Völlig abgedreht! - Borderlands: The Pre-Sequel für den Mac ist ein gelungener Serienableger

Böse Zungen behaupten, dass sich der Mac nicht zum Spielen eignet. Doch das Gegenteil ist der Fall. Der Beweis: Immer mehr aktuelle Top-Titel erscheinen zeitgleich für Konsolen, Windows-PCs und den Mac. So auch das neueste Abenteuer in der Welt des verrückt-genialen Genre-Mix Borderlands, das von 2K Australia und Gearbox Software entwickelt und durch die Portierungsspezialisten von Aspyr für den Mac umgesetzt worden ist.

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Die Borderlands-Serie verbindet seit jeher die Spielmechanik eines Egoshooters mit der aus Diablo bekannten Suchtspirale nach immer besserer Ausrüstung, der für Rollenspiele typischen Weiterentwicklung der eigenen Spielfigur über in Talentbäume zu investierende Skill-Punkte und einer mehr als großzügigen Portion kruden Humors.

Handsome Jack

Statt Borderlands dem Gesetz der Serie nach einfallslos mit einem dritten Teil fortzusetzen, hat der Serienerfinder Gearbox die Geschichte seines neuen Spiels spitzfindig zwischen dem ersten und dem zweiten Titel platziert und betitelt das fertige Werk pas­sen­derweise als Pre-Sequel. Durch diesen geschickten Griff in die erzählerische Trickkiste vermag das Spiel den Werdegang von Handsome Jack, dem irren Antagonisten aus Teil 2, nachzuzeichnen. Wie Jack letztlich zu dem den Serienkennern bekannten Psychopathen wurde, vermag der der Spieler so direkt an der Seite des künftigen Superschurkens zu erleben.

Der das Spiel dominierende Kampf von Handsome Jack gegen die Lost Legion und deren Anführerin Zarpedon findet auf dem Mond Elpis statt. Weite Sprünge und eindrucksvolle Akrobatik sind auf der Mondoberfläche dank der geringeren Schwerkraft kein Problem, im Pre-Sequel bewegt man sich deutlich leichtfüßiger als in den vorangegangenen Serienteilen.

Wo sich die Landschaft des Erdtrabanten arg trist und karg gibt, bietet Elpis eine Menge Abwechslung. Neben ausgedehnten Außenarealen in steinigen oder vulkanisch aktiven Gebieten, warten beispielsweise auch Raumstationen auf ihre Erkundung. In der lebensfeindlichen Umgebung außerhalb der Stationen ist natürlich die Versorgung mit Sauerstoff Pflicht. Alle Charaktere, mit Ausnahme des Roboters Claptrap, müssen hier und da ihren Sauerstoffvorrat auffrischen, um nicht zu ersticken. Entsprechende Sauerstoff-Tankstellen finden sind aber nahezu überall - und das ist auch gut so, denn das Gas wird nicht nur zum Atmen benötigt, sondern erlaubt beim Ablassen aus Oz-Kit genannten Tank eine Jetpack-ähnliche Mobilität für noch höhere und weitere Sprünge.

Eine Frage des Charakters

Spannend sind auch die Charakterneuzugänge und die mit dem gewohnt skurrilen Humor in Szene gesetzten Quests. Das neue Borderlands bietet vier spielbare Charaktere mit je drei Talentbäumen und somit sich deutlich voneinander unterscheidende Klassen:

Athena ist eine kampfgestählte Gladiatorin und setzt im Kampf gegen die Heerscharen an Feinden vor allem auf ihr Schaden verursachendes Schutzschild.

Wilhelm ist ein Enforcer. Die Kommandoeinheit wird im Kampf durch zwei Drohnen unterstützt, die Wilhelm heilen und ihn im Kampf tatkräftig unterstützen.

Nisha ist eine Pistolenheldin. Ihre Spezialfähigkeit: Sie kann für kurze Zeit automatisch auf die nächstgelegenen Gegner zielen. Erstmals darf man in die Blechhaut des an chronischer Selbstüberschätzung leidenden Roboters Claptrap schlüpfen, der mit losem Mundwerk und diversen Spezial(un)fähigkeiten für Chaos sorgt.

Richtig viel Spaß macht Borderlands vor allem im Koop-Modus, auch im neusten Serienspross darf man online mit bis zu drei weiteren Spielern gegen die Schergen der Lost Legion, allerlei schräges Getier und fordernde Bossgegner antreten.

Auch an der das Spiel dominierenden Hatz nach immer besseren Ausrüstungsgegenständen wurde weiter gefeilt. Neu sind etwa Laser- und Eiswaffen, die mehr Abwechslung und taktischen Anspruch in die vielen Schießereien bringen. Im neuen „Wandler“ lassen sich darüber hinaus niedrigstufige Items in mächtigere Gegenstände verwandeln - das nächste spannende Stück Beute ist auch im Pre-Sequel nie weit entfernt!

Daumen hoch für den Mac

Für die Portierung auf den Mac zeichnen sich abermals die Spezialisten von Aspyr verantwortlich. Das texanische Unternehmen ist seit fast 20 Jahren am Markt aktiv und zeichnet sich unter anderem für die gelungenen Mac-Versionen von Titeln aus den „Civilization“-, „Call of Duty“- und „Die Sims“-Serien verantwortlich.

Technisch kann die OS-X-Umsetzung vollauf überzeugen, auch auf zwei bis drei Jahre alten Macs lässt sich das auf dem Technik-Unterbau des zweiten Serienteils basierende neue Borderlands flüssig spielen. Einzig die optionalen PhysX-Grafikeffekte bleiben wie auch schon beim Vorgänger der Windows-Version des Spiels vorbehalten.

Fazit

Das Pre-Sequel zu Borderlands ist weit mehr als nur ein Erweiterung des zweiten Teils. Ein vollwertiges Borderlands 3 mit Unmengen neuer und frischer Ideen darf man natürlich erwarten, aber der Serienableger setzt nicht nur auf mehr vom Altbewährten, sondern würzt das Erfolgsrezept mit einem guten Schuss schräger Charaktere, vielen Verbesserungen im Detail und natürlich einer Menge die Motivation steigernde Beute. Einsteiger werden ebenso gut bedient, wie die Fans der Serie. Mit den bereits angekündigten DLC-Paketen steht zudem bereits frisches Kanonenfutter in Aussicht: Wenn die Zusatzinhalte die gleiche Qualität vorweisen können, wie es bereits bei Teil 2 der Fall war, wird der Spielerschaft die Wartezeit auf Borderlands 3 weiter versüßt werden.

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