/p>
Nach einem Absturz aus dem siebten Börsenhimmel bei Allzeithochs von 700 Dollar zum iPhone 5-Launch im September 2012, in dessen Folge in den nächsten sieben Monaten Kursverluste von 45 Prozent anfielen, können sich Aktionäre wahrlich nicht über die Entwicklung seit dem Sommer beklagen.
Seit den Tests des Jahrestiefs bei 388 Dollar am letzten Junitag hat sich die Apple-Aktie mit einer nachhaltigen Rally von immerhin 30 Prozent sehr ordentlich entwickelt. Treiber der Entwicklung sind allerdings in erster Linie die Scharmützel um die Bargeld-Verwendung, die durch Carl Icahn entschieden vorangetrieben werden, statt die Euphorie um neue Produkte.
Nur das iPhone zählt
Doch nun zeigt die Rally akute Ermüdungserscheinungen. Die Wall Street weiß in Grundzügen, was sie vom Weihnachtsquartal und damit maßgeblich vom Geschäftsjahr 2014 erwarten kann, denn traditionell folgen nach den mit Abstand drei besten Monaten neun Monate des zyklischen Abstiegs – von Quartal zu Quartal verdient Apple weniger, je älter eine iPhone-Generation wird.
Das Pulver scheint damit fürs Erste verschossen – zumindest die Luft ist erst mal aus der Aktie raus. Was können Aktionäre in den kommenden elf Monaten bis zum Ende des Geschäftsjahres 2014 nun noch erwarten? Klar ist: Alle anderen Konzernsparten reichen von Umsatzgröße eher nicht aus, um die Aktie maßgeblich zu bewegen – Apple erzielt 65 bis 70 Prozent mit dem iPhone. Mit dem Smartphone-Bestseller geht und fällt alles.
Hoffnungsträger 2014: China Mobile und Carl Icahn
So hoffungsvoll endlich der Launch eines großen iPhones stimmt – er wird wohl noch zehn Monaten auf sich warten lassen. Kurstreiber sind daher bestenfalls auf dem Papier zu erwarten. Da bleibt einerseits immer noch die Hoffnung auf einen Vertragsabschluss mit China Mobile, der nach Einschätzung der UBS immerhin für 17 Millionen zusätzlich verkaufte iPhones im Geschäftsjahr 2014 gut sein dürfte, die den Gewinn der Aktie um etwa 3 Dollar je Aktie steigern dürfte – der Rückkehr in die Gewinnzone wäre damit wohl gesichert.
Allein: Als so sicher der Deal in den vergangenen Monaten auch galt – er will offenbar nicht zustande kommen. Aktionäre sind weiter gefangen in der Warteschleife. Nicht anders sieht es bei Scharmützeln mit Carl Icahn aus. Der Corporate Raider, der Apple mit allen Mitteln zur aggressiveren Verwendung seiner Barmittel bringen will, wird es in den kommenden Monaten sicher auf eine Eskalation mit dem Apple-Management anlegen. Indes: Sein Anteil von gerade 1 Prozent an Apple wird nicht reichen, um wirklich Einfluss auf die Cash-Politik Cupertinos zu gewinnen. Aktionäre sollten sich eher nicht auf diese zusätzliche Stimulanz für ihre Anteilsscheine versteifen.
Neue Produkte 2014 eher nicht zu erwarten
Und neue Produkte? Auch wenn Tim Cook das Rhetorik-Repertoire immer weiter bemüht und zuletzt im Conference Call erklärte, das Apple-Team habe das Potenzial zu exzellenten Produkten, scheinen sie gerade immer noch nicht in Reichweite. Eine iWatch? Wird kaum in sechs Monaten in einer Hauruck-Aktion zusammengezimmert, sondern nach alter bewährter Apple-Praxis bis zum allerletzten Schliff ausgetüftelt – 2015 erscheint als Verkaufsstart weitaus realistischer als 2014.
