Ohne Ladegerät ist selbst das beste Smartphone schnell nutzlos. Das Aufladen ist für die meisten Anwender daher alltägliche Routine. Dabei darf man sich jeden Tag aufs Neue über den Geiz Apples ärgern, denn die schmächtige, dem iPhone X beiliegende 5-Watt-„Wandwarze“ braucht im Schnitt 210 Minuten, um den 2.716 mAh fassenden Akku von null auf 100 Prozent zu betanken. Doch wie viel schneller sind die anderen kabelgebundenen Ladelösungen aus dem eigenen Hause – und welchen Vorteil bringt eigentlich das von Apple beworbene „schnelle Laden“ in der Praxis?
Die Qual der Wahl in Sachen „schneller laden“
Tatsächlich taugt so ziemlich je Quelle mit USB-Buchse als Stromspender für das iPhone. Wir haben uns für diesen Vergleich auf die Apple-eigenen Ladelösungen beschränkt, diese zum Testen zusammengetragen und die Ladegeschwindigkeit in Stichproben in unserem Testlabor nachgemessen. Gemessen wurde, wie lange der Ladevorgang eines vollständig entladenen iPhone X benötigt. Das Gerät befand sich dabei im Flugmodus, den bereits erreichen Akkustand haben wir bei 30 und 60 Minuten abgenommen, um schlussendlich die Gesamtladezeit bei Erreichen der 100 Prozent festzuhalten. Unser nur stichprobenartiges Vorgehen war dem zeitaufwändigen Messverfahren geschuldet, weshalb wir unsere Rohdaten mit den Ergebnissen vergleichbarer Messreihen der Online-Magazine „Macrumors“, „Gizmodo“, „Tom’s Guide“ und „Mashable“ zusammenrechneten, um das Ergebnis dann zu mitteln. Mit Abweichungen zwischen den verschiedenen Testreihen im einstelligen Prozentbereich sind die aufgeführten Werte entsprechend aussagekräftig.
iPhone X schneller laden: Ein klarer Sieger in Sachen Preis/Leistung…
Wer viel misst, misst Mist? Mitnichten, denn dieser Vergleich ermöglicht die Kür eines eindeutigen Gewinners. Es ist das 29-Watt-MacBook-Netzteil samt USB-C-auf-Lightning-Kabel, das den iPhone-X-Akku am schnellsten auftankt. Das deutliche Plus an Geschwindigkeit gegenüber dem lahmen Standardnetzteil hat mit 78 Euro aber seinen Preis.
Die leistungsfähigeren MacBook-Pro-Netzteile mit 61 respektive 87 Watt bringen übrigens keinen weiteren Zeitvorteil ein; die Messwerte im Vergleich zum 29-Watt-Lader liegen im Rahmen der Messungenauigkeit des händischen Messverfahrens. Kurzum: Wer ein MacBook-Pro-Netzteil nutzen will, kann dies ohne Schaden tun.
Einzeln als iPhone-Schnelllader gekauft, bieten die leistungsstärkeren Varianten keinen Vorteil – sie sind lediglich teurer. Die gute Nachricht ist eine ganz andere: Man muss nicht mehr als 25 Euro ausgeben, um im Vergleich zum mitgelieferten Ladegerät deutlich an Zeit zu sparen. Bereits mit dem Wechsel vom mitgelieferten 5-Watt-Stecker auf das iPad-Netzteil mit 12 Watt lädt das neue Smartphone deutlich schneller.
Fast Charge, zu deutsch „schnelles Aufladen“, ist eine von Apple als zeitsparend und praktisch beworbene Möglichkeit, das iPhone X, iPhone 8 oder iPhone 8 Plus aufzuladen. Um ein iPhone laut Apple in etwa 30 Minuten zur Hälfte aufzuladen, benötigt man ein hochwertiges USB-C-auf-Lightning-Kabel und ein USB-C-Netzteil, welches USB-Power-Delivery (kurz USB-PD) unterstützt. Neben den Apple 29-W-, 61-W- oder 87-W-USB-C-Netzteilen lassen sich auch vergleichbare Geräte von Drittanbietern (wie etwa Zubehörhersteller Anker) nutzen. Dabei lassen sich 20 Euro und mehr sparen. Vorsicht gilt hingegen beim Kabelkauf: Wir haben aktuell noch keine einzige funktionierende Alternative zum 29 Euro teuren Original von Apple in den Händen halten können.
