iPhone-12-Fakten im schnellen Überblick
- Vier Modelle: iPhone 12, iPhone 12 Plus, iPhone 12 Pro, iPhone 12 Pro Max
- Dual-Kamera für Einsteigermodelle
- Triple-Kamera und LiDAR-Sensor bei Pro-Modellen
- OLED-Displays weiterhin nur bei den Pro-Modellen
- A14: Leistungstarker Chip mit hoher Energieeffizienz
- Mehr Akkulaufzeit durch neue Batterie-Technologie
- 5G-Funktionalität für alle Modelle
- Neues Antennendesign für WLAN
- Rückkehr von Touch ID möglich: Fingerabdrucksensor im Display
iPhone 12: Namensgebung sicher? Vielleicht!
Zwar sind sich die Beobachter einig, dass Apple die neuen iPhone-Modelle iPhone 12, iPhone 12 Pro und iPhone 12 Pro Max nennen wird, aber in der Vergangenheit ging Apple nicht immer den direkten Weg zur nächsten großen Nummer.
Über viele Hardware-Generationen hinweg führte Apple ein A-B-Prinzip. Im A-Jahr gab es die große neue Nummer, während sie im B-Jahr den Zusatz „S“ erhielt und man damit die Reihe veredelte. Zuletzt gab es dies beim Sprung von iPhone X zum iPhone XS.
Es besteht daher die Möglichkeit, dass 2020 kein iPhone 12 erscheint, sondern Apple lediglich „iPhone 11s“-Modelle veröffentlicht. Durch die Zusätze von „Pro“ und „Pro Max“ ist dies in den Augen der Experten jedoch unwahrscheinlich, da es Verwirrung stiften könnte. Eine Bestätigung gibt es erst bei der offiziellen Enthüllung.
Neues Design für das iPhone 12 erwartet
Die Experten spalten sich in zwei Lager: Das eine glaubt an ein neues Design, während Apple laut den anderen am aktuellen Aussehen festhalten und nur kleine Veränderungen vornehmen soll. Beim Redesign des iPhone 12 könnte Apple auf die Designsprache des iPad Pro zurückgreifen und auch das Smartphone wieder deutlich kantiger gestalten – wie zuletzt das iPhone SE. Dabei soll einmal mehr ein Edelstahlrahmen die beiden Glasflächen von Vorder- und Rückseite verbinden. Für den Rahmen soll eine neue Technologie zum Einsatz kommen, die die Signale der integrierten Antennen besser durchlässt, indem sie die Störeinflüsse reduziert.
Obwohl die Antennenlinien im Rahmen größer ausfallen sollen, könnten die neuen Modelle allgemein dünner ausfallen, nachdem sie in den letzten Hardware-Generation zunehmend dicker wurden. Laut MacOtakara könnte das große iPhone 12 Pro Max mit dem 6,7-Zoll-Display von 8,1 mm auf 7,4mm zusammenschrumpfen. Jedoch könnte die Gerätehöhe leicht zunehmen. Auch der bekannte Leaker Max Weinbach konnte dies bestätigen und sogar Schemazeichnungen sicherstellen, die eine weitere Änderung offenbaren. Der Zeichnung zufolge soll der Kamerabuckel ein Hauch tiefer ausfallen, während die Seitentaste sowie der SIM-Kartenschacht etwas nach unten wandern. Dadurch soll die Taste leichter zu bedienen sein.
Bei den Farben zeigte sich Apple mit dem iPhone XR sowie den neuen Modellen experimentierfreudig. Es steht natürlich fest, dass es wieder Modelle in schwarz und weiß (iPhone 12) beziehungsweise Space Grau und Silber (iPhone 12 Pro) geben wird. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Apple auch weiterhin eine (PRODUCT)RED-Variante sowie weitere Farben anbieten wird. Bei den Pro-Modellen könnte nach „Nachtgrün“ auch ein dunkelblauer Farbton namens „Navy Blue“ eingeführt werden.
Displays und Größenoptionen
Nach drei Hardware-Generationen könnte Apple mit der iPhone-12-Reihe erstmals vollständig auf die OLED-Technologie setzen. Für das Einsteigermodell würde dies weniger Gewicht, einen besseren Kontrast sowie eine bessere Energieeffizienz bedeuten.
Um den Aufpreis dann für die Pro-Modelle zu rechtfertigen, sollen hier neue Technologien zum Einsatz kommen. Dazu könnte OLED-Zulieferer Samsung das neue „Y-Octa“-Verfahren beisteuern und dadurch das Display dünner machen, indem man die Funktionen einer bislang notwendigen Schicht anderweitig integriert. Daneben besteht die Möglichkeit, dass Apple die LTPO-Technologie der Apple Watch im iPhone 12 Pro (Max) einsetzt und dadurch bis zu 15 Prozent Energie einsparen kann.
