Warum Apple 5K empfiehlt

So findest du den optimalen Monitor für deinen Mac

Muss es unbedingt 5K sein? Laut Apple eigentlich schon. Wir erklären dir die Relation von Bildschirmgrößen und -auflösungen. Und was dies für deine Monitorauswahl bedeutet.

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Warum verkauft Apple eigentlich eigene Monitore? Die Antwort auf diese Frage erscheint einfach und kompliziert zugleich. Denn ja: Computer benötigen nun einmal Bildschirme. Aber: Gibt es nicht schon genug davon – auch in hoher Qualität?

Zumal etwa das aktuelle Studio Display wahrlich nicht durchweg mit unübertroffenen technischen Höchstleistungen glänzt. Zum Startpreis von satten 1.750 Euro erhältst du einen Monitor mit nicht üppigen 27 Zoll (ca. 69 Zentimeter) Diagonale sowie einer Bildwiederholfrequenz von gerade einmal 60 Hertz. Und auf eine zu diesem Preis vom Wettbewerb wie selbstverständlich angebotene OLED-Technologie musst du ebenfalls verzichten.

Und doch hebt sich das Studio Display mit einem anderen Wert von weiten Teilen der Konkurrenz ab: Es verfügt über ein 5K-Display.

PPI ist wichtiger als Größe und Auflösung

5K? Ist das denn überhaupt notwendig, wenn selbst viele heutige Riesenfernseher „nur“ in 4K auflösen? Tatsächlich wird wohl niemand einem UHD-Monitor bei einer Auflösung von 3.840 mal 2.160 Pixeln eine grobe Darstellung unterstellen. Und doch ist es falsch, bei der Auswahl des richtigen Mac-Monitors lediglich auf die Bildschirmdiagonale und die Bildauflösung zu achten. Denn für eine scharfe Darstellung ist die Pixeldichte mindestens ebenso wichtig.

Die Pixeldichte misst sich in „Pixel Per Inch“: Der PPI-Wert setzt die Bildschirmdiagonale und die Auflösung in Relation und gibt an, wie scharf du eine Anzeige wahrnimmst. Erscheint dir eine Full-HD-Auflösung von 1.920 mal 1.080 Bildpunkten auf einem Laptop mit einem 13-Zoll-Display aufgrund der resultierenden Pixelgröße von 169 PPI als scharf, wirkt sie auf einem 24-Zoll-Bildschirm aufgrund der Pixeldichte von 92 PPI deutlich gröber – schaust du genauer hin, erkennst du bei den Schriften wahrscheinlich sogar kleinen Treppchen.

Satte 800 Euro liegt das neue Asus Proart Display 5K PA27JCV unter dem Preis von Apples Studio Display.
Satte 800 Euro liegt das neue Asus Proart Display 5K PA27JCV unter dem Preis von Apples Studio Display. (Bild: Asus)
Günstigere Alternative zum Studio Display

5K und PPI-Werte hin oder her: Apples Studio Display ist teuer. Die Zahl der Alternativen wächst langsam, aber stetig. Neu auf dem Markt ist das Asus Proart Display 5K PA27JCV: Es löst mit 5.120 mal 2.880 Bildpunkten auf und kommt bei einer Bildschirmdiagonale von 27 Zoll – wie das Apple-Original – auf eine Pixeldichte von 218 PPI. Der IPS-Schirm deckt den DCI-P3-Farbraum laut Herstellerangaben zu 99 Prozent, Adobe RGB zu 95 Prozent ab. Eine blendfreie Beschichtung mindert störende Reflexionen.

Der Preis liegt mit knapp 950 Euro satte 800 Euro unter Apples Einstiegspreis für das Studio Display.


