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Google Pixel 7a im Test: Kann ein langjähriger iPhone-Nutzer das Google-Smartphone empfehlen?

Ohne große Überraschung kündigte Google kürzlich das Pixel 7a an und geht damit einen ähnlichen Weg wie Apple mit dem iPhone SE. Doch wie gut ist wirklich und kann es sich gegen Apples Geräte behaupten? Wir haben es getestet. 

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6 Minuten Lesezeit

Im Jahr 2016 überraschte Apple die Tech-Welt mit einem ungewöhnlichen Schritt: Monate nach der Vorstellung des iPhone 6s präsentierte das Unternehmen aus Kalifornien eine schlankere, kompaktere Version des beliebten Smartphones. Bei dem SE-Modell lag der Fokus klar auf einem kompakteren Design und der Kombination von teilweise älterer Technik mit einem hochaktuellen Prozessor. Diese Strategie stieß auf positives Echo und inspirierte auch andere Branchenakteure, darunter Google, dazu, dieses Konzept zu adaptieren und weiterzuentwickeln. Mit einer jährlichen Veröffentlichung seiner A-Version im Sommer geht der Suchmaschinenriese einen anderen Weg als Apple und überzeugt dabei in vielen Aspekten durch innovative Verbesserungen, die teilweise nicht einmal in Spitzenmodellen zu finden sind.

Durchdachte Optik sorgt für Ruhe

Mit der sechsten Generation führte Google ein innovatives Kamera-Design ein: einen horizontalen Streifen, der sich über die gesamte Breite der Rückseite erstreckt. Auch im Pixel 7a bleibt Google diesem Design treu. Es handelt sich dabei nicht nur um ein ästhetisches Element, sondern um ein Feature mit funktionalem Mehrwert. Der Kamerabalken mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, bietet jedoch einen effektiven Schutz für die Kameras, die im Gegensatz zu den beim iPhone prominent herausstehenden, besser geschützt sind. Ein weiterer Vorteil des Google Kamerabalkens ist, dass das Pixel 7a bei flacher Nutzung auf einer Oberfläche ohne Hülle nicht wackelt. Ein kluger Schachzug von Google.

Die Anordnung der Seiten- und Lautstärketaste auf einer Seite ist jedoch weniger vorteilhaft. Diese Anordnung kann die Kontrolle der Lautstärke etwas knifflig machen, insbesondere wenn man versucht, die Lautstärke mit Zeige- oder Mittelfinger anzupassen.

Das Gehäuse aus Aluminium bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Es liegt angenehm in der Hand und fühlt sich hochwertig an. Allerdings können die abgerundeten Kanten das Gerät bei leicht feuchten Händen rutschig machen. Daher ist eine Hülle, zum Beispiel eine Silikonhülle, empfehlenswert. Diese bietet Google übrigens zu einem deutlich günstigeren Preis als Apple an. 

Tensor G2: Leistungsstark mit nützlichen Features

Während Apple seit Jahren auf selbstentwickelte A-Chips setzt und damit stets der Konkurrenz einen Schritt voraus ist, hat auch Google mit dem Tensor G2 einen eigenen Chip im Pixel 7a verbaut. Der Tensor G2 wird außerdem im letztjährigen Pixel 7 Pro sowie im kommenden Pixel Fold eingesetzt und spielt auch in Googles Einstiegsmodell seine Stärken aus. Mit bis zu 8 GB Arbeitsspeicher wird er zusätzlich durch den Sicherheitschip Titan M2 unterstützt, der biometrische Daten, Passwörter und mehr schützt.

In Kombination mit Googles fortschrittlicher Machine-Learning-Technologie vollbringt der Prozessor einige bemerkenswerte Kunststücke. Durch seine Effizienzkerne verlängert er die Akkulaufzeit und optimiert gleichzeitig Sprachanrufe sowie -eingaben. So filtert er zum Beispiel Hintergrundgeräusche heraus, um deine Stimme klarer zu übertragen.

