iPod touch im Test: Was kann er und wer braucht ihn wirklich?
Pünktlich zum Wochenende traf der brandneue iPod touch in der Mac-Life-Redaktion ein, so dass wir ihn bereits ausgiebig ausprobieren und uns ein Urteil bilden konnten. Am Ende stehen zwei Erkenntnisse. Die Erkenntnis, dass der iPod touch längst nicht so anachronistisch ist, wie man meinen könnte. Und die Erkenntnis, dass das spannendste am neuen iPod touch die möglichen Auswirkungen für die Zukunft sind.
Es ist schon eine ganze Weile her, dass wir über einen wirklich neuen iPod berichten konnten. Der neue iPod touch bringt gegenüber dem Vorgänger einige wichtige Änderungen und Verbesserungen mit sich und setzt sich auch von den anderen Mitgliedern der iPod-Familie deutlich ab. Allein schon dadurch, dass diesen der Zugang zu Apple Music verwehrt bleibt. Andere Dinge haben sich praktisch nicht verändert.
Die Verpackung, in der der iPod touch geliefert wird, ist beispielsweise komplett identisch. Eine Plastikbox, in der der iPod, dank durchsichtigem Deckel, noch im eingepackten Zustand gut zu sehen ist. Darunter befinden sich das Lightning-Kabel, die EarPods und natürlich die beiden obligatorischen und immer noch heiß begehrten Apple-Sticker.
Auch beim Design hat sich nicht viel verändert. Apple hat dem iPod touch jedoch ein paar neue Farb-Optionen spendiert: Silber, Gold, Space Grau, Pink, Blau und Product-Red-Variante stehen zur Wahl. Dafür hat Apple sich von dem optionalen Armband, um den iPod touch beispielsweise beim Fotografieren fest an sich zu binden, verabschiedet. Den neuen Modell fehlt sogar die entsprechende Vorrichtung dafür.
Wer auf ein größeres Display à la iPhone 6 oder gar iPhone 6 Plus gehofft hat, wird allerdings enttäuscht. Der iPod touch hat ein 4-Zoll-Display mit 1.136 x 640 Pixel. Dabei handelt es sich um Werte, die vom iPhone 5, 5c und 5s bekannt sind.
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Software & Kamera
Wie nicht anders zu erwarten war, läuft iOS 8.4 auf dem neuen iPod touch. Damit funktioniert auch Apple Music auf dem Gerät, sowie die allermeisten Apps aus dem App Store. Eigentlich wäre nichts anderes zu erwarten gewesen bei dem Flaggschiff der iPod-Reihe. Den anderen beiden iPods, denen immerhin neue Farben spendiert wurden, blieb dieses Glück jedoch vergönnt. Nicht mal via iTunes bekommt man Musik aus Apple Music auf die kleinen Geschwister des iPod touch.
Verbesserungen gibt es in Sachen Kamera. Die rückwärtige Kamera entspricht der des iPhone 5s. Fans von Slow-Motion-Videos können mit dem iPod touch jetzt mit 120 Frames bei einer Auflösung von 720p arbeiten. Das Vorgängergerät musste noch mit einer 5-Megapixel-Kamera auskommen, während diese nun 8 Megapixel bietet.
Eine kleine Merkwürdigkeit erlaubt Apple sich bei den Speichergrößen. Neben 16, 64 und 128 GB wie bei den aktuellen iPhone-Modellen gibt es hier auch weiterhin ein Modell mit 32 GB. Das hatte Apple beim iPhone ganz bewusst gestrichen, um mehr Leute zum teureren 64 GB-Modell zu treiben.
Die Akkulaufzeit entspricht in etwa der des Vorgänger-Geräts. Ein echter Vergleich mit unseren Testgeräten ist allerdings nicht möglich, da der Akku im alten iPod touch mittlerweile ein paar Jahre, Hunderte Nutzungsstunden und diverse Ladezyklen hinter sich hat.
3 Dinge, die fehlen
Apple hat sich entschieden, den iPod touch nicht mit unnötig vielen neuen Funktionen zu belasten. Leider. Als Nutzer eines modernen iPhones fällt sofort der fehlende Touch-ID-Button auf. Wer diesen einmal in einem Gerät vorgefunden hat, möchte keine Geräte mehr ohne besitzen.
Besonders mit Blick auf die Märkte in den USA und im Vereinigten Königreich fehlt NFC für Apple Pay. Außerdem lässt sich der iPod touch nicht mit einer Apple Watch verbinden. Ja, vieles würde nur abgespeckt funktionieren, da mit einem iPod touch keine ständige Internetanbindung gewährleistet werden kann. Wer aber einen iPod touch besitzt, hat ihn vermutlich ähnlich oft dabei, wie ein iPhone. Jedenfalls öfter als ein iPad, womit das Gerät eigentlich für die Anbindung an die Apple Watch geeignet wäre.
Vermutlich handelt es sich bei allen drei fehlenden Funktionen mehr um politische als um technische Entscheidungen. Der iPod touch darf nicht so gut werden, dass er einem iPhone ernsthaft Konkurrenz machen könnte.
In der Redaktion sind wir uns größtenteils einig, dass wir es hier vielleicht mit der letzten Generation des iPod touch zu tun haben.
Dieser iPod touch könnte gut so etwas wie ein Testlauf für das erwartete iPhone 6c sein. Das „neue“ iPhone-Modell mit der Hardware aus dem letzten Jahr. Über diese verfügt der iPod touch mit seinem A8-Prozessor nämlich im wesentlichen. Und das, im kleineren 4-Zoll-Format. Auch das nächste iPhone 6c dürfte in diesem Format daher kommen. Allein schon, um es besser vom ebenfalls neuen iPhone 6s abgrenzen zu können.
Fazit
Wer ein iPhone sein Eigen nennt, wird keinen persönlichen Bedarf an einem iPod touch haben. Aber der iPod touch ist nach wie vor eine gute Einstiegsdroge in die iOS-Welt. Neben einem erstklassigen Musik-Player ist der iPod touch nämlich auch noch ein erstklassiges portables Spiele-Gerät und eignet sich außerdem für das Abspielen von Videos und das Surfen im Web – vorausgesetzt, man befindet sich in der Nähe eines bekannten WLANs.
Bei einem Einsteigspreis von 229 Euro lohnt es sich vielleicht aber auch noch bis zum Herbst zu warten. Wir erwarten, dass das dann kommende iPhone 6c wieder 399 Euro kosten wird, so wie das aktuell iPhone 5c. Natürlich sind das noch einmal 170 Euro mehr, man bekommt dafür dann aber auch das Gerät, das man eigentlich haben möchte: Einen iPod touch mit LTE, GPS und vermutlich sogar Touch ID, sowie der Möglichkeit, das Gerät mit der Apple Watch zu verbinden.
Immer eine gute Wahl ist der iPod touch allerdings für Kinder. Sie können damit Musikhören und spielen. Solange WLAN verfügbar ist, stehen sogar verschiedenste Kommunikationswege inklusive Telefonie (beispielsweise über FaceTime, Skype und Co.) offen.
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gmhofmann | 21.07.2015 - 12:34 Uhr
Als mehrfacher iPod-Besitzer habe ich mal in fremden Revieren gewildert:
https://macigheilbronn.wordpress.com/2015/01/24/fiio-x1-ein-ersatz-fur-den-ipod-classic/
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Als mehrfacher iPod-Besitzer habe ich mal in fremden Revieren gewildert:
https://macigheilbronn.wordpress.com/2015/01/24/fiio-x1-ein-ersatz-fur-den-ipod-classic/