Keine Frage, Cubase muss nicht mehr lange vorgestellt werden, schließlich ist das Programm seit Jahrzehnten einer der beliebtesten und mächtigsten Audio- und MIDI-Sequenzer. Die neueste Generation der DAW ist wie gewohnt in drei Varianten für unterschiedliche Ansprüche erhältlich: Cubase Elements 9, Artist 9 und dem hier getesteten Flaggschiff Cubase Pro 9.
Ein sehr praktisches neues Feature ist die Einteilung des Projektfensters in Zonen: Der obere Bereich beherbergt dabei das Arrangierfenster, die untere Zone kann wahlweise die MixConsole, die Chords Pads, die Sampler-Spur oder den MIDI- bzw. Audio-Editor zeigen. Dem Wunsch vieler Nutzer nach einer präziseren, komfortableren Automation ist Steinberg hingegen leider nicht nachgekommen. Mitbewerber wie Bitwig oder Sonar haben in dieser Hinsicht die Nase vorn.
Evolution im Detail
Wer kennt das nicht? Sie haben gerade den perfekten Mix erstellt und durch ein paar unachtsame Mausklicks etwas verstellt? Dank der MixConsole History können Sie die erfolgten Bearbeitungsschritte in Listenform anschauen und bei Bedarf rückgängig machen. Auch Parameteränderungen bei Drittanbieter-Plug-ins lassen sich so gezielt widerrufen. Top! Ein zunächst eher unspektakuläres, in der Praxis aber sehr spannendes Feature ist die Möglichkeit, Audiosignale in Sidechain-fähige VST3-Instrumente zu routen. Wie wäre es beispielsweise, ein Gitarrenriff durch die Effekte des Retrologue-Synthesizers zu jagen und das Filter rhythmisch zu triggern? Es bleibt nur zu hoffen, dass mehr Plug-in-Hersteller diese Audio-In-Funktionalität in Ihren VST-Instrumenten implementieren.
Für mehr Stabilität beim Einsatz von Drittanbieter-Plug-ins sorgt der neue Plug-in Sentinel, der beim Programmstart alle installierten Plug-ins überprüft. Treten beim Laden eines Plug-ins Probleme auf, wird es auf die sogenannte „Blacklist“ gesetzt. Bei Bedarf kann es auch reaktiviert werden. Um eine größtmögliche Stabilität zu gewährleisten, wurde zudem die VST-Bridge in die Rente geschickt, wodurch Cubase keine nativen 32-Bit-Plug-ins mehr unterstützt.
Steinberg Cubase Pro 9 Musikproduktionssoftware
Kreativwerkzeuge
Einer der sehnlichsten Wünsche vieler Cubase-Nutzer ist seit Jahren ein Sampler. Die neue Sampler-Spur kann zwar HALion 5 und Co. nicht ersetzen, begeistert aber als einfach bedienbares Werkzeug, um eine Audiodatei Ihrer Wahl chromatisch zu spielen. Zur Klangbearbeitung stehen ein Filter mit zahlreichen Typen sowie Pitch-, Lautstärke und Filterhüllkurve bereit. Die mitgelieferte Sample-Library Caleidoscope versorgt sie mit hochwertigem Klangfutter.
Das Arsenal an Audio- und MIDI-Effekten ist in Cubase 9 Pro auf stolze 90 Werkzeuge angewachsen. Alle drei Produktvarianten enthalten den neuen Maximizer, des Weiteren wurden mehrere Plug-ins überarbeitet. Mit dem achtbandigen Frequency EQ reiht sich ein leistungsfähiges Tool für chirurgische Korrekturen in das Plug-in-Anbebot ein. Der Equalizer wartet mit M/S-Unterstützung, einem linearphasigen Modus und einer Auto-Listen-Funktion für jedes Band sowie einer präzisen Spektrumanzeige auf.
Fazit
In Version 9 zeigt sich Cubase mehr denn je als enorm leistungsfähige und komfortable DAW. Viele Benutzer werden allein die zahlreichen Verbesserungen des Workflows und der Stabilität den Update-Preis wert sein. Ein Feature wie die Mix Console History haben sich viele Cubaser-Nutzer schon lange gewünscht. Der Schritt, 32-Bit-Plug-ins nicht mehr zu unterstützen, ist zwar aus Stabilitätsgründen sinnvoll, aber ärgerlich für all jene, die noch ältere VSTs verwenden. Auch für Einsteiger und Umsteiger gibt es zahlreiche Argumente, sich Cubase näher anzuschauen: eine beispielhafte Flexibilität und Stabilität, ein hoher Bedienkomfort sowie eine umfangreiche Ausstattung an hochwertigen Plug-ins und Kompositionswerkzeugen.
Produktname | Cubase 9 Pro |
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Hersteller | Steinberg |
Webseite | www.steinberg.net |
Pro |
|
Contra |
|
1,7gut |
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Eine sehr stabile DAW, kann ich nur empfehlen!
Habe noch auf dem Atari ST mit Version 2 angefangen. Mein letztes Update war auf 6.5 und bin dann zu Logic Pro gewechselt. Die Updates damals waren mir als Gelegenheits-User einfach zu teuer. Und auch jetzt ist das Update für 299 EUR (von Vers. 6.5 aus) teurer als Logic Pro X in der Vollversion für 199 EUR.
Würde gern mal wieder reinschauen, was sich da mittlerweile getan hat.