Es muss nicht immer Office sein – Alternativen zu Microsofts iPad-Office

Lange hatte es gedauert, bis Microsoft endlich sein Office-Paket auch für iPad und iPhone auf den Markt brachte. Die mobile Office-Version läuft zwar ganz gut, ist aber nur mit Office 365-Abo richtig gut nutzbar. Aber muss es unbedingt das Original sein? Im App Store finden sich zahlreiche Office-Programme, ähnliches bieten. Wir zeigen Ihnen vier Alternativ-Apps. Doch können Sie MS Office das Wasser reichen?

Von   Uhr
4 Minuten Lesezeit

Kostenlos und gut: Apples iWork-Paket

Auf allen neuen iPads ist Apples Office-Alternative, bestehend aus der Textverarbeitung Pages, der Tabellenkalkulation Numbers und der Präsentations-Software Keynote, schon dabei. Besitzer älterer Geräte zahlen im App Store pro Programm 8,99 Euro. Die einzelnen Apps lassen sich auch von Beginnern ohne größere Vorkenntnisse bedienen, doch auch für Fortgeschrittene bieten sich Gestaltungs- und Formatierungsoptionen in Hülle und Fülle und für jeden Geschmack.

Gerade der Funktionsumfang von Pages ist mehr als ausreichend für die allermeisten Arbeiten. Darüber hinausgehende Funktionen wie eine Änderungsverfolgung und die problemlose Einbindung von Multi­media-, Audio- oder Videodaten findet man hier ebenso wie in Word. Als eine der wenigen Apps bietet Pages die Möglichkeit, Fußnoten einzufügen. Für den Einsatz im wissenschaftlichen Umfeld ein eindeutiger Pluspunkt. Ebenso wie Pages ist auch Numbers eine runde Sache, manche Funktionen sind hier weitaus intuitiver zu bedienen als etwa in Excel.

Und auch hier gilt: In Sachen Gestaltungsmöglichkeiten steht es dem Microsoft-Pendant zumindest für den Heimgebrauch in nichts nach. Besonders gelungen ist das Einfügen und Bearbeiten von Tabellen und Diagrammen. Ein Punkt, der auch auf Keynote zutrifft. Einfach und intuitiv können selbst Anfänger eine ansprechende Präsentation erstellen. Und auch für den Feinschliff bietet Keynote eine Vielzahl von Effekten und Animationen, sodass einer gelungenen Präsentation nichts im Wege steht. Die iWork-Suite versteht sich bestens mit MS-Office-Dokumenten und kann diese sowohl öffnen als auch exportieren. Der Austausch von Dokumenten selbst kann via iCloud, WebDAV, iTunes oder per Mail vorgenommen werden.

Fazit: Unsere Empfehlung aus dem Angebot der MS-Office-Alternativen. 

Umfassendes Paket: Polaris Office

Etwas günstiger als Apples Suite – soforn man sie überhaupt kaufen muss – ist Polaris Office, das für knapp zwölf Euro ein umfangreiches und mit vielfältigen Möglichkeiten aufwartendes Paket bietet. Das Programm ist vor allem aus dem Android-Bereich bekannt, dort ist es auf vielen Geräten vorinstalliert. Doch auch auf dem iPhone macht es eine gute Figur. Polaris Office kann Cloud-Daten über Google Drive, Dropbox, Box.net, ucloud und WebDAV importieren, alle Dokumente lassen sich nach dem Export ohne Probleme bearbeiten, selbst die seit Office 2008 bekannten .docx-, .xlsx- und .pptx-Dateien, mit denen so manche App ihre Probleme hat.

Der Textverarbeitungsteil von Polaris Office ist ein vollwertiger Editor und überzeugt durch eine Fülle von Bearbeitungs- und Formatierungsfunktionen, die den „großen“ Office-Suiten in nichts nachstehen. Die Menüs sind einfach und intui­tiv gehalten, die gängigen Funktionen lassen sich auf den ersten Fingerzeig erreichen, etwas Scrollen bringt weitere Möglichkeiten zum Vorschein. Polaris lässt kaum Wünsche offen, auf eine Fußnotenfunktion muss aber hier verzichtet werden. Der Präsentationsteil gefällt ebenso wie die Tabellenkalkulation besonders durch die sehr schön gelöste Diagramm- und Tabellenfunktion und die auch einem Desktop-Programm gut stehende Fülle an Effekten und Gestaltungsmöglichkeiten.

Fazit: Viele Funktionen, gut zu bedienen. Für Einsteiger und Fortgeschrittene.

Gratis-Multitalent: Kingsoft Office

Kostenlos und üppig ausgestattet ist Kingsoft Office. Diese App bietet eine aufgeräumte, angenehm gestaltete Oberfläche, eine Vielzahl an Importmöglichkeiten und kommt auch anstandslos mit den MS-Office-Formaten zurecht. Die einzelnen Bestandteile überraschen mit ihrem Funktionsumfang. Der Texteditor und die Präsentations-Software bieten zahlreiche Optionen und viele Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung Ihrer Dokumente.

Schreibende finden alle gewünschten Formatierungsoptionen inklusive automatischer Aufzählungen und zahlreicher Einzugseinstellungen. Auch eine Rechtschreibkorrektur ist mit an Bord. Schwachpunkt des Pakets ist jedoch die Tabellenkalkulation, diese fällt gegenüber den anderen Bereichen deutlich ab. Hier finden sich nur die Basisfunktionen, mit denen sich lediglich ­einfache Dokumente realisieren lassen.

Fazit: Für Texte und Präsentationen sehr gut – unsere Gratis-Office-Empfehlung.

Retro & kurios: Documents U Free

Mehr ein Kuriosum als eine ernsthaft zur Arbeit zu empfehlende App ist die kostenlose Version von Documents Unlimited. Hier wähnt man sich nach dem Start auf einer Zeitreise: Eine waschechter Windows-95-Look empfängt einen, und man kann das Programm entweder mit einer simulierten Maus oder mit Touch-Eingaben steuern.

Wenn man dies überhaupt schafft, denn die Bedienung ist ungenau und ziemlich hakelig. Ob man sich aber den Texteditor, der als einer der wenigen im Test übrigens Fußnoten beherrscht, auf Dauer antun möchte, sei dahingestellt, da tröstet auch der durchaus üppige Funktionsumfang, der der Desktop-Variante nahe kommt, nur wenig. 

Fazit: Eher Kuriosum als Alternative. Bedienung fast unmöglich, nicht zu empfehlen.

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Es muss nicht immer Office sein – Alternativen zu Microsofts iPad-Office" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

microsoft hat heute bekannt gegeben, dass das mobile office jetzt auch ohne office365 mit mehr funktionen z.b. editieren ausgestattet ist.

Schlechtes Timing - Herr Schwarz.

Und auch noch mit Dropbox Anbindung!!!

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.