Mac für Bastler: So rüsten Sie Ihren alten Mac Pro auf

Apples Geräte sind nicht gerade dafür bekannt, dass der Besitzer selbst Hand anlegen könnte. Oft kommt ein Unibody-Gehäuse zum Einsatz, die sich nur schwer öffnen lassen. in einigen Geräten ist die Hardware sogar verklebt und nicht austauschbar. Nicht so Beim alten Mac Pro oder beim Power Mac G5: Beide Geräte eigenen sich hervorragend für Bastler, die selbst Hand anlegen und am Rechner basteln möchten.

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Mac Pro aufrüsten

Das letzte Mac-Pro-Modell vor dem „kleinen Schwarzen“ und der Power Mac G5 teilen sich im Prinzip ein Chassis. Die beiden Geräten sind bis heute diejenigen Apple-Geräte, die sich am leichtesten aufrüsten lassen. Man legt einfach einen mechanischen Hebel um, löst das Seitenteil und hat Zugriff auf sämtliche Innereien des Macs. So einfach kann es sein.

Am einfachsten lässt sich hier die Festplatte austauschen. Wenn man „die Festplatte“ sagt, unterschlägt man dabei, dass der Mac Pro Platz für vier Platten bietet, was mit Blick auf die modernen Geräte keine Selbstverständlichkeit ist.

In den Mac Pro passen ganz gewöhnliche SATA-Festplatten. Um diese einzubauen, müssen Sie nur einen der drei Leerrahmen aus seinem Fach ziehen, an der neuen Festplatte montieren und ihn zurück in seine Ausgangsposition schieben.

Wenn Sie Ihren Mac dann wieder starten, ist es wahrscheinlich, dass OS X Sie auffordern wird, die Festplatte einmalig zu initialisieren, bevor Sie sie benutzen können. Aber selbst wenn das nicht geschieht, empfiehlt es sich, das Festplattendienstprogramm zu starten und zu kontrollieren, ob alles korrekt eingestellt ist. Wenn Sie hier, bei einem Intel-Mac, irgendetwas anderes als eine „GUID“-Partition, die auf „OS X Extended (Journaled)“ formatiert wurde, sehen, sollten Sie dies ändern, um einen problemfreien Betrieb zu gewährleisten.

Übrigens: Wenn Sie eine externe Festplatte einrichten, sollten Sie überlegen, statt „GUID“ „Master Boot Record“ und statt „OS X Extended“ „MS-DOS“ zu wählen, damit Sie die Festplatte auch an Windows-PCs verwenden kann. Für interne Festplatten ist die Mac-native Einstellung jedoch ohne jeden Zweifel die bessere Wahl.

Bei der Wahl der Festplatten können Sie ein paar Euro sparen. Der Power G5 unterstützt nur SATA I mit 1,5 GB pro Sekunde, der Mac Pro nur SATA II mit 3 GB pro Sekunde. Um top-aktuelle Festplatten nach SATA-III-Standard können Sie also getrost einen Bogen machen und stattdessen zur kostengünstigeren Alternative greifen.

Datensicherheit

In OS X können Festplatten kombiniert werden. So können Sie dafür sorgen, dass sich zwei Festplatten in Ihrem Mac Pro spiegeln. Daten, die auf die eine geschrieben werden, werden dann automatisch auch auf die andere übernommen, so dass Sie stets über ein perfektes Backup verfügen. Für bessere Performance bei diesem Unterfangen benötigen Sie einen so genannten RAID-Controller, der sich glücklicherweise ohne Probleme in einen Mac Pro einbauen lässt.

Zusätzliche SSD und mehr RAM

Dass selbst der Mac Pro nur SATA II unterstützt, soll allerdings kein Argument dafür sein, auf eine SSD zu verzichten. Natürlich werden diese in einem Mac Pro nicht so schnell arbeiten, wie sie eigentlich könnten – schneller als herkömmliche Festplatten sind sie aber allemal. Und das werden Sie auch und besonders in einem Power Mac G5 oder einem in die Jahre gekommenen Mac Pro spüren.

Es gibt allerdings kaum SSDs im 3,5-Zoll-Format, wie der Mac Pro es vorsieht. SSDs kommen für gewöhnlich im 2,5-Zoll-Format, das auch in Laptops passt. Sie müssen also zusätzlich einen Adapter-Rahmen erwerben, damit Sie eine SSD in einem Mac Pro verbauen können.

Ein bisschen einfacher ist es wieder in Sachen Arbeitsspeicher. Der nun veraltete Mac Pro unterstützt doppelt so viel Arbeitsspeicher wie das aktuelle Modell: Stolze 128 Gigabyte. Besonders wenn Sie häufiger mit großen Datenmengen arbeiten gilt nach wie vor, dass man nicht genug Arbeitsspeicher in seinem Computer haben kann.

Was ist sonst noch möglich?

Der Mac Pro beziehungsweise Power Mac G5 ist sehr gut erweiterbar. Das liegt auch daran, dass er über vollwertige PCI-Slots verfügt, über die Sie Ihren Mac mit Steckkarten erweitern können. Die OWC Mercury Accelsior_E2 SSD-Karte bietet nicht nur einen direkt an PCI angebundenen – und deshalb schnelleren – SSD-Speicher, sondern ergänzt außerdem zwei eSATA-Anschlüsse, über die Sie weitere Festplatten mit bis zu 600 MB pro Sekunde anschließen können. Wenn Ihnen die von Firewire und USB 2.0 gebotenen Geschwindigkeiten nicht mehr ausreichen, können Sie Ihren Mac Pro auch mit einer USB-3.0-Karte erweitern.

Die erste Generation des Mac Pro ist bereits aus dem August 2006. Trotz der Vorstellung des neuen Modells im Dezember 2013 ist dies noch immer ein großartiger Mac.

Der Mac Pro sieht auch ohne sein zylindrische Gehäuse schön aus. Glücklicherweise ist es mehr als einfach, das darunter Liegende auszutauschen (einzig der Ausbau der Grafikkarte ist etwas schwierig).

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