Samsung und Google könnten Apple zu einer weiteren Änderung bei den Displays der Pro-Modelle zwingen. Die beiden Hersteller haben nämlich die Bildraten drastisch erhöht. Dies führt zu weicheren Animationen, die Experten und Beobachtern lange fordern. Apple hat im iPad Pro bereits die ProMotion-Technologie im Einsatz, die dynamisch die Bildrate auf bis zu 120 Hz erhöht. Eine Adaption für das iPhone 12 Pro ist durch die neuesten Leaks immer wahrscheinlicher. Apple hätte dadurch die Möglichkeit zur Konkurrenz aufzuschließen oder diese gar zu überholen, da sie nur in wenigen Fällen eine dynamische Bildrate bieten.
Auch bei der Auswahl und den Größenoptionen für die „iPhone 12“-Modelle könnte sich etwas ändern. Nach dem Apple bereits in den vergangenen Jahren drei Ausführungen anbot, soll das 2020er iPhone eine vierte Variante spendiert bekommen. Demnach soll es ein iPhone 12 mit 5,4-Zoll-Display und ein iPhone 12 Plus mit 6,1-Zoll-Display am unteren Preisende geben. Die beiden High-End-Modell sollen parallel dazu von 5,8“ auf 6,1“ beziehungsweise von 6,5“ auf 6,7“ anwachsen. Doch die Displaygrößen sollen nicht die einzigen Unterschiede bleiben. Grundsätzlich sollen nämlich auch die Ränder weiter schmelzen. Die neuen Modelle könnten bis zu 40 Prozent schmalere Ränder aufweisen.
Prozessor: iPhone 12 mit A14 oder nur ein A13X
Das iPad Pro 2020 erhielt keinen A13X, sondern einen A12Z Bionic als System-on-a-Chip, kurz SoC. Dies heizt die Spekulationen für die Hintergründe an. Apple könnte den A13X gänzlich überspringen oder ihn für die kommenden iPhone-Modelle vorbereiten. Wahrscheinlicher ist jedoch ein neuer A14 Bionic mit einem M14-Motion-Koprozessor.
Dieser soll auf dem 5-nm-Verfahren basieren und bringt dann noch mal mehr Leistung und Effizienz in das iPhone 12. Länger Akkulaufzeiten könnten die Folge sein. Dazu besteht die Möglichkeit, dass Apple die Sechs-Kern-CPU auf acht Kerne aufstockt. Unklar ist in diesem Zusammenhang jedoch die Verteilung, da der A13 Bionic bislang über sechs Kerne verfügt. Die zwei Lightning genannten Kerne sorgen für Höchstleistung, während die restlichen vier Kerne namens Thunder kleinere Aufgaben übernehmen und für eine hohe Effizienz sorgen.
Wie schon beim iPad Pro könnte Apple die beiden Pro-Modelle mit mehr Arbeitsspeicher ausstatten. Gerüchten zufolge sind 6 GB RAM im Gespräch, während die beiden Einsteigermodell mit lediglich 4 GB daherkommen sollen.
Batterie: Neue Technologie schon im iPhone 12?
Die neue Modellreihe könnte einen deutlichen Sprung bei der Akkulaufzeit machen. Neben Verbesserungen durch den Prozessor sowie die Displaytechnologie könnte auch die Batterie selbst für eine höhere Kapazität im schlankeren Design sorgen. Gerüchten zufolge arbeitet Apple an einem Verfahren, um das Schutzmodul der Batterie um bis zu 50 Prozent zu verkleinern. Dies ließe einen schmaleren Akku und damit ein dünneres Gerät zu oder aber eine Erhöhung der Kapazität. Ein Mittelweg ist nicht ausgeschlossen.
Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass Apple 2020 USB-C auch beim iPhone einführt. Zuletzt kam das Gerücht immer wieder auf, aber Apple setzte sich noch im Frühjahr stark für den Lightning-Standard in der EU ein, die USB-C als flächendeckenden Standard vorsehen könnten.
Kameras: Triple-Kamera und ein LiDAR-Sensor für das iPhone 12
Apples iPhone 12 sowie auch das iPhone 12 Plus sollen unverändert mit einem Dual-Kamerasystem ausgestattet sein. Dabei setzt das Unternehmen einmal mehr auf ein Ultraweitwinkel- und Weitwinkelobjektiv mit 12 Megapixeln.
Die Pro-Modelle sollen hingegen wieder über eine Triple-Kamera mit gleicher Auflösung verfügen. Allerdings soll es dabei eine wichtige Änderung geben. Wie schon das 2020er iPad Pro soll auch das iPhone 12 Pro (Max) einen zusätzlichen 3D-Sensor erhalten. Der LiDAR-Scanner soll durch die Lasertechnologie eine bessere Tiefenwahrnehmung von Objekten ermöglichen und dadurch Objekte oder Räume genauer vermessen können.
Am iPad Pro ist dies sehr eingeschränkt nutzbar, aber beim iPhone 12 Pro könnte der Einsatz vielfältiger ausfallen. Beispielsweise erlaubt der Sensor eine schnellere Fokussierung und könnte vor allem bei Porträtaufnahmen für bessere Ergebnisse sorgen. Auch beim Einsatz in schlechten Lichtverhältnissen erlaubt LiDAR eine präzisere Fokussierung. Apple zufolge funktioniert der Sensor im iPad Pro für eine Reichweite von bis zu fünf Metern und würde damit auch für Apples Smartphone ausreichen.
