Der Anspruch konnte größer nicht sein. Legendär ist Tim Cooks Ausspruch von der Digitalkonferenz D10 vom Mai vergangenen Jahres, die Geheimhaltung von Apple-Produkten erhöhen zu wollen. Was daraus geworden ist, ist von Keynote zu Keynote zu beobachten: Fast scheint es, als bräuchten sich Tim Cook und Phil Schiller gar nicht mehr auf die Bühne des Apple Campus zu stellen und die neuen Produkte zu enthüllen – die Leaks kursieren ohnehin schon seit Wochen im Web.
So war es auch am vergangenen Dienstag, als Apple nach fast einem Jahr ohne neue Produkte auf der lang erwarteten Keynote zwei neue iPhones vorstellte, mit denen jeder gerechnet hatte – das Premium-iPhone 5s und das günstigere Modell 5c mit Plastik-Gehäuse. Das Problem nur: Das als günstig gehandelte iPhone ist alles andere als günstig.
Warum ist das iPhone 5c so teuer?
Das war die eine und einzige Überraschung der Keynote, doch die schlug ein wie eine Bombe: Nichts war es mit dem Billig-iPhone – das iPhone 5c startet bei uns mit 599 Euro bzw. in den USA bei 549 Dollar. Dabei waren doch Preise um 399 Dollar erwartet worden: Warum um alles in der Welt preist Apple ein iPhone, das technisch auf dem Stand des Vorgängers iPhone 5 ist (mit verbesserter Front-Kamera), dafür aber mit einem Plastikgehäuse daherkommt, nicht aggressiver?
Warum verzichtet Tim Cook auf Marktanteile und beraubt sich mit dem Verzicht auf ein iPhone im Mittelpreissegment der Möglichkeiten in den Schwellenländern, in denen Apple gegen Samsung und vor allem einheimischen Herstellern wie Xiaomi mit dem teuren iPhone 5c das Nachsehen hat?
- Seite 1: Teures iPhone 5c: Hat sich Apple verzockt?
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"... ist das iPhone 5c Jony Ives iPhone, das in seiner Farbigkeit ideal zum neuen Betriebssystem iOS 7 korrespondiert und damit zusätzliche Kaufanreize setzt. Das Zusammenspiel von Hard- und Software ist in Cupertino von langer Hand geplant worden. An der kurzatmigen Wall Street ist diese Strategie bislang kaum angekommen. Die Analysten reagieren indes wie sie immer agieren: Erst schießen, dann denken."
Genau.Punkt. Die Wall-Street ist und bleibt eine Parallelwelt. Apple lebt in dieser Welt und entwickelt Produkte für eben diese. Sehr gute Produkte.
Da drängt sich die Frage auf, was passiert wäre, wenn Steve noch unter uns wäre. Den hat die Wall Street nämlich noch weniger interessiert als Tim Cook.
Ich denke das 5C wird erst mal künstlich knapp gehalten und dann wird der Preis halbiert …abwarten
Guter Artikel!
Die Überschirft ist leider wieder Aggressiv betitelt.
Das was Herr Jacobsen als aller letztes geschrieben hat , wäre passender gewesen und nicht weniger Aggressiv aber dafür zutreffend :
Zitat:"An der kurzatmigen Wall Street ist diese Strategie bislang kaum angekommen. Die Analysten reagieren indes wie sie immer agieren: Erst schießen, dann denken."
Dito. Guter Artikel!
Guter Artikel, war sehr lesenswert und hat ebenso meine These wiederspiegelt.
Ein zu günstiges iPhone hätte die iOS Nutzer zu sehr gespalten und somit eine zwei Klassen Gesellschaft erschaffen.
@Solerimus: Naja von einer künstlichen Knappheit kann wohl hier nicht die Rede sein! Indes ist jeder Tag wo man ein Grät nicht verkaufen kann, ein verlorener Umsatz.
Guter Artikel. Hätte ich ob der sonstigen Arbeiten des Verfassers gar nicht erwartet. Weiter so!
OK, gut beleuchtet von einer anderen Sicht. Mal sehen, ob das so gutgeht mit Apple immer nur auf Hochpreis zu setzen.
