Die letzte Bestandsaufnahme ist rund ein halbes Jahr her. „Ist Apple die Vergangenheit – und Google die Zukunft?“ habe ich seinerzeit nach der diametralen Kursentwicklung gefragt. An der Börse lautetet die Antwort nach einem starken Halbjahr für Google und einem desaströsen für Apple eindeutig: ja. Das war im Frühjahr, als Google nach Kurszuwächsen von 30 Prozent bei 830 Dollar und Apple nach Kursverlusten von fast 35 Prozent bei 430 Dollar notierte.
Schnellvorlauf in den Herbst. Der Trend ist erstaunlich konstant geblieben. Apple konnte sich leicht stabilisieren und notiert immerhin wieder leicht über der 500 Dollarmarke, aber noch immer seit Januar im Minus. Die Wall Street hat den iPhone-Launch nicht hinreichend gewürdigt und bleibt angesichts der Zukunftsperspektiven weiterhin skeptisch.
Google auf dem Weg zur 1000-Dollarmarke
Google indes befindet sich auch sieben Monate später in der Gegenwelt zu Apple – nämlich in der besten aller Welten. Gestern nach Handelschluss legte der wertvollste Internetkonzern der Welt Quartalszahlen vor, die fraglos stark waren. Die Gewinne legten um 36 Prozent auf nunmehr 2,98 Milliarden Dollar zu, das war weitaus besser als Analysten erwartet hatten.
Doch die Umsätze zogen lediglich um 12 Prozent auf knapp 15 Milliarden Dollar an. Anleger waren dessen ungeachtet komplett aus dem Häuschen und schickten die Google-Aktie euphorisch gen Norden – auf neue Allzeithochs bei nun schon 960 Dollar! Dass die magische 1000-Dollar-Grenze nun sehr bald fallen dürfte, scheint nur eine Frage der Zeit.
Apple verdient auch in schwächeren Quartalen mehr als das Doppelte von Google
Um einen exakten Vergleich zu bemühen, müsste man nun noch Apples Zahlenwerk abwarten, das am Montag in einer Woche vorgelegt wird. Doch die Rahmendaten stehen nach Apples eigenen Schätzungen und der angehobenen Umsatzprognose so gut wie fest: 37 Milliarden Dollar dürfte Apple in den abgelaufenen drei Monaten umgesetzt und dabei etwa 7 Milliarden Dollar verdient haben.
Das sind die Relationen zwischen den beiden wertvollsten Technologie- / Internet-Unternehmen der Welt, die fraglos die nächsten Jahre unter sich ausmachen dürften. Auf der einen Seite Umsätze von 37 Milliarden Dollar, von denen unterm Strich 7 Milliarden Dollar hängen bleiben vs. 15 Milliarden Dollar, bei denen 3 Milliarden verdient wurden.
Googles Bruttogewinnmarge vor Steuern liegt damit mit 20 Prozent knapp über Apples (19 Prozent). Die Kräfteverhältnisse sind klar abgesteckt: Apple setzt mehr als doppelt so viel um wie Google und verdient mehr als doppelt so viel.
Börsenbewertung: Apple nur noch 40 Prozent wertvoller
Ist Apple an der Börse also auch mehr als doppelt so viel wert? Mitnichten! Google kommt nach seinem nächtlichen Sprint auf 960 Dollar nunmehr bereits auf einen Börsenwert von 320 Milliarden Dollar, während Apple aktuell an der Börse mit 460 Milliarden Dollar bewertet wird.
Ergo: Apple ist nur noch rund 40 Prozent wertvoller als Google, obwohl es nach der Geschäftsentwicklung mehr als doppelt so groß ist wie die Internetsuchmaschine. Damit ist einmal viel über die Mechanismen der Börse gesagt, wie ein Blick auf das maßgebliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) verdeutlicht.
Apples KGV liegt aktuell bei moderaten 12,5, Googles Multiple ist nach der gestrigen Kursrallye auf 30 angeschwollen – der Marktdurchschnitt des S&P 500-Index liegt bei 15. Der Markt bepreist Google weiterhin als die Zukunft und Apple als die Vergangenheit.
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Es geht hier nicht um Wert, Wertigkeit und Bestand einer Firma. Einzig die Gier bestimmt Aktienkurse.
Analysten präsentieren in diesem Zusammenhang sehr oft erbärmliche Wettervorhersagen.
Nicht umsonst erlebt man auch heute immer wieder 'schwarze Freitage'.
Eine reichlich naive Sichtweise.
Blöde Antwort - wie immer.
Dieser Artikel zeigt, wie unsinning Aktienkurse und Bewertungen nach Börsennotierung sind. Kurse folgen eben keiner definierten Wirtschaftslogik. Aus der letzten Börsenblase muss man doch allmählich mal lernen, dass der Börsenwert keinerlei Aussagekraft hat. 7 Milliarden Gewinn haben Aussagekraft. Aber nicht die spinnerten Spielchen der Broker und Kleinhändler.
Nur gut, dass unser Niels Jacobsen/Montage immer hübsch dem Mainstream nachrennt ohne mal quer zu denken - das könnte unterhaltsam und erhellend sein.
So ein pauschale Aussage kann nur jemand treffen der sich mit der Materie nicht auskennt.
Im Kern folgen Kurse eben doch einer Wirtschaftslogik. Welche Faktoren starke oder weniger starke Reaktionen auslösen ist aber dennoch schwer abzuschätzen.