Und die beste Pixeldichte ist …

Gibt es den optimalen Wert? Ja – meint zumindest Apple. Das Unternehmen richtet sich seit vielen Jahren anders als andere Hersteller auf Pixeldichten von 110 beziehungsweise 220 PPI aus. Diese Entscheidung basiert auf einer Kombination aus technischen und ästhetischen Überlegungen. Ihr zugrunde liegen Erfahrungswerte: Sitzt du in einem durchschnittlichen Abstand von 50 bis 60 Zentimetern vom Bildschirm entfernt, nimmst du die einzelnen Pixel bei einer Dichte von 220 PPI nicht mehr wahr. Genau dies entspricht Apples Definition eines Retina-Displays: Die Pixeldichte ist so hoch, dass das menschliche Auge die einzelnen Bildpunkte nicht mehr unterscheiden kann. Die Größen der Elemente der Benutzeroberfläche, also neben dem Text die Symbole, entsprechen somit den gewohnten Standards, die für Nutzende angenehm lesbar sind.

Apple verfolgt seit jeher einen stark integrierten Ansatz zwischen Hard- und Software. Mit der Festlegung auf feste Pixeldichten möchte das Unternehmen sicherstellen, dass alle Geräte – egal ob MacBook, iMac oder externe Monitore – eine konsistente visuelle Erfahrung bieten. Zudem können Entwicklerinnen und Entwickler ihre Anwendungen dadurch gezielt optimieren, was die Nutzungserfahrung potenziell weiter verbessert.

Die Pixeldichte von 110 PPI nutzte Apple ursprünglich für Nicht-Retina-Displays, da sie eine gute Balance zwischen Schärfe und Lesbarkeit bei den erwähnten typischen Betrachtungsabständen darstellt. Diese Dichte war Standard bei vielen Apple-Displays, wie dem 27 Zoll messenden Cinema Display aus dem Jahr 2010, das immerhin schon eine Auflösung von 2.560 mal 1.440 Bildpunkten bot – und damit eine Pixeldichte von knapp 108 PPI. Eine Skalierung entfällt dabei, da ein logisches Pixel direkt einem physischen entspricht. Das Bild erscheint scharf und klar.

Kurz erklärt: Physische und logische Pixel

Physische Pixel sind die tatsächlichen, hardwareseitigen Bildpunkte auf einem Monitor. Jeder Bildschirm verfügt über eine festgelegte Anzahl an physischen Pixeln, die durch seine native Auflösung bestimmt sind. So besitzt ein 4K-Monitor 3.840 horizontale und 2.160 vertikale physische Bildpunkte.

Logische Pixel bezeichnen hingegen eine Abstraktionsebene, die das Betriebssystem verwendet, um die Darstellung der Nutzungsoberfläche zu steuern. Sie repräsentieren das Raster, in dem das Betriebssystem Inhalte rendert, bevor es sie auf den physischen Bildschirm überträgt. Bei hochauflösenden Monitoren (wie Apples Retina-Displays) verwendet es mehrere physische Pixel, um einen einzelnen logischen Bildpunkt darzustellen. Dies geschieht, um eine höhere Bildschärfe zu erreichen, während die Größe der Nutzungselemente angenehm erfassbar bleibt.


Retina-Rechnungen

Das erste Retina-Display verbaute Apple im Juni 2010 im iPhone 4. Zwei Jahre später weitete das Unternehmen die Technologie auf den Mac aus: Das MacBook Pro mit seinem 15 Zoll messenden Retina-Bildschirm kam im Sommer 2012 auf den Markt.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch die Verdopplung der Pixeldichte auf 220 Pixel pro Zoll wirkt das Bild weitaus schärfer. Um zu verhindern, dass dabei alle Nutzungselemente unlesbar klein geraten, bedient sich Apple eines Tricks: Der Retina-Modus rendert die Benutzeroberfläche in einer höheren Auflösung, um sie dann auf die native Darstellung des Displays zu skalieren. Ein logisches Pixel entspricht dabei vier physischen Pixeln. Dies sorgt dafür, dass Texte und Grafiken extrem scharf erscheinen, während ihre physische Größe für den Nutzer erhalten bleibt. Die Verdopplung der Pixeldichte von 110 auf 220 PPI ist somit ein einfacher mathematischer Schritt, der Skalierungsartefakte vermeidet.

