Mit dem iPhone 12 feierte Apple 2020 die Rückkehr von MagSafe. Inspiriert vom magnetischen Ladegerät-Anschluss älterer MacBook-Modelle, versteckt das kalifornische Unternehmen seitdem in der Rückseite ihrer Smartphones einen Ring aus Magneten. Dieser sorgt nicht nur dafür, dass sich der entsprechende Puck zum induktiven Laden wie von Zauberhand im Sinne bestmöglicher Effizienz automatisch am iPhone ausrichtet. Weiterhin dient der Magnetring auch als Gegenstück für durch Anziehungskraft haftende Kartenetuis, etwa Apples eigener Leder Wallet. Auch als Gegenpol beispielsweise für entsprechende Autohalterungen dient MagSafe. Das funktioniert sogar durch spezielle Hüllen hindurch. All das klingt schön und bewies sich in der Praxis als gut, lässt aber weitere Einsatzmöglichkeiten und in seiner extremen Schlichtheit vielleicht auch etwas die Liebe zum Detail vermissen. Peak Design, hauptsächlich für durchdachtes Kamerazubehör und Taschen bekannt, kontern MagSafe mit einer ganzen Systemwelt aus magnetischem Smartphone-Zubehör samt einer Extraportion Hirnschmalz.
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Mehr als nur eine weitere iPhone-Hülle
Das Herzstück des Mobile-Ökosystems sind die „Everyday Case“-Hüllen, die für das iPhone 11 und höher, aber auch für Smartphones anderer Hersteller zu haben sind – wer ein Samsung Galaxy oder Google Pixel besitzt, darf also weiterlesen. Smartphones, für die es kein „Everyday Case“ gibt, lassen sich auch über den über eine Klebefläche zu befestigenden und nur wenig mehr als 2 Millimeter dicken „Universal Adapter“ zum „Mobile“-System kompatibel machen.
Die dunkelgrauen Schutzhüllen tragen nur wenig auf, die Rückseite ist mit seinem Nylongewebe ein unaufdringlicher Blickfänger. Das die Seiten umlaufende Plastik dient als effektiver Stoßfänger und ist zur Front hin leicht höher gezogen, um so den Bildschirm zu schützen. Die Tasten lassen sich mit etwas Widerstand, aber sicherem Druckpunkt bedienen, der Zugang zum Kippschalter ist, wie auch bei Apples eigenen Hüllen, ausgespart. Gerätespezifische Details, etwa die weiter hervorstehenden iPhone 13-Pro-Kameras, wurden berücksichtigt. Einzig das Zusammenspiel mit Displayschutzfolien respektive entsprechenden Schutzgläsern kann, wie bei vielen anderen Hüllen auch, Probleme bereiten. Lobenswert: Der Hersteller pflegt eine entsprechende Liste.
So weit, so unauffällig. Zwei Dinge aber unterscheiden das „Everyday Case“ von anderen Hüllen. Zum einen steckt in ihr ein zu MagSafe-Zubehör kompatibler Magnetring. Zum anderen ziert die Rückseite eine kleine quadratische Einbuchtung, gefasst in Zirkonkeramik, für die andere Zubehörteile der „Mobile“-Serie ein Gegenstück in Form einer Halteplatte mit Haken vorhalten. Peak Design nennt seine Kombination aus magnetischen und mechanischen Haltemechanismen Slimlink – dazu gleich mehr.
Für alle iPhone 12 und 13 jenseits des Mini ist das Everyday Case in einer Variante mit Fingerschlaufe erhältlich. In ihrer Funktion ist diese mit einem der beliebten Popsockets vergleichbar. Ein hier platzierter Finger sichert das Smartphone gegen ein aus der Hand fallen. Die Schleife legt sich bei Nichtgebrauch von selbst magnetisch an die Hülle an. Außerdem ein cleveres Detail: An den Aussparungen der Hülle an der Unterseite des iPhone finden sich Befestigungsmöglichkeiten für Peak Designs Anchor-Haltepunkte. An diesen lassen sich Handschlaufen oder Trageriemen einklinken. So verwandelt sich das „Everyday Case“ schnell zur edlen Variante einer Sling-Hülle zum um die Schulter Hängen oder es baumelt jederzeit im Zugriff um das Handgelenk.
Breite Auswahl an Zubehör
Wer das „Everyday Case“ besitzt, darf aktuell aus einem Dutzend verschiedenster Zubehörteile wählen. Der Fokus liegt, na klar, auf Befestigungslösungen. Hier werden die üblichen Verdächtigen bedient – in erster Linie also alles, was Räder hat und fährt. Die Halterung für das Auto wird mit einem 3M-Klebepad auf dem Armaturenbrett befestigt und ist wahlweise mit integriertem induktivem Lader samt Ladegerät für die Bordstrom-Buchse zu haben.
Auf einen integrierten Lader wie im Falle des „Wireless Charging Car Mount“ (80 Euro) muss auf zwei Rädern verzichtet werden, dafür aber ist hier die Auswahl bei der konkreten Befestigungsmöglichkeit größer: Wer mit einem Motorrad unterwegs ist, kann zwischen einer Lenkkopf- oder Lenker-Halterung (je 100 Euro) wählen, für Fahrräder wird eine spezielle, fix mit Schellen zu befestigende Bike-Montierung mit optional anzubringender Gopro-Halterung angeboten (70 Euro). Ferner gibt einen Universalhalter (50 Euro), der mit einem Silikonriemen ähnlich eines Armbands um Stangen etwa an Fahrrad, Kinderwagen und mehr fixiert werden kann. Mit dem „Creator Kit“ (50 Euro) steht zudem ein Adaptersatz bereit, um ein Smartphone im „Everyday Case“ auf Stativen, an Gopro-Halterungen und mehr zu befestigen. Und für den Schreibtisch gibt es schlussendlich noch einen magnetischen Lader, der das iPhone wahlweise angewinkelt hält und lädt oder als klassisches Ladepad, etwa für den Nachttisch, dient (80 Euro inklusive Netzteil).