Soft- und Hardware aus einer Hand

Apple hat es vorgemacht und viele wollen es nachmachen: die tiefe Integration von Soft- und Hardware. Viele Jahre war dies ein Problem bei Android-Geräten, da die Smartphone-Hersteller lediglich die Software von Google bezogen, während auch die Prozessoren aus anderer Hand stammten. Dadurch war es schwierig ein solides Zusammenspiel aus den Komponenten sowie der Software zu erreichen. Mit dem Google Pixel erhielt Apple jetzt eine echte Konkurrenz, da das Unternehmen aus Mountain View wie Apple sowohl die Software als auch die Hardware – inklusive Prozessor – stellt und damit perfekt aufeinander abstimmen kann.

Fotos mit KI-Unterstützung

Ein Highlight ist die Bildverarbeitung und -bearbeitung. Der Tensor G2 unterstützt nicht nur die Kameras beim Aufnehmen von Fotos, um zum Beispiel bessere Ergebnisse bei Dunkelheit zu erzielen oder mehr Details bei gezoomten Aufnahmen einzufangen. Auch nach der Aufnahme bietet der Prozessor viel Spielraum für die Bearbeitung der Bilder. So kannst du Fotos nachträglich schärfen oder aufhellen. Dies funktioniert ziemlich gut, obwohl beim Nachschärfen oft viel Weichzeichnung auftritt. Laut Google kannst du auch ältere Fotos, die du mit anderen Geräten wie zum Beispiel einer Digitalkamera oder einem iPhone aufgenommen und übertragen hast, von diesen Funktionen profitieren.

Zudem ermöglicht die künstliche Intelligenz ein ganz besonderes Feature, das wir uns für das iPhone wünschen: Störende Bildelemente mit einem Fingertipp entfernen. Der Tensor G2 des Pixel 7a analysiert das Foto, erkennt das Hauptmotiv und schlägt dann sogar vor, welche Elemente aus deinem Bild entfernt werden könnten. Du kannst aber auch mittels Fingerdruck eigene Elemente markieren. Die Ergebnisse sind beeindruckend – ganz ohne Photoshop.

Zu den Fotos allgemein lässt sich heutzutage nur noch wenig sagen. Googles Kamerasystem gehört durch die fortschrittliche Verwendung von künstlicher Intelligenz zur Oberklasse am Markt und steht Samsung oder Apple in nichts nach. Blindtests der vergangenen Jahre haben bewiesen, dass die Hersteller verschiedene Details auf Fotos favorisieren. Google legt großen Wert auf natürliche Farben und das zeigt sich deutlich. Nichts wird unnötig übersättigt, sondern das System versucht stets, das Motiv naturgetreu einzufangen und wiederzugeben. (Vergleichsfotos von iPhone 14 Pro und dem Pixel 7a findest du in unserer Galerie)

Die Google-Pixel-Familie
Die Google-Pixel-Familie (Bild: Google)

Für das Pixel 7a hat Google erstmals drei neue Kameras entwickelt, für die auch der Tensor G2 optimiert wurde. So besteht die Dual-Kamera auf der Rückseite aus einer 64-MP-Weitwinkelkamera sowie einer 13-MP-Ultraweitwinkelkamera. Der größere Sensor der Weitwinkelkamera wird allerdings nicht für „größere“ Aufnahmen genutzt, sondern seine Aufgabe ist es, mehr Licht und mehr Details einzufangen. Der Prozessor reduziert die Auflösung jedoch stets auf 16 MP. Beim iPhone 14 Pro ist dies mit der 48-MP-Kamera ähnlich. Auch Apple reduziert die Bildauflösung, lässt jedoch anders als Google zu, Fotos im RAW-Format mit voller Auflösung aufzunehmen. Unterdessen hat das Unternehmen die Auflösung der Frontkamera von 8 MP auf 13 MP erhöht und macht das Pixel 7a zu einer soliden Selfie-Kamera, die jetzt auch die Entsperrung per Gesichtserkennung unterstützt.

