Es gibt viele Anbieter, die leere Plätze in privaten Autos vermitteln. Die Idee dahinter ist einfach. Der Fahrer bekommt einen Zuschuss zu den Kosten und die vermittelten Beifahrer sind nicht auf öffentliche Verkehrsmittel oder ein eigenes Auto angewiesen. Wer nicht gerade ein Supersparticket von der Bahn ergattern kann, fährt über die Mitfahrdienste meist auch noch billiger. Außerdem ist es für den Fahrer gerade auf längeren Strecken deutlich unterhaltsamer, nicht allein im Auto zu sitzen.
Haben Sie mit der iOS-App Karten eine Route geplant, können Sie das Ziel mit der Funktion „Bereitstellen“ exportieren. Wählen Sie als Ziel „Routen-Apps“. Danach lassen sich die Apps von Blablacar und Navigon (und damit Flinc) auswählen.
Mitfahrdienste auf dem iPhone: Einfache Kontaktaufnahme
Die Nutzung der Apps beginnt für Fahrer und Beifahrer immer mit einer Registrierung, wobei man gleich darauf achten sollte, wie sich neue Anwender legitimieren müssen. Das Hinterlegen einer gültigen Handynummer mit SMS-Bestätigung schafft schon mal eine gewisse Grundlage für gegenseitiges Vertrauen. Das gilt auch für das Einstellen eines Profilfotos. Außerdem sollten Sie vollständige und wahrheitsgemäße Angaben machen, sonst riskieren Sie am Treffpunkt eine Abfuhr. Ein zweideutiger Nickname ist jedenfalls keine gute Idee. Wer steigt schon zu „Pistensau_98“ ins Auto?
Ein weiterer nützlicher Anhaltspunkt zur Beurteilung der zukünftigen Fahrer oder Beifahrer sind Bewertungen aus der Community, die jeder ernsthafte Anbieter erlauben sollte. Ist man dann schon etwas länger dabei, sind auch Verknüpfungen von bekannten Kontakten, die Bildung von Gruppen oder Empfehlungen sehr nützlich.
Angebot machen
Wer einen freien Platz oder ein Gesuch auf dem Mitfahrdienst veröffentlichen will, sollte das nicht erst einen Tag vor der Fahrt machen. Stellen Sie Ihr Angebot mit etwas Vorlauf ein. Das erhöht die Chance, dass andere es sehen und Sie auch tatsächlich einen (Mit-)Fahrer finden. Am Anfang lohnt es sich, mehrere Dienste zu beobachten, da die Zahl der Teilnehmer regional stark schwanken kann. Langfristig empfehlen wir allerdings, sich auf ein oder zwei Anbieter zu konzentrieren, um sich dort eine vernünftige Historie aufzubauen. Im Notfall kann man dann ja trotzdem noch woanders schauen.
Bevor Sie ein Angebot annehmen, informieren Sie sich über das Kleingedruckte. Wird der Fahrpreis vom Anbieter vorgegeben, zum Beispiel über eine Kilometerpauschale, oder ist er mit dem Fahrer frei verhandelbar? Gibt es noch irgendwelche Gebühren? Welche Umwege muss ein Fahrer zum Aufpicken und Absetzen eines Mitfahrers in Kauf nehmen. Das wird normalerweise über die allgemeinen Bestimmungen des Dienstes geregelt. Je länger eine Strecke ist, umso interessanter ist es auch, was für ein Wagen benutzt wird und wie viele Personen mitfahren. Die Mitnahme größerer Gepäckstücke sollte man ebenfalls vorab klären.
Apps im Vergleich
Wir haben uns mit Blablacar, Flinc und TwoGo die Apps von drei Anbietern angesehen. Die französische Firma Blablacar ist in 19 Ländern aktiv und nach Übernahme von Mitfahrzentrale.de und Mitfahrgelegenheit.de 2015 der größte Anbieter in Deutschland. Die Anmeldung ist inklusive der Verifizierung der Handynummer schnell erledigt. Das Anbieten und Suchen von Fahrten ist ebenfalls einfach und übersichtlich gelöst. Auch sonst ist die App gut durchdacht. Es gibt zum Beispiel vordefinierte Felder für die Mitnahme von Tieren, Rauchverbot oder die persönliche Gesprächigkeit. Praktisch für Vielbenutzer: Blablacar erlaubt Vorgaben für die Antwortzeit eines Touranbieters und kann Mitfahranfragen automatisch bestätigen, wenn gewünscht.
Die App von Flinc verfügt ebenfalls über alle wichtigen Funktionen. Sie ist übersichtlich und einfach zu bedienen. Das persönliche Profil ist schnell angelegt, Handynummer und Mail bestätigt. Danach kann es sofort losgehen. Bietet man eine Fahrt an oder sucht eine Mitfahrgelegenheit, wird man per Push-Nachricht informiert. Obwohl Flinc der kleinere Anbieter ist, wurde auch hier für eine Teststrecke Hamburg-Kiel sofort ein Mitfahrer gefunden. Während man bei Blablacar über Filter ein paar mehr Details für die Anfragen vorgeben kann, lässt sich in der Flinc-App alles schnell in einem Rutsch eingeben. Als cooles Extra bietet Flinc eine Anbindung an Navigon. Man kann seinen Flinc-Account in der Navi-App eintragen und Routen direkt übernehmen. Man kann sogar die aktuelle Position live auf Flinc übertragen und während der Fahrt Mitfahranfragen von Flinc-Nutzern zulassen. So kann man ohne Probleme auch noch sehr kurzfristig reagieren.
Als Dritte im Bunde haben wir mit TwoGo noch eine echte Business-Lösung im Angebot. Die App kommt mit dem Charme eines Terminkalenders daher, nüchtern, aber praktisch. Statt geplante Fahrten als Ereignisse zu verwalten, werden sie hier in eine Art Kalenderliste eingetragen. Passenderweise hängt TwoGo dem Bestätigungsmail für eine Fahrt auch gleich eine ICS-Datei mit dem Termin an. Mit dem Komfort und der Flexibilität der anderen beiden Lösungen kann TwoGo aber auf dem iPhone nicht mithalten.
Die Zusammenarbeit von Flinc und Navigon ist im Testfeld einzigartig. Wählt man in der Navi-App unter „Mehr“ den Punkt „flinc Mitfahrnetzwerk“, kann man sich bei Flinc anmelden und alle wichtigen Funktionen direkt aus dem Navi konfigurieren. Dabei werden die Routen zwischen Navigon und Flinc übertragen, auf Wunsch ist die aktuelle Position für andere sichtbar. Meldungen von Mitfahrern erscheinen im Navi.
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