Der Computer wurde erfunden, um schwierige mathematische Probleme zu lösen. Später sollten komplexe Aufgaben im Beruf durch Computerunterstützung einfacher erledigt werden. Dann hielt der Computer auch in Privathaushalte Einzug, um beispielsweise Briefe zu schreiben oder das Haushaltsbuch zu führen. All das leisten Computer auch heute noch. Bei all den Aufgaben, die ein Computer übernimmt und so das Leben der Menschen erleichtern soll, gab es und gibt es auch heute noch den Unterhaltungszweck.
Bereits 1958 wurde für die damaligen Großrechner das Spiel Tennis for Two entwickelt. Den ersten kommerziellen Erfolg gab es ab den 1970er-Jahren mit für Privathaushalte erschwinglicher Technik. Ein bekanntes Beispiel ist Pong, bei dem zwei Striche auf den entgegengesetzten Seiten eines Fernsehbildschirms sich einen Ball zuspielten. Wurde der Ball verfehlt, bekam der Gegner einen Punkt.
Realistisch
Seit dieser Zeit hat sich die Computerspielindustrie extrem weiterentwickelt. Die verfügbare Hardware wurde immer leistungsstärker und ermöglichte immer schnellere Berechnungen und dadurch realistischere Physik, Grafik und Akustik in den Spielen. Heutzutage sind bereits fotorealistische und akustisch nicht von der Natur zu unterscheidende Computerspiele möglich. Viele Spiele nutzen das aus, besonders diejenigen, die eine der unserer Welt möglichst ähnlich wirkende Spielewelt zeigen wollen.
Allen voran stehen da natürlich die Simulationen – besonders die Simulationen von Fahrzeugen. So gibt es Spiele, in denen Sie Binnenschiffe über den Rhein steuern können, einen Airbus von Frankfurt nach New York manövrieren oder auch eine Pistenraupe über eine Skianlage.
Ein weiteres großes Genre, das auf Realitätsnähe setzt, ist das der Ego-Shooter. Hier geht es vor allen Dingen um realistische Physik und die Darstellung von Kriegsszenarien. Aber auch Science-Fiction- oder Fantasywelten werden möglichst realistisch dargestellt. Immer wieder werden Egoshooter dabei in der breiten Öffentlichkeit verteufelt, weil sich das Spielen angeblich negativ auf die Sozialkompetenz der Spielenden auswirke.
Ähnliches wurde auch schon von Comics, Pop- oder Heavy-Metal-Musik und anderen Medien behauptet. Sicherlich gibt es durchaus Spiele mit fragwürdigem Gameplay. Diese Spiele sind aber in der Regel nur für volljährige Menschen freigegeben. Besonders brutale Spiele sind in Deutschland sogar indiziert und dürfen nicht offen angeboten werden.
Malerisch
Es gibt auch Spiele, die vom Realismus abweichen. Neben Knobelspielen oder auch Umsetzungen von klassichen Gesellschaftsspielen gibt es auch Spiele im Comic-Stil oder im Pixeldesign aus den 1980er- und 1990er-Jahren.
Hierzu zählen häufig Point-and-Click-Adventures, Rollenspiele, 2D-Ballerspiele oder auch Strategiespiele. Inzwischen sind die Genregrenzen aber fließend und es gibt viele Spiele, die sich bei verschiedenen Genres bedienen und beispielsweise Strategiekost mit Rollenspielelementen zur Charakterentwicklung paaren. Oftmals entstehen dabei faszinierende neue Spielemöglichkeiten.
Gemeinsam
Besonders in den 1990er-Jahren besonders beliebt waren sogenannte „LAN-Parties“, bei denen sich einige wenige bis zu mehreren hundert Spielern trafen, um gegen- beziehungsweise miteinander über ein lokales Netzwerk zu spielen.