Ein integriertes Ökosystem powered by Google

iPhone, iPad, Apple Watch, Mac und sogar das Apple TV sind stark vernetzt und bieten dir ein Rundum-Erlebnis, das du selten findest. Ein mit dem iPhone aufgenommenes Fotos erscheint auf allen anderen Geräten, während du Anrufe auch auf deinem Tablet oder Mac annehmen kannst. Auch Apps sind nahezu universal verwendbar. Dank Cloudsynchronisierung bleiben alle Geräte auf demselben Stand. Mittlerweile bietet auch Google dieses Rundum-Sorglos-Paket an, aber mit einem großen Unterschied: Googles Dienste funktionieren auch auf und mit anderen Geräten, sodass du etwa deine Pixel Watch mit einem iPhone verbinden oder per Google Fotos deine Aufnahmen auf mehr Geräte – unabhängig vom Hersteller – synchronisieren kannst. Damit bist du deutlich flexibler als bei Apple, das dir die Verwendung deiner Inhalte auf verschiedenen Plattformen nicht unbedingt einfach macht und schon gar nicht untereinander synchronisiert. 

Neue Funktionen für das Einstiegsmodell

Um die Fotos auch angemessen darzustellen, verwendet das Pixel 7a ein hochwertiges FHD+ Display mit OLED-Technologie. Die Bilddiagonale von 6,1 Zoll hat Google vom Vorgänger beibehalten. Allerdings hat Google nicht nur das Gorilla Glass 3 durch eine erhöhte Kratzbeständigkeit verbessert, sondern setzt jetzt auch auf die „Smooth Display“-Technologie, die bei den größeren Modellen seit Jahren Standard ist. Damit ist das 90-Hz-Display auch im Android-Einstiegssegment angekommen, während es bei Apple gerade nur in den aktuellen Pro-Modellen verfügbar ist.

Als weitere Neuerung fügt der Hersteller die drahtlose Ladefunktion hinzu. Im Gegensatz zu den besseren Modellen setzt Google hier nur auf normales drahtloses Laden mit bis zu 7,5W, während das normale Pixel 7 bis zu 21W unterstützt. Dennoch ist das 7a damit besser aufgestellt als die meisten Einstiegsmodelle anderer Mitbewerber. 

Fazit

Google hat ein gutes Smartphone noch besser gemacht und dabei die Konkurrenz weit hinter sich gelassen. Zwar kannst du argumentieren, dass das Pixel 7a nur ein günstigeres Pixel 7 ist. Optisch mag dies zwar stimmen, aber im Inneren nahm Google viele Änderungen vor und integrierte beispielsweise ein gänzlich neues Kamerasystem, während Abstriche beim drahtlosen Laden gemacht wurden.

Für einen Preis von 509 Euro kostet es weniger als ein iPhone SE (3. Generation), das in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis nicht einmal in der Nähe des Google-Einstiegsmodells kommt. Das Pixel 7a macht sogar viele Sachen besser als ein iPhone 14, das fast das Doppelte kostet, aber ohne 90-Hz-Display mit Always-On-Modus daherkommt. Solltest du also nur ein geringes Budget für dein nächstes Smartphone haben und möchtest möglichst viel dafür bekommen, dann ist das Pixel 7a eine deutlich bessere Wahl als ein iPhone SE oder iPhone 14 – auch wenn der Wechsel aus Apples Ökosystem zunächst schwerfallen könnte.

Testergebnis
ProduktnameGoogle Pixel 7a
HerstellerGoogle
Preis509 €
Webseitestore.google.com
Pro
  • Preis-Leistungsverhältnis
  • Aktuelle Hardware
  • Lange Akkulaufzeit
  • Tolle Foto-Bearbeitungswerkzeuge
  • Always-On-Display
Contra
  • Nur eine Speicheroption
Bewertung
1,5gut

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