Mit dem iPhone 6s schloss Apple in Sachen Videoauflösung zur Konkurrenz wie Sony auf, deren Xperia-Smartphones schon länger mit Ultra-HD-Auflösung filmen und werben. 4K oder Ultra High Definition (UHD) steht für eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln. Das ist viermal Full-HD mit 1080p. So viele Pixel aufzunehmen und auf dem Bildschirm herumzuschieben ist natürlich ein tolles Demo für die Leistungsfähigkeit des neuen A9-Chips im iPhone, und genau deshalb präsentiert Apple dieses neue Feature auch auf der Keynote und jetzt auf der Homepage . Doch was bringt 4K eigentlich in einer Welt, in der nur wenige überhaupt einen UHD-Fernseher haben, um die Filme in voller Pracht genießen zu können?
Realität maximal einfangen
Den Unterschied sieht man nicht nur auf einem Fernseher, 4K-Videos liefern viermal mehr Detailschärfe. In jedem einzelnen Bild eines Videos steckt damit die maximale Bildinformation. Es geht weniger von der Realität verloren. 4K-Videos sind damit im Moment das zukunftssicherste Videoformat. Vor über einem Jahrzehnt etwa wurde zum Beispiel gern über den „Megapixel-Wahn“ in Digitalkameras diskutiert. Ob man denn eine Auflösung brauche, die für den Ausdruck einer Fototapete reicht. Heute sehen aber die Fotos von damals mit nur ein paar Megapixeln Auflösung nicht mehr gut aus. Auf HD-Monitoren wirken sie pixelig und detailarm. 4K-Videos sehen vermutlich auch in 10 Jahren noch gut aus. Und jetzt sind sie brillant und kontrastreich.
Darüber hinaus winken dem Nutzer mehr Möglichkeiten bei der Nachbearbeitung. Wo mehr Pixel sind, gibt es auch mehr Spielraum. So ist es einfach, auch nachträglich in einem 4K-Video – zum Beispiel mit iMovie – den Ausschnitt zu verändern. Verwackelungen können (lediglich in iMovie auf dem Mac) besser reduziert werden, weil einfach mehr Bandbreite im Bildmaterial enthalten ist. Dabei wird unterm Strich auch nur der Ausschnitt in Richtung Bildmitte verändert, sodass die Aufnahme und die Kameraposition ruhiger wirken.
Weil 4K ein zukunftssicheres Format ist werden heute Hollywood-Filme mindestens in 4K-Auflösung gedreht - mindestens. Der David Fincher Film „Gone Girl - das perfekte Opfer“ wurde zum Beispiel mit 6K in noch höherer Auflösung gefilmt. Wozu? Laut dem Team gab die noch höhere Auflösung mehr Flexibilität bei Bildstablisiserung und beim Auswählen des Ausschnitts.
Der Haken: Wo und wie abspielen?
Während das Filmen in 4K im Prinzip genauso funktioniert wie das in 1080p HD – abgesehen von einer Einstellungsänderung –, ist die spannende Frage, wo und wie man 4K in voller Pracht genießen kann. iPhone und iPad spielen 4K-Videos ab, aber zeigen keinen Unterschied zu gewöhnlichen HD-Videos.
Im Prinzip braucht man einen 4K-fähigen Fernseher oder Computermonitor wie den 5K iMac, der auch preislich in der Oberliga spielt. Dann ist noch die Frage, wie das Material auf den Fernseher kommt: 4K wird auch noch nicht vom Videoausgang des neuen Apple TV unterstützt – hier ist derzeit bei 1080p Schluss. Amazon wagte mit seinem neuen Fire TV einen Vorstoß, er unterstützt als erster Mediaplayer die 4K-Auflösung.
Bearbeiten in iMovie läuft flüssig
Überraschend einfach klappt hingegen das Schneiden von 4K-Material. Hier würden viele erst einmal an teure Schnittsoftware und Workstations denken. Tatsächlich hat das iPhone 6s genug Power, um das Material zu bearbeiten. iMovie kann zwei 4K-Streams bearbeiten und abspielen – zum Beispiel bei Bild-in-Bild-Effekten. Und wenn das Arbeiten schon auf dem iPhone flüssig geht, wird es bestimmt auf dem iPad Pro noch mehr Spaß machen. Hier hat Apple in der Keynote auch ein Demo gezeigt, wie gut der Schnitt damit funktioniert.
4K-Videos liefern viermal mehr Detailschärfe. In jedem einzelnen Bild eines Videos steckt damit die maximale Bildinformation. 4K-Videos sind damit im Moment das zukunftssicherste Videoformat.
Fazit: 4K ja, aber nur manchmal
Es gibt schon jetzt gute Gründe, mit 4K zu filmen – zum Beispiel tolle Landschaften, einmalige Szenen wie die ersten Schritte des Nachwuchses usw. Da es aber noch einige Haken gibt, ist 4K im Moment eher eine Zukunftsinvestition. Also ist unser Tipp: Nur bei besonderen Anlässen auf 4K umschalten.
Eine Minute Video in 4K-Auflösung schätzt Apple auf einen Speicherbedarf von 375 Megabyte. In unseren Tests lag eine Minute 4K auch gerne darunter. Ein guter Richtwert sind 200 MB pro Minute. Dennoch: Ein Gigabyte Speicher ist mit 4K schnell gefüllt. Zweites Thema bei 4 K ist der Akku: Beim Filmen und Abspielen in höherer Auflösung ist der Prozessor mehr gefordert, weil er mehr Pixel bewegen muss.
Daher unsere Empfehlung: Wenn du vorhast, Videomaterial in 4K aufzunehmen, lohnt es sich, zum größeren Speicher beim iPhone zu greifen oder vor dem Filmen einige Gigabyte freizuschaufeln, indem man ein paar Apps löscht. Zudem lohnt es sich, vor dem Filmen den Akku vollständig aufzuladen.
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4K-Video mit iPhone und iPad aufnehmen ?
Schon merkwürdig. Ich find bei meinem iPad Air 2 einfach nicht den Schalter, um auf 4k-Aufnahme umzuschalten. Auch in den technischen Daten auf der Apple-Seite wird selbst beim iPad Pro nur 1080p Videoaufnahme angezeigt.
Es würde mich also interessieren welches iPad gemeint ist.
"so geht's!" steht auch noch im Titel. Ich lese in keinem Satz dieses Artikels wie ich 4k-Videos mit dem iPhone oder gar iPad aufnehme. Als ich die Überschrift las dachte ich an eine Art Anleitung. Tja, Thema verfehlt.
Schön, dass es von Mac Life auch an den Feiertagen was zu lesen gibt.
Zitate: "In jedem Bild ... steckt die maximale Bildinformation...", "4K-Videos sehen vermutlich auch in 10 Jahren noch gut aus. Und jetzt sind sie brillant und kontrastreich."
Herrlich, diese Blüten. Ließe sich noch weiterführen.... herrlich.