Slim und Stand Wallet
Magnetisch am iPhone haftende Kartenetuis sind praktisch. Apples Leder Wallet aber ist mit Platz für lediglich drei Karten sehr puristisch. Die „Stand Wallet“ hingegen beherbergt bis zu sieben Karten. Die lassen sich kinderleicht entnehmen, darüber hinaus dient die „Stand Wallet“ ihrem Namen gerecht werdend als Aufsteller. Leichter und schlanker ist die „Slim Wallet“ ohne Aufstellfunktion.
Preis: 50 Euro („Slim Wallet“), 60 Euro („Stand Wallet“)
Mobile Tripod
Mobile Tripod ist ein Stativ – zusammengeklappt nicht größer als ein Kartenetui. Die wertige Verarbeitung und viel Metall beeindrucken, die Füße sind rutsch- und vibrationshemmend gummiert. Es lässt sich auf allen drei Beinen mitsamt seinem Kugelkopf nicht nur zum Fotografieren und beispielsweise für Videokonferenzen nutzen, sondern mit geschlossenen Stativbeinen auch als Aufsteller oder kleiner Selfiestick.
Preis: 80 Euro
Creator Kit
Mit dem Creator Kit lässt sich ein im Everyday Case steckendes iPhone an so ziemlich alles adaptieren, was Kameras trägt. Im Lieferumfang befinden sich eine Slimlink-Halterung und ein Satz verschiedener Adapter-Platten. Mit diesen findet das Everyday Case Halt an 1/4-Zoll-Schrauben, Arca-Schnellwechselsystemen, Gopro-Halterungen sowie Peaks Designs Capture Clip sicheren Halt.
Preis: 50 Euro
Wall Mount
In Küche, Bad oder Werkstatt fehlt oft eine dritte Hand, um „mal eben“ zum Smartphone zu greifen. Peak Designs Wandbefestigung kommt hier zu Hilfe. Der magnetische Haltepunkt ist mit Nylon-Stoff in Grau oder Weiß zu haben und wird per Klebepad an der Wand befestigt – das funktioniert so einfach wie das Aufhängen eines Bildes mit einem Tesa Powerstrip. Dabei ist der Wall Mount nicht nur zum „Everday Case“ kompatibel, sondern auch zu MagSafe.
Preis: 25 Euro
Alternative zu Quad Lock und SP Connect
Slimlink ist Peak Designs Antwort auf die Befestigungssysteme von Quad Lock oder SP Connect. Es reicht weiter als diese rein mechanischen Systeme, da es nicht nur die Option auf eine Verbindung über eine Haken-bewehrte Halteplatte in einer entsprechenden Aussparung der Hülle bietet. Dank der Magnete ist das Befestigen via Slimlink blind möglich, die Magnete führen Hülle und Haltepunkte wie von Geisterhand zusammen. Einmal verbunden, ist die Verbindung auch schon fest – sehr fest und definitiv Schotterpisten und Schlagloch-sicher.
Die Besonderheit: Der Slimlink-Mechanismus schafft den Spagat zwischen bombenfester Verbindung und deren spielend leichter Auflösung. Einfach einen der beiden im Rahmen der Halterung versenkten Knöpfe drücken und das Everyday Case nach vorne abziehen – da das Gerät noch immer magnetisch gehalten wird, fällt hier nichts versehentlich aus der Hand. In welchen Zubehörteilen über die starke magnetische Haftung hinaus die Mechanik zum Einsatz kommt, hat sich Peak Design gut überlegt, nämlich überall, wo Stöße und Vibrationen ein potenzielles Problem darstellen. Namentlich ist das in den Fahr- und Motorradhalterungen sowie im „Creator Kit“ der Fall.
Fazit
Peak Design begeistert seit jeher mit detailverliebten Produkten. Die Komponenten des Ökosystems rund um die eigene „Everyday Case“-Smartphone-Hülle erweisen sich als mit einer Extraportion Hirnschmalz konzipiert und überzeugen durch Qualität sowie Funktionalität. Der Slimlink-Haltemechanismus erweist sich als besonders praktisch. Das Befestigen und Lösen der Verbindung geht einfacher von der Hand, als es bei Quad Lock und Co. der Fall ist. Dort, wo sie nicht nötig ist, wurde zudem auf die mechanische Verriegelung verzichtet. Das ist praxisnah gedacht, zumal die Slimlink-Magnete mehr Kraft haben als Apples MagSafe. Viele der Zubehörteile sind zu MagSafe kompatibel – die Wallets, das Stativ, die Wandhalterung sowie der Tischlader lassen sich mit einem iPhone 12 aufwärts auch ohne Everyday Case verwenden.
Nicht jedes der Zubehörteile ist ein voller Hit. Etwas enttäuscht sind wir von den beiden Autohalterungen mit ihrem schwergängigen Kugelkopf und der, zumindest bei dem in unserem Test genutzten Armaturenbrett eines betagten Golf III, nicht optimalen Klebeverbindung. Und so praktisch etwa das Etui mit Aufsteller oder das Hosentaschenstativ auch sind: Hülle und Zubehör machen ein schlankes Smartphone natürlich dicker und schwerer. Bestückt mit Hülle und Stativ verdoppelt sich das Gewicht eines iPhone 13 Mini nahezu.
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