Das iPhone-Ladegerät
Apple ist im Hinblick auf die Maximierung seiner Profite schon einiges zuzutrauen, aber das iPhone ganz ohne Ladegerät auszuliefern, traut sich das Team um Pfennigfuchser Tim Cook dann doch noch nicht. Allerdings liegt seit Jahren lediglich das immergleiche unterdimensionierte Stecker-Ladegerät mit in der Schachtel – und das selbst beim so hochpreisigen und brandneuen iPhone X. Geladen ist das iPhone-Spitzenmodell mit der mitgelieferten Ladelösung nach im Schnitt 210 Minuten – das ist ganz schön lang, wie es auch der Vergleich mit den hauseigenen Alternativen zeigt. Der einzige Vorteil des Standard-Ladesteckers liegt in dessen kompakter Bauform: Dieser Ladestecker passt garantiert in jede Handtasche.
Apple 5W USB Power Adapter Preis: 25 Euro
Das iPad-Netzteil
Wer zum iPhone X greift, ist ganz ohne Frage begeistert von Apple und seinen Produkten. Infolgedessen ist es gut möglich, dass sich im gleichen Haushalt ein aktuelles iPad-Netzteil befindet. Der kleine weiße Kunststoffquader bringt mehr als doppelt so viel Leistung und kann auch zum Laden eines iPhone X verwendet werden; dank USB-A-Buchse lässt sich das Lightning-Kabel aus dem Lieferumfang des iPhone weiterverwenden. Doppelt so schnell ist der Akku nicht geladen, doch im Vergleich zur mitgelieferten Ladelösung ergibt sich dennoch eine beträchtliche Zeitersparnis von mehr als einer ganzen Stunde.
Apple 12W USB Power Adapter Preis: 25 Euro
Die MacBook-Netzteile
Die Rechnung „viel bringt viel“ geht bei Ladegeräten nicht auf. Vielmehr ist der Ladeprozess hochkomplex, auch Parameter wie etwa die im Prozess entstehende Wärme wollen beachtet werden. Mehr Leistung zahlt sich nur bedingt in einer Ersparnis an Zeit aus – den Beweis hierfür erbringen die diversen MacBook-Netzteile: Schneller als das 29-Watt-Modell gehen nämlich auch dessen große Brüder nicht zu Werke, es lädt das iPhone X in nur 125 Minuten – lediglich 7 Minuten schneller als das iPad-Netzteil. Der Preisaufschlag aber ist immens: Das Paket aus USB-C-Ladekabel und Netzteil kostet 78 Euro.
Apple 29W USB-C Power Adapter Preis: 59 Euro zzgl. USB-C-auf Lightning-Kabel, Preis: 29 Euro
Meine Meinung: Bequemlichkeit vor Schnelligkeit
Bei der Arbeit an diesem Artikel erkannte ich, dass herkömmliche Ladegeräte für das iPhone zumindest bei mir persönlich weitestgehend ausgedient haben. Doch warum?
Wider aller Erwartungen ist das kabellose Laden für mich eines der „Killerfeatures“ der neuen iPhone-Modelle. Hier mag mein Kollege Sebastian Schack bei der Korrektur dieser Zeilen vermutlich und vollkommen zu Recht einwerfen, dass es echtes kabelloses Laden ja gar nicht gibt. Klar, denn irgendwie muss der Strom ja noch den Weg aus der Steckdose in die Ladematte finden. Doch das ist letztlich Haarspalterei, unterm Strich zählt im Ergebnis doch der Zugewinn an Bequemlichkeit – und genau diese ist es, die die Menschheit immer wieder zu technologischen Höchstleistungen beflügelt. Was mit der Erfindung des Rads begann, mündet im Hier und Jetzt darin, dass ein Leben etwa ohne Fernbedienung nahezu unvorstellbar scheint.
Eine Frage der Effizienz?
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch das kabellose Laden des iPhone 8 aufwärts, welches das lästige Anschließen des Steckers als müdes Überbleibsel der Technik-Steinzeit erscheinen lässt. Wer spät am Abend etwa noch im Bett ein E-Book liest, muss danach nicht länger im Dunkeln nach dem einen Ladekabel suchen, sondern sein iPhone nur noch auf der Ladematte ablegen. Und auch am Schreibtisch fällt die Suche nach der oft hinter den Schreibtisch gefallenen Ladestrippe flach. Einige besonders clevere kabellose Ladelösungen sorgen im Format eines Docks sogar dafür, dass man das Display des iPhone samt Benachrichtigungen immer im Blick hat.