Wie das neue Kamera-Setup tatsächlich aussehen wird, noch unklar. Laut Max Weinbach hat Apple das Design finalisiert, aber gibt dieses den Zulieferern noch nicht vollends Preis. Dem Leaker zufolge sind seine Informationen zu 70 Prozent korrekt, wobei die Anordnung der Kameras sich noch ändern kann.
Die TrueDepth-Kamera der vier Modelle soll eine Überarbeitung erhalten. Analysten Ming-Chi Kuo zufolge soll Apple eine kleinere Kamera-Kerbe planen, sodass mehr Display sichtbar ist. Außerdem wird angenommen, dass Apple bei mindestens einem neuen Modell gänzlich auf die Aussparung verzichten könnte. Möglich soll dies durch eine Technologie des Apple-Zulieferers AMS sein, wodurch verschiedene Sensoren unter dem OLED-Display einsetzbar sind. Allerdings könnte es dabei nicht bleiben.
iPhone 12 mit mehr biometrischen Authentifizierungen: Face ID und Touch ID
Verschiedenen Quellen zufolge könnte Apple wieder Touch ID einführen und zwar unter dem Display. Andere Hersteller bieten die Funktion bereits seit einer Weile, wobei dies bislang nicht immer zuverlässig klappte und der Bereich auf einen kleinen Displaybereich begrenzt war. Sollte Apple etwa auf die Technologie setzen, dürfte sich das auch nicht ändern. Auch über einen kompletten Wechsel von Face ID zurück zu Touch ID wird spekuliert. Ming-Chi Kuo zufolge soll Apple jedoch beide Technologie integrieren, um Nutzern die Wahl zu geben.
Drahtlose Kommunikation: 5G kommt ins iPhone 12
Auch im Bereich der drahtlosen Technologien muss Apple aufholen. Während Samsung und Huawei bereits in der zweiten Hardware-Generation mit 5G-Modem sind, soll das iPhone 12 ebenfalls die neue Mobilfunk-Technologie erhalten. Als potenzieller Kandidat steht Qualcomms X60-Chip im Raum. Diesen stellte der Chiphersteller Anfang 2020 vor und soll bereits zum Jahresende im Einsatz sein. Aufgrund der neuen und engeren Partnerschaft zwischen Apple und Qualcomm ist dies nicht unwahrscheinlich. Ein bekannter Leaker ist jedoch anderer Meinung und geht davon aus, dass Apple das bisherige X55-Modem verwenden wird.
5G ist aber nicht gleich 5G. Die verschiedenen Regionen und teils sogar einzelne Anbieter sehen für die Technologie verschiedene Frequenzbänder vor, sodass Apple wohl an mehreren Ausführungen arbeitet. 5G auf mmWave-Basis ist dabei am leistungsstärksten aber nur auf kurze Reichweiten verfügbar. Dies wird daher in dicht besiedelten Gebieten wie Städten eingesetzt, während das langsamere Sub-6-GHz-Band auch über größere Entfernungen funktioniert. Apple könnte die 5G-Funktionalität in Gebieten ohne den Standard auch vollständig deaktivieren. Daneben könnte Apple das Design der Antennen deutlich anpassen und nicht auf Qualcomms Ausführung vertrauen, da sich diese Insider zufolge nur schwer in Apples Vorstellung einfügt.
Bereits im iPhone 11 führte Apple WLAN 802.11ax oder kurz Wi-Fi 6 ein und machte die Geräte damit zukunftssicher. Für 2020 könnte sich Apple auch von IEEE 802.11ad verabschieden und stattdessen auf das neue IEEE 802.11ay setzen, das die Bandbreite erhöht und gleichzeitig bis zu vier Datenströme zulässt.
Schon 2019 kam das Gerücht auf, dass Apple bilaterales Laden – also das Laden in beide Richtung – einführen wird. Dies war nicht der Fall. Mit der neuen Modellreihe könnte dies jedoch Realität werden. Unklar ist dabei, ob man auch die Ladegeschwindigkeit auf das Niveau der Konkurrenz anheben wird.
Preis und Verfügbarkeit
Die Preise für die neuen Geräte dürften sich kaum verändern. Bislang ruft Apple für das Einsteigermodell 800 Euro ab. Während die Pro-Ausführungen bei 1.150 Euro beziehungsweise 1.20 Euro (Pro Max) beginnen, könnte auch das spekulierte große Einsteigermodell rund 100 Euro über der Basis liegen und entsprechend bei 900 Euro beginnen.
Neben dem Datum der WWDC Anfang Juni ist nur Apples Vorstellung der neuen iPhone-Modelle konstant im September verankert. Dies sollte sich trotz Corona-Pandemie nicht ändern, sodass eine Vorstellung in den ersten beiden September-Wochen zu erwarten ist und der Verkauf dann rund zwei Wochen später startet. Letzten Berichten zufolge soll sich die Entwicklung im Zeitplan befinden.