Und ein Apple-Fernseher? Wird für den Piper Jaffray-Analysten Gene Munster, der ein iTV seit 2010 immer wieder vorhersagt, wohl immer mehr zum Bumerang, so wie der Apple-Fernseher, von dem Steve Jobs am Sterbebett sprach, immer mehr zum Mythos wird – er kommt einfach nicht. Vielleicht nie. So bleibt die Aussicht für Aktionäre auf 2014 vage: Das Kerngeschäft läuft robust, Apple lebt weiter von der Substanz der Vergangenheit – und reizt aus, was auszureizen möglich ist. Die Zukunft erscheint indes so unklar wie vor sechs Monaten. Das Warten geht weiter...
- Seite 1: Apple 2013/2014: Gefangen in der Warteschleife
- Seite 2: Gute Börsenentwicklung in den vergangenen Monaten
- Seite
- 1
- 2
- Weiter
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "Apple 2013/2014: Gefangen in der Warteschleife" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
" Eine iWatch? Wird kaum in sechs Monaten in einer Hauruck-Aktion zusammengezimmert..."
Das würde voraussetzen dass bis dato noch kein einziger Handgriff an dieser potentiell neuen Produktkategorie getätigt wurde und das erscheint mir aufgrund der nun mittlerweile doch sehr langen Existenz in der Gerüchteküche genauso unwahrscheinlich wie dass es vom sagenumwobenen Apple Fernseher noch keinen Prototyp gibt.
Wen zur Hölle interessiert das hier? MacLife ist bzw. sollte eine Seite für Apple Fans sein, die die Produkte und die Marke mögen und nicht eine Börsenspekulationsseite über die AAPL Aktie. Anstelle von den völlig irrelevanten "Analysen" des Herrn Jacobsen sollte hier eine Kolumne von Frank Krug erscheinen, die es regelmässig im Magazin gibt (und die hervorragend über Inhaltliches von Apple berichtet).
mich - zur hölle - interessiert das hier. und einige andere auch. wieso meinen andere hier andauernd vorschreiben zu müssen, was andere zu interessieren hat? macht der mac spießig und borniert?
Der kleine Nils, immer noch "Gefangen in der Warteschleife"…
Da sind sie wieder.
.
Braucht es eine Petition oder eine Unterschriftensammlung
oder einen Boykottaufruf ?
Wer stoppt endlich diesen Unsinn , sind Börsenkurse mittlerweile
zum Wertmaßstab der technischen Entwicklung geworden ???
Antwort zum zweiten Absatz: Ja!
In diesem Artikel wurde von Don „Die Aktie“ Quichotte zum wiederholten Male eine Superskandal mit und bei Apple aufgedeckt. Ich freue mich schon auf die nächsten Folgen. Noch ein paar Ausrufezeichen mehr bitte.
Bekommen eigentlich auch *Leser* Kickbacks aus den bekannten Quellen? Braucht ihr PayPal oder Schweizer Bankkonto?
Ich verstehe Euch nicht. Apple agiert als Unternehmen nicht im leeren Raum, sondern unterliegt, wie alle anderen auch, den Gesetzen des Marktes. Auf Dauer gute Produkte anbieten zu können, setzt gewisse Qualitäten in Forschung, Entwicklung und Produktion voraus. Für diese wiederum, vor allem in dieser Branche, ist eine gewisse Finanzkraft unabdingbar. Insofern ist es doch von Interesse, wie die Börse auf Apples Handeln reagiert und darf darum gern auf einer Apple-Seite dargestellt werden. Oder nicht?
.
Soweit ich weiß stammt Apples Finanzkraft aus dem Verkauf der Produkte
und eher nicht aus den Kursgewinnen an den Börsen ?
Oder sehe ich da irgendetwas nicht ganz korrekt ?
Sag' das nicht zu laut, sonst begreift es vielleicht noch einer…
Welcher Markt? Die Börse? LOL!
BTW: Apple hat 170 Mrd. Dollar auf der hohen Kante. Die brauchen keine "Investoren" in Form von Aktionären.
Natürlich ist die Börse nicht der Markt und das Geld verdient Apple mit seinen Produkten (abgesehen davon kann man bei gutem Kurs über Aktien gut Kapital generieren), die ich für vergleichsweise überragend halte. Die Börse stellt aber so etwas wie die Quintessenz aller "Glaskugeleindrücke" dar, die darum von Interesse ist (und um nichts anderes als um diese Feststellung geht es mir), weil sie mehr als eine Einzelprognose eine wahrscheinliche Entwicklung in Relation zu den Wettbewerbern darstellt. Wieso soll hier also nicht zu lesen sein, was Aktionäre sich zusammenfantasieren?
