Quo vadis, Apple?

iOS 13, macOS Catalina und mehr: War das nun alles gut? Ein Kommentar zur WWDC.

Die Keynote der diesjährigen WWDC ist vorbei und Apple hat zahlreiche Einblicke in die kommenden Betriebssystemversionen iOS 13, macOS Catalina, watchOS 6 und das neue iPad OS gegeben – und außerdem einen neuen Mac Pro vorgestellt. Erwarten den Anwender schlaffe Schritte oder große Sprünge?

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4 Minuten Lesezeit

iOS 13: An den richtigen Schrauben gedreht

Ja, es gibt nun den Dark Mode für iOS und das ist ziemlich cool. Nicht umsonst nahm sich Craig Federighi viel Zeit, das neue Erscheinungsbild zu präsentieren. Dabei versteckten sich auch einige erstaunlich witzige Gags in den gezeigten iOS-Screens (bis man es mit dem „Descend into Darkness“ des Dark-Mode-Entwicker-Teams in Sachen Humor schließlich etwas übertrieb). Aber vom Dunkelmodus einmal abgesehen, hat Apple den richtigen Fokus bei iOS 13 gesetzt. Die Performance wurde deutlich verbessert, so dass Apple einmal mehr mir großen Zahlen auftrumpfen konnte: Apps starten doppelt so schnell und werden im Download dank neuer Komprimierung bis zu 50 Prozent kleiner. Update-Downloads schrumpfen in iOS 13 sogar um bis zu 60 Prozent und FaceTime reagiert zukünftig bis zu 30 Prozent schneller. Das sind Zahlen, die sich sehen lassen. Und auch an der so wichtigen Stellschraube Privatsphäre hat Apple gedreht. Die neue „Sign in with Apple“-Funktion macht Facebook- und Google-Log-ins Konkurrenz und hilft, unerkannt zu bleiben – inklusive anonymer E-Mail-Adressen für Log-ins, die generiert werden, wenn die eigentliche E-Mail-Adresse verborgen bleiben soll. Eine coole Geschichte, die während der Keynote viel Applaus erntete. Der eigentliche Cloud des iOS-Teils der WWDC-Keynote war aber die Tatsache, dass Apple seinen Tablets mit iPadOS ein eigenes Betriebssystem spendiert. So wird es für Apple zukünftig einfacher, die Möglichkeiten des Tablet-Computing auszureizen und das iPad noch besser als Mac-Alternative zu positionieren.

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watchOS & Co.: Logische Weiterentwicklungen

In Sachen tvOS und WatchOS gewährte Apple bei der Keynote Einblicke in einige logische Weiterentwicklungen der Betriebssysteme. So ist es nur konsequent, dass Entwickler zukünftig eigenständige Apps für die Apple Watch entwickeln können, die kein iOS-Pendant mehr benötigen. Auch dass der App Store Einzug auf der Apple Watch erhält, liegt somit nahe. Wie ein kleiner Fremdkörper im Rahmen einer WWDC-Keynote wirkte die Tatsache, dass nach der eher durchwachsenden Vorstellung des kommenden Streaming-Dienstes Apple TV+ im März dieses Jahres heute erneut Zeit darauf verwendet, Ausschnitte aus einer Show des Netflix-Konkurrenten zu zeigen. Das sah mal wieder alles nett aus, die Beantwortung zentraler Fragen – etwa zum Preis des Dienstes – blieb Apple jedoch erneut schuldig.

macOS Catalina: Das Ende von iTunes

Es ist soweit, nach 18 Jahren sinkt Apple mit dem neuen macOS „Catalina“ (benannt nach einer Insel vor der Küste Kaliforniens) sein Software-Schlachtschiff iTunes – und das zu Recht. Denn um „Tunes“ allein ging es bei dem Dinosaurier aus Cupertino schon lange nicht mehr: Filme, Serien, Hörbücher, Apps –  Im Laufe der letzten Jahre hat iTunes vielen Medien kommen und gehen sehen und dabei immer fleißig vor sich hin verwaltet. Doch mit dem jedem Update wurde diese Verwaltung weniger übersichtlich und das Programm behäbiger. Große Mediatheken waren teilweise kaum noch zu verwalten. Nun also folgt auf den monolithischen Koloss die endgültige Aufsplittung, die sich bereits mit der Einführung von Apples TV-App andeutete: In MacOS Catalina werden zukünftig die einzelnen Apps Apple Music, Podcasts und Apple TV ihren Dienst verrichten. Das iPhone und seine Sync-Optionen wandern in die Seitenleiste des Finders. Ich freu’ mich, ganz ehrlich.

Einmal mit Profis arbeiten: der neue Mac Pro

Ob Apples neuer Mac Pro in kantigen Tower-Design inklusive Return of the Käsereibe und das passende XDR 6K Display Verkaufsschlager werden, bleibt abzuwarten. Große Zahlen und Namen gab’s jedenfalls auch hier: Bis zu 28 Kerne, bis zu 1,5 TB RAM, eine optionale „Afterburner“-Karte nur für den Videoschnitt und Thunderbolt 3. Aber vor allen Dingen: Im Gegensatz zu seinem Vorgänger soll der neue Mac Pro wieder deutlich flexibler und modular erweiterbar sein. Auch hier macht Apple einen Schritt in die richtige Richtung. Das war allerdings auch kaum anders möglich, nach der massiven Kritik, die Cupertino für das Vorgängermodell einstecken musste.

WWDC 2019: Und war das alles nun gut?

Vom neuen Bildschirmschoner für Apple TV bis zum Mac Pro für viele tausend Euro. Diese Keynote zeigte alle Facetten, die Apples Produktportfolio heutzutage hat. Im Einzelnen können die zahlreichen Neuheiten natürlich erst in den nächsten Wochen und Monaten bewertet werden. Doch ein ziemliches Paket hat uns Apple da schon serviert, das muss man sagen!

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"Der eigentliche Cloud des iOS-Teils der WWDC-Keynote..."
Clou ?
"...nach 18 Jahren sinkt Apple mit dem neuen macOS „Catalina“..."
versenkt ?

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