Mit der Verbreitung des Internets wurde dieses Phänomen zu weiten Teilen wieder verdrängt. Denn viele Multiplayer-Spiele bieten nun die Möglichkeit, von zuhause aus über das Internet mit anderen Spielern zu spielen. Die sogennanten MMOs (Massively Multiplayer Online Games) ermöglichen das simultane Spielen von bis zu mehreren tausend Spielern in derselben Spielewelt.
Spaßig
Doch egal, ob man gerne alleine oder mit anderen spielt, mehr auf Action steht oder auf rundenweises Agieren, realistischere Grafik bevorzugt oder einen Comicstil. Vor allen Dingen kommt es auf den Spielspaß an. Diesbezüglich kann auch der härteste Ego-Shooter auf der gleichen Stufe stehen mit der digitalen Version eines Skatspiels. Hauptsache ist, dass es Spaß macht.
Unabhängig
Ein weit verbreiteter Irrtum ist: Für den Mac gibt es keine Spiele. Wahr ist: Auf dem Mac gibt es nicht so viele schlechte Spiele wie auf anderen Plattformen. Ja, es ist wahr, dass der Mac trotz überdurchschnittlicher Verkaufszahlen immer noch ein Nischensystem im Vergleich zum Windows-Lager darstellt. Früher erschienen Umsetzungen von Windows-Spielen erst nach Monaten oder gar Jahren auch auf dem Mac.
Aber heute bieten selbst große Spieleverlage einige Ihrer Top-Titel zeitnah auch auf dem Mac an. Besonders die kleinen unabhängigen (Indie-)Entwickler veröffentlichen zum größten Teil Ihre Spiele gleichzeitig für Windows, Mac und sogar für Linux. Möglich gemacht wird dies unter anderem durch die Verwendung der Spiele-Entwicklungsumgebung „Unity“. Mit Unity kann dasselbe Spiel beinahe auf Knopfdruck für viele verschiedene Plattformen ausgegeben werden. Neben Windows, Mac und Linux unter anderem auch für iOS, Android und Nintendos Konsole Wii U. Die Entwickler müssen nur kleinere Details auf den einzelnen Plattformen anpassen.
Günstig und metaphysisch
So viel vorweg: Brandneue Spiele von großen Spieleverlagen können durchaus mal 50 Euro oder mehr kosten. Das sind aber inzwischen die Ausnahmen. Indie-Spiele für den Mac sind bereits für unter fünf Euro zu haben.
Bis auf ein paar Spielverlage, die Ihre Spiele auf einer Hybrid-CD oder -DVD mit Windows- und Mac-Version ausliefern, gibt es kaum noch Mac-Spiele auf physischen Datenträgern zu kaufen. Am ehesten wird man noch bei großen Elektronikfachmärkten und beim Online-Versender Amazon fündig. Da Apple komplett auf den Software-Download setzt und bei den aktuellen Mac-Modellen auf ein optisches Laufwerk verzichtet, sind die Download-Stores die bevorzugten Quellen für Mac-Spiele. Dort findet man auch die größte Auswahl an Spielesoftware.
Einige Spieleverlage und -entwickler bieten aber auch Ihre Spiele über Ihre eigenen Webseiten zum Verkauf an. So bekommt man das beliebte MMO World of Warcraft nur auf DVD oder direkt bei Blizzard als Download. Das ebenfalls sehr beliebte Aufbauspiel Minecraft ist auch nur direkt beim Entwickler erhältlich.
Empfehlenswert
Eine erste Anlaufsstelle für den Spiele-Download ist natürlich der Mac App Store. In der entsprechenden Kategorie findet man eine Vielzahl von Spielen, die man wie die andere Software im App Store auf bis zu fünf verschiednen Macs installieren darf. Problematisch beim Spielekauf im App Store sind die Systemvoraussetzungen. Einige grafisch aufwändige Spiele verlangen einen leistungsfähigen Mac. Der Mac App Store fragt beim Kauf aber nur die Betriebssystemversion, nicht aber die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte oder die Größe des Arbeitsspeichers ab. Daher sollte man vor dem Kauf ganz genau die Spielbeschreibung durchlesen und überprüfen, ob der eigenen Mac die Mindestvoraussetzungen erfüllt. Im Zweifelsfall muss man die Webseite des Spieleherstellers zu Rate ziehen.