.
Das was an den Börsen und den internationalen Finanzmärkten geschieht
hat mittlerweile so viel Macht und Eigendynamik gewonnen, dass es für
die gesamte Weltwirtschaft eine Gefahr darstellt.
Verantwortlich dafür ist das was "Aktionäre sich zusammenfantasieren"
die Machtgier einzelner fehlgeleiteter Individuen und die Bereitschaft
von Jounalisten wie diesem, das ganze Desaster zu verharmlosen und als
Plattform für finanzpolitische Spekulationen zu nutzen.
Dagene argumentiere ich hier und werde das weiterhin tun, ob Apple einen
Gewinn einfährt ist denke ich deren Sache, dafür sind die betreffenden
Manager und Techniker verantwortlich. Ich fühle mich jedenfalls dafür
verantwortlich, einen derartigen Unsinn wie diese Kolumne immer wieder
und möglichst sachlich und präzise zu kritisieren.
Ich mach jetzt mal einen ganz gewagten Vorschlag, alle die sich nicht für die Börse oder gar Apple Aktie interessieren einfach nicht diese Kolumne lesen.
Ich kann bei Jacobsen keine Verharmlosung erkennen. Er enthält sich einer expliziten Wertung, analysiert und interpretiert lediglich. Im Übrigen hielte ich es für bedenklich, wenn es keine Informationen mehr über Zustände gäbe, die man zwar ablehnen kann, aber damit ja nicht aus der Welt schafft. Ansonsten siehe "sedl".
Woanders bitte gerne. Aber nicht auf der MacLife Seite. Es sollte bei einem Apple Magazin einfach nicht wöchentlich um Börsenkurse gehen. Warum? Weils die Zielgruppe nicht interessiert. zumindest nicht wöchentlich. Desweiteren wünscht sich Herr Jacobsen Phablets von Apple und schreibt quasi jede Woche den Untergang neu.
Hast du Belege dafür das es die Zielgruppe nicht interessiert? Ich kenne mich mit dem ganze Börsenzeugs nicht so aus und gerade deswegen lese ich die die Beiträge von Nils Jacobsen da er meist auf Fachchinesisch verzichtet, ausser wenn er auf Kommentare antwortet.
ich kann mich - an offensichtlich längst vergangene - zeiten entsinnen, in denen mac-user mit bildung, kreativität, offenheit und einer allgemeinen liberalität in verbindung gebracht worden sind. mittlerweile scheint es für viele eher was mit einigeln, wegtauchen und zensieren zutun zu haben.
Ich gehöre zur Zielgruppe und mich interessiert das auch nicht. Mich macht der Artikel von Herrn Nils Jacobsen etwas wütend. Ich lese in jedem Satz eigentlich nur etwas von der menschlichen Gier. Immer mehr und noch mehr. Er schreibt gleich zu Anfang: "Die große Trendwende bleibt zunächst aus." - Das ist implizit und aus meiner Sicht falsch. Wer legt denn fest, ob es überhaupt eine "große Trendwende" geben soll? Das ist eine falsch Annahme. Ich will statt von Märkten, Aktionären, Gewinnen, und "wegbrechenden Margen" hier nichts lesen. Ich bin ein begeisterter Apple-Nutzer. Bitte Artikel rund um die Produkte und Dienste von Apple.
.
Danke !!1 - im Grunde braucht es nur einige klare, eindeutige Sätze um
die Geisteshaltung, die Hr. J. vertritt deutlich zu machen.
Ich wünsche mir auch eine Trendwende, und zwar weg von Macht- und
Gewinn- orientiertem Denken hin zu Kreativität, Ästhetik und einem
Verstännis von Ökonomie, dass mehr beinhaltet als die Suche nach
Gewinnmaximierung.
Leider ist diese Trendwende bei Hr. J. bisher ausgeblieben.
Wenn das eintreten würde wäre Apple nicht das was es ist oder mal war.
Jetzt wird's gesellschaftskritisch. Die Wünsche von dhirendra sind auch meine, leider unerfüllbar in unserer Wirtschaftsordnung. