
iPhone X: Produktion bereitet Probleme
Kaum eine Zukunftsvision kann ohne das Überwinden verschiedener Hürden auf den Weg gebracht werden. Das iPhone X macht hier keine Ausnahme. Während Leaks frühzeitig die Runde machten, wurde von vielen Analysten auf einen wichtigen Umstand hingewiesen. Samsung ist in diesem Jahr der exklusive Zulieferer für das OLED-Panel, da andere Hersteller keine großen Stückzahlen liefern können. Doch auch Samsung soll an die Grenze gebracht werden, sodass zum Start mit einem Engpass gerechnet werden dürfte. Erst in den kommenden Jahren könnte Apple zusätzlich Sharp und natürlich LG als Zulieferer verpflichten.
Durch den Exklusivvertrag gibt es natürlich ein weiteres Problem. Laut Insidern soll das OLED-Display von Samsung doppelt so teuer sein als die bisherigen LCDs, da die Südkoreaner ebenfalls einen „Premium-Preis“ verlangen. Dadurch wird zwangsläufig auch der Gerätepreis in die Höhe getrieben.
iPhone X: Preise und Verfügbarkeit
Im Gegensatz zum iPhone 8 wird das iPhone X nicht in zwei Größen geben. Es wird lediglich als 5,8-Zoll-Variante erscheinen. Auch bei den Farben hat man reduziert und bietet es nur in zwei Farben an: Space Grau und Silber. Bei den Speichergrößen hat Apple ebenfalls eine Variante gestrichen und bietet Ihnen nur 64 GB und 256 GB als mögliche Optionen an.
Das iPhone X kann mit 64 GB zum Einstiegspreis von 1.149 Euro erworben werden, reicht Ihnen der Speicherplatz nicht, dann können Sie für 1.319 Euro auch das 256-GB-Modell erwerben. Der Vorbestellstart beginnt am 27. Oktober 2017, während wenige Tage später, am 3. November, die erste Auslieferung zu erwarten ist. Sobald die Vorbestellphase beginnt, dürften die Lieferzeiten rasant ansteigen, da Apple vom iPhone X deutlich weniger Geräte produzieren lassen konnte als sonst. Dies lag unter anderem an verschiedenen Hardwarekonflikten mit der Software, die erst einen späten Produktionsstart zuließen. Analysten gehen bereits davon aus, dass die Nachfrage erst Mitte 2018 befriedigt werden kann.