Viele Spieleverlage bieten eigene Downloadstores an, die oftmals nur in englischer Sprache vorliegen. Beispiele sind hier Feral Interactive und Aspyr, die im Game Agent Store auch Spiele der Konkurrenten anbieten. Besonders hilfreich ist hier, dass man für jedes Spiel sehr genau überprüfen kann, ob es auf dem eigenen Mac läuft.
Ein sehr umfangreiches Angebot bietet der MacGameStore an. Wenn man gerne auch einmal ältere Spiele und vor allen Dingen ohne einen Kopierschutz spielen möchte, dem ist GOG.com zu empfehlen.
Der Branchenprimus ist allerdings Steam. Hier finden Sie fast alle Spiele von großen und kleinen Entwicklern und Spieleverlagen. Zu jedem Spiel gibt es eine umfangreiche Beschreibung mit ausführlichen Systemvoraussetzungen. Spiele können Sie jederzeit installieren, löschen und aus Ihrer Steam-Bibliothek erneut installieren. Der Download, Kauf und die Verwaltung der Spiele wird über eine eigene Software abgewickelt.
Der größte Teil der Spiele bietet Unterstützung für die Anzeige des Spielefortschritts an. Sie können sich mit Freunden über Steam vergleichen, miteinander in Kontakt treten und während des Spielens Nachrichten austauschen. Über die Funktion „Big Screen“ können Sie das Bild auf Ihrem großen Fernsehbildschirm ausgeben und vieles mehr. Steam ist auch für Mac-Spieler das beste Spieleangebot im Internet.
Wer sparen möchte, dem sei auch der Humble Store ans Herz gelegt. Dort werden regelmäßig Spielebundles angeboten, bei denen Sie den Preis selbst bestimmen können. Ein Teil des Kaufpreises wird dabei für gemeinnützige Organisationen gespendet. Hier müssen Sie nur darauf achten, dass teilweise auch Spiele dabei sind, die nicht mit dem Mac kompatibel sind. In der Regel erhalten Sie hier auch Gutscheincodes, um die Spiele in Steam freizuschalten.
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Ich verstehe die Aussage der Überschrift nicht! Fehlt da nicht das "Nicht"?
Viel Werbung sonst nix.
Der geschichtliche Abriss mag nett sein, bringt aber unter der Überschrift nix, ebenso wenig wie die Spielekategorisierung.
Anhand dieses Artikels lässt sich für mich nicht ableiten, wieso ein Mac hervorragend zum Spielen geeignet sei, wo wird mal ein konkretes Spiel genannt, mit entsprechenden Einstellungen und Infos wie es performed?
Diese 0815-Spiele, die gefühlte 90% im App-Store ausmachen, kann man glaub ich auch nicht als Maß der Dinge nehmen, die Dinger gabs vor dem Mac App Store als Flashgames.
Bei den "großen" portierten Titeln sieht es da bisweilen nämlich deutlich anders aus, wie ich finde. Die sind zum Teil schon deutlich in die Jahre gekommen, aber bei den Systemvoraussetzungen muss man doch schlucken.
Und wer ein und dasselbe Spiel mal auf dem selben Mac in OSX und Bootcamp betrieben hat, der sieht schnell, dass der Mac selbst ggfs. spieletauglich ist, OSX dagegen noch lange nicht.
Ich glaube das Problem ist, dass viele Spiele noch eine Art Windows-Emulator noch laufen hat, der selber haufenweise Ressourcen schluckt.
Es ist wirklich schade, dass viele Spielehersteller 10 jahre alte Windows-Spiele für OSX veröffentlichen, bei denen dann ein 6 Monate altes 2000€-Macbook die Lüfter voll aufdreht und bei dem der Akku kaum eine Zugfahrt Leipzig-Berlin durchhält.