Zwei wichtige Determinanten sind z.B. die Einkünfte und das Risiko. Passiert etwas, dass eines der beiden verändert dann muss der Kurs reagieren und man kann nicht abstreiten das er es in der Realität nicht tut.
Offenbar sind viele (ohne persönlich zu werde) einfach nicht informiert und glauben dass man keine optimierten Strategien und Theorie entwickelt hat. Salopp gesagt: Hallo? Es geht um Geld! Wenn es in diesem Bereich keine Theorien gibt, wo sonst?
Welche Aussagekraft möchten man dem Börsenwert denn beimessen? Es ist so wie auf dem Wochenmarkt auf dem Marktplatz um die Ecke. Wenn alle auf Birnen stehen, dann wird die Birne halt teurer als der Apfel. Ganz Einfach! Warum die Leute auf die Birne stehen? Da musst du die Leute selbst fragen. Vielleicht haben sie ja gehört, dass die Birne mehr Vitamine als der Apfel hat. Wer weiss das schon. Und vielleicht ist es morgen auch auch schon wieder andersrum.
So wie Du das beschreibst, war das früher mal an der Börse.
Der Börsenkurs ist von Angebot und Nachfrage abhängig? Das ist aber keine spektakuläre Erkenntnis und wurde auch nicht bestritten. Aber was sind denn Einkünfte?
Wir werden uns in einem Jahr oder kurz nachdem die 1000 $ Marke knapp verfehlt oder sogar erreicht wurde hier wiederfinden und darüber diskutieren: "Kann Google nach dem Allzeithoch von damals und den dramatischen Kursstürzen der jüngsten Zeit jemals wieder an alte Zeiten anknüpfen?"...also genauso wie bis vor kurzem und teilweise noch heute bei Apple. Irgendwann werden die Aktionäre anfangen ihre Gewinne einzufahren und Aktien zu verkaufen, oder irgendwann wird irgendein Projekt nicht 100%ig so laufen wie die Anal-ysten es sich wünschen. Oder immer mehr Leute ändern (wie ich) ihre Standardsuchmaschine in eine andere als Google und so langsam aber sicher wandern die Marktanteile woanders hin.
Fakt ist doch:
wenn man sich Android anguckt, dann verdienen sie keinen Cent daran, sondern nur an der auf Androidgeräten angeguckten Werbung.
wenn man sich die Suchmaschine anguckt, dann verdienen sie keinen Cent daran, sondern nur an der dort geschalteten Werbung.
und wenn man sich Glass anguckt...naja, daran verdienen sie wirklich noch nichts und großartig verkaufen wird sich das Ding auch nicht.
Im Endeffekt ist Google aktuell noch auf Gedeih und Verderb von der Werbung abhängig. Bricht der Werbemarkt auch nur ein Wenig weg, bricht auch der Aktienkurs weg.
Apple mag mit dem iPhone den Großteil seines Umsatzes und Gewinns machen, aber es gibt eben auch noch in iPad (welches das iPhone ggf. irgendwann sogar zu überholen vermag), es gibt immer noch Macs, einen immer stärker wachsenden iTunes Umsatz und ja, man glaubt es kaum, es gibt auch noch iPods. Dann gibt es da noch kleinere programme wie MacOS oder FinalCut die auch noch Geld kosten, wenn auch nicht viel.
Bei Apple ist der Umsatz also noch deutlich besser aufgeteilt als bei Google. Und somit ist eine tatsächlich Wachablösung, wenn sie denn überhaupt jemals stattfinden wird, sicherlich noch ein wenig weiter weg als viele meinen oder möchten.
Darüber hinaus kann ein neues Produkt wie die iWatch oder viel eher noch das iTV oder gar nur eine neue Version des Apple TVs bereits eine Veränderung der Situation herbeiführen und plötzlich ist Apple wieder der Liebling der Börsianer und die Anal-ysten müssen zugeben dass sie ja schon immer an Apple geglaubt haben.
Also wie sagte man noch? Totgeglaubte leben länger.Google Glass? Ich denke eine Brille allein, macht die Zukunft nicht gerade rosiger.Zudem gibt es noch viele andere Anbieter, die solch eine Brille schon lange versucht hatten an den Mann zu bringen. Dieses muss gelingen, und mit einem Konzept, dass eben passt.Hier ist Google nicht gerade der Hardware Freak wie Apple.Google besitzt auch nicht den Hype, um den es bei Neuvorstellungen eben nun mal bei Apple geht.
Eine Blase. Wer zuletzt kauft hat verloren. Wie immer. Schließt endlich die Börsen, schafft Kredite ab und sorgt für echtes Geld.
Tolle Idee, dann wird man nur noch mit richtiger Arbeit viel Geld verdienen können.
Aber glaubst du, dass z.B. wir deutschen dann noch so gut dastehen werden? Es wird Lohnverluste geben und ein viel höheres Maß an Outsourcing in Billiglohn-Länder (z.B.: Ich kann ja ohne Kredite keine teuren Investitionen mehr wagen). Und nach ein paar Jahren werden sich die Menschen vielleicht endlich eingestehen, dass Asien nicht auf uns angewiesen ist sonder wir auf Asien. Wenn unsere Finanzwirtschaft nicht wäre, dann hätten wir keinen Wohlstand mit dem bisschen Arbeit die wir leisten! Versteht das endlich mal.
Eine 40 Stundenwoche! Puh, das ist im Internationalen vergleich richtiger Luxus! Wer glaubt dieser Luxus kann mit "Qualität" erwirtschaftet werden der irrt gewaltig.