Kabelloses Laden sei weniger effizient, liest man allerorten. Das ist technisch betrachtet auch vollkommen korrekt, der Wirkungsgrad ist deutlich geringer als an der „Ladeleine“. Doch es kommt auf die persönlichen Umstände an, ob die eine oder andere Minute länger am Kabel stört oder eben nicht. Wer sein iPhone in aller Regel über Nacht auflädt, findet selbst als Frühaufsteher bei allen der vielen möglichen Ladevarianten ein voll aufgeladenes Gerät vor. Doch nur die Variante ohne Frickelei an der Lightning-Buchse ist so richtig bequem – womit einmal mehr der Beweis meiner eigenen Faulheit erbracht sein mag.
Damit diese Meinung mit etwas von Nutzwert abschließt, möchte ich zwei aus meinem Alltag bewährte Produktempfehlungen aussprechen: Sowohl Mophie als auch Samsung bieten aktuell tolle kabellose Ladegeräte an, die begeistern. Details hierzu finden Sie in der Randspalte.
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Die besten kabellosen Ladelösungen für das iPhone X
Samsung EP-PG950: Der Luxuriöse
Das Samsung EP-PG950 ist die bislang durchdachteste Qi-Ladeschale, die sich trotz der für einen Apple-Anwender befremdlichen Marke an meinem iPhone X beweisen durfte. Nur geringfügig kleiner als eine herkömmliche Untertasse, ist das Gerät mit Kunstleder überzogen und macht bereits optisch was her – soweit zumindest man das von einer Ladeschale eben behaupten kann. Die Besonderheit ist der Convertible-Mechanismus: Mit nur einer Hand lässt sich der Samsung-Lader von einer ebenen Matte in ein aufrechtes Dock verwandeln – so hat man das iPhone selbst beim kabellosen Laden immer bequem im Blick. Einzig der Preis schmerzt: Das Gerät kostet etwa 50 Euro, ein Netzteil befindet sich nicht im Lieferumfang.
Mophie-Wireless-Ladestation: Der Apple-Partner
Die Mophie-Wireless-Ladestation ist eines dieser Produkte, die im besten Sinn unauffällig sind und tatsächlich ganz ohne Erklärung funktionieren. Die minimalistisch daherkommende Ladematte im Untersetzer-Format unterstützt als eines von aktuell nur zwei Modellen das kabellose Schnellladen – wobei der Begriff „schnell“ zu relativieren ist, denn auch mit 7,5 statt 5 Watt an Leistung benötigt man deutlich länger zum Laden eines iPhone X als dies beim kabelgebundenen Schnellladen der Fall ist. Der Preis ist mit 64,95 Euro zwar happig, dafür kommt der Mophie-Lader aber bereits mit Netzteil.
Mophie 4118_WRLS-CHGPAD-AC-BLK-UK Wireless Charge Pad - UK
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Anker bieten auch sehr gute Kabellose Geräte an und der Preis ist voll ok
Mein iPhone X wird auch schnell geladen vom „
RAVPower Fast Qi Wireless Charger 2-Spulen“ Dock in Verbindung mit einem Anker Quickcharge Ladegerät. Zusammen aktuell für 23 EUR erhältlich. Zumindest lädt das iPhone seit dem iOS Update zum freischalten des schnellen Ladens damit schneller als davor.
Ich habe mir die 29Watt Originallösung von Apple geholt. Nachts lade ich aber ganz in Ruhe per preisgünstigem Qi Ladestand von Amazon. Außerdem habe ich mir für EUR 30,- einen Zusatz Akku als Hülle besorgt. So ist immer genug Saft im iPhone X auch unterwegs.
Nach meinem Wissen leiden Akkus auf Dauer, wenn sie immer wieder schnellgeladen werden.
Wenn man das Handy allerdings als Verbindung zum Leben soeht, dann sollte das Gerät in keinem Fall einmal aus oder gar leer sein :-))
Das ist auch mein Eindruck, wenn ich die Leute in Bus und Bahn sehe, die auch bei halbstündigen Fahrten nicht einmal den Blick vom Display nehmen...
Das Belkin Qi Ladegerät Boost Up Wireless Charging Pad fehlt meiner Meinung nach in diesem Bericht. In einem schlichten und schönen Apple weißen Design macht das auf dem Bürotisch ganz schön was her und es hat ebenfalls die 7,5W Schnellladefunktion ohne irgendein Kabel anzuschließen. Was im täglichen Alltagsstress sehr praktisch ist, um nicht nach jeden längeren Telefonat immer ein Kabel anzuschließen. Preis war bei mir für 59,- und ich hab seitdem immer ein Eyecatcher im Büro ;)
Von vorne rein das richtige Zubehör mitliefern und nicht nachträglich kaufen. Bei dem stolzen Preis. Normalerweise müssten die Air Pods gratis mit dabei sein