Und hier schließt sich der Kreis zum Studio Display – und Apples Favorisierung von 5K-Auflösungen. Denn der 27-Zoll-Monitor bietet eine Auflösung von 5.120 mal 2.880 Pixeln und damit eine native Pixeldichte von 218 PPI. Um so nahezu perfekt mit macOS zu harmonieren und die Vorteile des Retina-Effekts voll auszuschöpfen. Dasselbe trifft auch auf den aktuellen iMac zu: Sein 23,5 Zoll messendes Retina-Display vermag eine Auflösung von 4.480 mal 2.520 Bildpunkten darzustellen. Diese recht ungewöhnliche 4,5K-Auflösung entspricht einer Pixeldichte von – du ahnst es bereits – 219 PPI.

Und was passiert bei 4K?

Merke: Starte beim nächsten Monitorkauf besser die Taschenrechner-App deines iPhone (oder nutze einen der zahlreichen PPI-Rechner im Web). Denn ganz so einfach ist die Wahl des Mac-Monitors nicht – zumindest nicht, wenn du auf optimale Werte achtest.

Denn viele Kombinationen aus Bildschirmgröße und -auflösung sind weitab von den von Apple favorisierten 110 beziehungsweise 220 PPI. Kaufst du dir etwa einen UHD-Monitor mit einer Diagonale von 27 Zoll, beträgt dessen Pixeldichte relativ „schräge“ 163 PPI. Misst er 32 Zoll, vermindert sich der Abstand etwas, ist mit 138 PPI jedoch ebenfalls weitab der Idealwerte.

Natürlich sind diese Monitore trotzdem gut mit dem Mac verwendbar. Allerdings ist es dann nötig, die Anzeige zu skalieren. macOS bietet zwar verschiedene Skalierungsoptionen an, trotzdem führt der Prozess oft zu einem Verlust an Bildschärfe, besonders bei Texten sowie UI-Elementen. Die Skalierung stellt zudem zusätzliche Anforderungen an den Grafikprozessor, da das System eine höhere Auflösung rendert, um sie dann in Echtzeit auf die tatsächliche Darstellung des Monitors herunterzurechnen. Letzterer Punkt ist im Zeitalter schneller GPUs innerhalb der Apple-Silicon-Chips jedoch getrost zu vernachlässigen.

Augen auf beim Display-Kauf!

Bist du also auf teure Apple-Monitore festgenagelt, um eine optimale Bildqualität sicherzustellen? Nicht unbedingt, denn es gibt viele weitere Bildschirme, die eine empfehlenswerte Kombination aus Diagonale und Auflösung bieten.

Mach dich dabei am besten von „Buzzwords“ wie 4K frei: Ein 27 Zoll messender QHD-Monitor kommt mit seiner Auflösung von 2.560 mal 1.440 Bildpunkten auf eine Pixeldichte von fast optimalen 109 PPI – du wirst seine Darstellung als scharf empfinden. Und soll es merklich größer sein, bietet sich ein Ultrawide-Monitor an. Kaufst du dir einen extrabreiten 34-Zoll-Bildschirm, sollte dieser mit 3.440 mal 1.440 Bildpunkten auflösen. Die Pixeldichte des in der Breite etwas üppigeren Monitors für kreative Workflows und Gaming stellt eine Punktlandung dar: 110 PPI – Bingo!

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Als iMac 27" Nutzer ist das eine echte Herausforderung. Gerne würde ich auf einen aktuellen MacMini umsteigen aber das Thema Monitor ist derzeit ein echter Knackpunkt und der iMac mit OS Ventura eigentlich wegen des tollen 5k Displays viel zu schade um "entsorgt" zu werden ...... kommt Zeit....

Ich bin nicht Peter137 ?!!

Ich stand vor dem gleichen Dilemma. Mittlerweile bin ich vom iMac 27" Retina (2015) auf Mac mini M4 umgestiegen, nutze aber weiterhin durch einen Umbau mein heißgeliebtes Display. Das Videoboard und Netzteil kostet gerade mal ca. 140.- €. Mit ein wenig Geschick läßt sich der Umbau in 2 Std. bewerkstelligen (Bei YT gibt es div. Anleitungen). Der M4 bekam noch eine sauschnelle ext. SSD (Gehäuse u. 2TB-SSD ca. 220.-€) spendiert.

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