Nächste Runde

Spotify: Apple predigt Wasser und trinkt Wein

In seiner Verteidigung ob der Strafzahlung von 1,8 Milliarden Euro hat sich Apple darauf berufen, dass Spotify eine „Reader-App“ ist und deshalb sehr wohl einen Link zu seinem Premium-Angebot in der App setzen könne. Das probierte der Musik-Streaming-Dienst aus – und beschwert sich jetzt bei der Europäischen Kommission, weil genau das nicht akzeptiert wurde.

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Der Streit zwischen Spotify und Apple geht in die nächste Runde. Der Streaming-Dienst versuchte, Apple beim Wort zu nehmen. Das Unternehmen versprach, dass Spotify eine „Reader-App“ ist. Dabei handelt es sich um Apps, die Inhalte von außerhalb nur wiedergeben oder darstellen. Als solche sei es gemäß Regeln im App Store erlaubt, Links zum Premium-Angebot zu setzen.

Spotify reicht erneut Beschwerde ein

Wie The Verge berichtet, hat der Streaming-Dienst genau das versucht. Apple ließ sie damit jedoch abblitzen. Laut der Beschwerde hat Apple die eingereichte neue Version weder wahrgenommen noch darauf reagiert.

Seinen vorläufigen Höhepunkt nahm das Drama am 4. März, als die EU eine Strafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro verhängte. Der Grund dafür ist das Wettbewerbsrecht – es sei Apple nicht gestattet, konkurrierende (und günstigere) Angebote als die eigenen unter den Tisch zu kehren. Apple hat daraufhin eine Pressemitteilung veröffentlicht und sich damit verteidigt, dass sie dem nicht im Weg stehen, wenn Spotify sein Premium-Angebot außerhalb des App Stores bewerben möchte. Als „Reader-App“ könnte problemlos ein Link in der App gesetzt werden.

Daraufhin hat der Streaming-Dienst am 5. März ein Update seiner App eingereicht, das einen solchen Link beinhaltet. Danach sei es still geworden; keine Reaktion seitens Apples.

Verbreitung außerhalb des App Stores

Mittlerweile ist der Digital Markets Act (DMA) für Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in Kraft getreten. Apple hat mit iOS 17.4 zudem die Infrastruktur geschaffen, um die Regeln umzusetzen. Spotify könnte also theoretisch in einen anderen „App-Marketplace“ umziehen oder in Zukunft seine App gar komplett entkoppelt von Apple anbieten. Darauf scheint das Unternehmen aber keine Lust zu haben, denn für beide Optionen müssten es dem berühmten Zusatzparagraf zustimmen. Da die App gewiss genügend Downloads vorzuweisen hat, würde Apple dann die „Core Technology Fee“ von 50 Cent pro Download verlangen – und das wäre mehr, als Spotify momentan an Apple zahlt. Nämlich nichts.

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Apple baut iPhones die aussehen wie Android-Handys. Apple baut virtuelle-Brillen. Die sich fast keiner kauft. Apple baut Autos die nur Fiktion sind. Wann baut Apple eine Burger-Kette alá McDonalds?
Apple war ursprünglich ein Computer und Smartphon-Hersteller.
Und genau das erwarte ich mir von Apple: Macs/MacBooks und iPhones.
Und zwar zu Preisen die oberhalb der anderen liegen mögen, aber trotzdem zahlbar sind.
Apple muß schleunigst zurück zu seinen Wurzeln.
Das was Cook abzieht ist ein Nonsens und endet im Desaster.

Spotify soll mal die Füsse stillhalten. Seit drei Jahren versprechen sie ein HiFi-Abo, fertiggebracht haben Sie bis dato noch überhaupt nichts.

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