Moderner Fünfkampf

Fünf Apps zum Schnelleinstieg fürs Bloggen mit dem iPad

Kann man mit dem iPad wirklich professionell arbeiten? Ja – wir zeigen Ihnen einen Workflow, der Ihre Gedanken und Geschichten ins Netz bringt: So bloggen Sie mit Apples Tablet. Das funktioniert im Übrigen nicht nur auf eine Art und Weise, weshalb wir Ihnen gleich fünf unterschiedliche Apps für das iPad vorstellen.

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Das iPad ist eigentlich nur ein großer Bildschirm – ideal, um damit Videos zu schauen und im Web zu surfen. Doch auch als Schreibmaschine macht sich das iPad gar nicht schlecht: Mit einer externen Tastatur oder dem Keyboard-Case von Apple tippen sich auch längere Texte äußerst komfortabel. Gegenüber dem MacBook hat das iPad zudem den Vorteil, dass Sie mit den LTE-Versionen direkt online gehen können, ohne auf WLAN angewiesen zu sein.

Auf die Zutatenliste gehören daher das iPad Air oder ein iPad Pro, eine externe Tastatur sowie Safari, Evernote, iA Writer und Medium. Dropbox und ein Blog bei oder mit Wordpress sind optional. Twitter und Facebook stellen im Nachgang die Kanäle, in denen Sie Ihren Beitrag Ihrem Netzwerk vorstellen.

Evernote

Bloggen ist moderner Fünfkampf. Recherche, Dokumentation, Text, Blog und Promotion lauten die Disziplinen, die auf dem iPad zusammenlaufen. Unabhängig davon, ob Ideen und Anregungen per E-Mail, Twitter oder Social-Feeds herangetragen werden, benötigen Sie eine Datenbank für die Recherche. Eine gute Empfehlung ist Evernote, das zusätzliche Features als In-App-Kauf anbietet. Zwar hat Evernote erst Anfang Juli 2016 die Nutzer der Gratis-App verschreckt – Sie können die App nur noch auf zwei Geräten und im Web kostenlos nutzen. Wer einen Mac und ein iPad sein Eigen nennt, mag sich freuen. Mutig wirkt die gleichzeitige Preiserhöhung für das „digitale Gedächtnis“. Bei Evernote mag man denken: Lieber weniger, aber dafür zahlende Kunden als viele Gratis-Nutzer. Daher bietet sich als Alternative zu Evernote die Notizen-App OneNote von Microsoft an.

‎Evernote - Notes Organizer
‎Evernote - Notes Organizer
Entwickler: Evernote Corporation
Preis: Kostenlos+

iA Writer

Als Schreibumgebung dient der iA Writer. Das Textprogramm liegt in seiner dritten Entwicklungsstufe für iOS und macOS vor. Die erste Version war spartanisch, Nummer zwei zwang in eine Schreibwerkstatt mit festen Abläufen. Die nunmehr dritte Auflage ist ausgereift.

iA Writer mauserte sich zur nahezu perfekten Schreibmaschine für iOS auf dem iPad.
iA Writer mauserte sich zur nahezu perfekten Schreibmaschine für iOS auf dem iPad. (Bild: Screenshot)

Bemerkenswert ist zum Beispiel das Menü mit den Befehlen für „Ablage“, „Bearbeiten“ und „Ansicht“. Damit liegt iA Writer im Trend, auf dem iPad eine professionelle Umgebung mit Menüleiste wie auf dem Mac zu präsentieren. Texte synchronisieren sich automatisch per iCloud oder Dropbox. Im „Bearbeiten“-Menü finden Sie zudem Befehle, die den Text mit oder ohne Formatierungen oder als HTML-Dokument in die Zwischenablage aufnehmen. Der Export in den Formaten *.txt, *html beziehungsweise als PDF- und Word-Dokument steht mithilfe des „Ablage“-Menüs zur Verfügung.

Bemerkenswert sind die Statistikfunktionen und die Wortanalyse, die zum Beispiel alle Verben hervorheben kann, was zu einem sauberen Sprachstil verhilft. Auch die Anzeige der Lesezeit ist praktisch, wenn man Beiträge für Funk und Fernsehen oder YouTube produziert.

Neben der Verbindung mit Dropbox können Sie die Schreib-App mit Wordpress und dem Blogging-Dienst Medium verknüpfen, um direkt aus iA Writer heraus einen neuen Blog-Post als Entwurf anzulegen. Der Workflow ist somit geschlossen.

‎iA Writer
‎iA Writer
Entwickler: Information Architects AG
Preis: 59,99 €

Wordpress

Obwohl iA Writer im jüngsten Update die Anbindung an Wordpress verbesserte, gibt es doch noch einige strukturelle Probleme, die man kennen sollte. iA Writer stellt die Verbindung mithilfe eines Nutzerkontos bei Wordpress her. Für reine Wordpress-Blogs ist das kein Problem. Wenn man aber ein selbst gehostetes Blog betreibt, dann muss man dieses zunächst per JetPack-Plug-in mit Wordpress verbinden, bevor man darauf zugreifen kann. Hat man mehrere Blogs, so kann man inzwischen bei der Übergabe von iA Writer an Wordpress bestimmen, in welches davon der Entwurf gespeichert werden soll. Allerdings – nächste Klippe – schlägt Wordpress den Entwurf dem Administrator zu. Zudem öffnet sich zur weiteren Bearbeitung die Wordpress-Webseite und nicht die entsprechende App.

Je nachdem, was und wie viel man bloggen möchte, bietet sich die händische Übernahme per Zwischenablage im HTML-Format an.

‎WordPress – Website-Baukasten
‎WordPress – Website-Baukasten
Entwickler: Automattic
Preis: Kostenlos

Medium

Technisch einfacher läuft die Verknüpfung von iA Writer und Medium, und zwar über sogenannte Integration-Tokens. Das ist eine Kolonne aus Zahlen und Buchstaben, die eindeutig einer App zugewiesen wird. Für iA Writer auf dem iPad benötigen Sie einen Token, auf dem iPhone einen weiteren. Das ist zwar zunächst umständlich, schützt aber das Nutzerkonto bei Medium, falls ein Gerät verschwinden sollte. Wenn ein Access-Token gelöscht wird, ist die Verbindung zwischen den beiden Apps gekappt.

Bei den Einstellungen am Nutzerkonto tippen Sie auf die Schaltfläche „Email notifications“ und scrollen runter. Mit der Schaltfläche „Get Integration Token“ erstellen Sie den Sicherheitsschlüssel in der App. Per Copy-and-Paste fügen Sie den Token in die Einstellungen des iA Writer ein. Zur Anforderung eines Tokens gelangen Sie auch in den Einstellungen im Bereich „Drittanbieter“.

‎Medium: Read & Write Stories
‎Medium: Read & Write Stories
Entwickler: A Medium Corporation
Preis: Kostenlos+

Workflow

Sofern Sie die Nutzerkonten für iCloud, Dropbox, Wordpress und Medium eingerichtet haben und die Apps mithilfe entsprechender Autorisierungen miteinander verbunden sind, steht einem reibungslosen Arbeitsablauf nichts mehr im Weg. Die Textverarbeitung iA Writer steht dabei im Zentrum, Wordpress und Medium bieten die Plattform für Ihre Inhalte.

Medium benachrichtigt seinerseits den dortigen Nutzerkreis über neue Inhalte und kann zusätzlich per Facebook und Twitter auf neue Geschichten hinweisen.

Den für diesen Artikel erstellten Kommentar lesen Sie bei medium.com/@mparthesius.

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