Spätestens dann wenn wir Kunden auf hören an denn feinen Konstruktions Details etc. einer Premiummarke zu sparen und zur Konkurrenz zu wechseln, sehen wir uns da wo Bang & Olufsen bzw. Loewe sich befinden.
Dem neuen iPhone 5C fehlt das Alleinstellungsmerkmal das andere Apple Produkte haben. Diese waren in der Vergangenheit entweder technische Vorreiter oder entsprechend der Apple / Steve Jobs Philosophie wertiger, stylischer oder intuitiever als die Konkurrenz. Das iPhone 5C ist keines davon - es ist nur teuer. Dies ist der Grund, dass das iPhone 5C zwar bestimmt Apple-Jünger finden und begeistern wird aber Apple nicht von der Konkurrenz absetzen kann.
Das 5C ist 100€ preiswerter als das 5S. Dieser Ersparnis hatte man immer, wenn das Vorgängermodell gekauft wurde.
Die vermeintlich billigere Rückseite wird jetzt jedoch durch 3 Verbesserungen gegenüber dem iPhone 5 kompensiert. Leider werden diese Verbesserungen nicht vollständig in der Presse aufgeführt.
-Bessere Frontkamera
-neuer Chip, der deutlich mehr LTE-Frequenzen abdeckt
-höhere Akkukapazität
In meinen Augen Grund genug, den Preisabschlag bei 100€ zu belassen.
Das erste Mal zieht Jacobsen die richtigen Schlüsse. Zumindest am Schluss.
Es geschehen eben noch Zeichen und Wunder. LOL
Dazwischen tummelt sich allerdings wieder jede Menge Unsinn.
Mal abgesehen von seiner nervigen Angewohnheit, dauernd üble Blödschwätzer wie Doug Kass zu zitieren, sind es vor allem zwei Dinge.
Einerseits sein wiederholtes Gerede davon, dass "Apple in den vergangenen fünf, sechs Quartalen durch aggressiveres Pricing wie beim iPad mini erheblich unter Druck" gestanden hätte.
Quatsch mit Soße!
So befindet sich das iPad mini gerade einmal knappe vier Quartale auf dem Markt (Launch 2.Nov.2012) und ausserdem ist dessen "Pricing", bedenkt man die verbaute Technik, alles andere als "aggressiv".
Desweiteren hat die reduzierte Gewinnmarge, welche eigentlich erst ab dem 4. Quartal 2012 so richtig zum tragen kam, mehrere Ursachen. Das nur scheinbar billige iPad mini hat gewiss seinen Anteil daran, aber ganz sicher nicht den grössten. Erheblich stärker verantwortlich sind da die enormen Investitionen, z.B. in die Entwicklung der neuen iMacs, in Serverfarmen und die Akquise wichtiger Technologieunternehmen.
Das alles wurde aber von Apple bereits am Ende des dritten Quartals 2012 kommuniziert und begründet.
Andererseits ist es Jacobsens ständig wiederkehrende Behauptung, der "Hauptgrund für Apples Einbruch im vergangenen Jahr nach einem mirakulösen(sic!) Höhenflug lag in der schneller als erwartet nachlassenden Nachfrage für das iPhone 4S."
Das ist nun echt kompletter Unfug.
Das iPhone 4S ist ohne jeden Zweifel das bis heute meistverkaufte Smartphone weltweit und gerade deswegen immer noch Teil von Apples Portfolio.
Mit dem Kurseinbruch hat es nicht das geringste zu tun.
Dessen wichtigste Ursache liegt im gut orchestrierten Zusammenspiel gieriger Hedefondmanager mit selbstverliebten Analysten und einer permanent sensationsgeilen Presse begründet. Dieses unselige Konglomerat schaffte es einer, nach Steve Jobs Tod ohnehin schon nervösen Börse, den baldigen Untergang Apples einzureden. Mit den allseits bekannten Folgen.
Aber wenigsten diesmal kriegt der gute Nils kurz vor Ende noch die Kurve. Das ist doch schonmal was. :D
PS. Das Samsung Galaxy S3 ist kein Phablet und deshalb auch nicht der Beginn einer neuen Produktkategorie.
Die begann erst mit dem Galaxy Note.
Genau... dem ist wenig hin zu zu fügen.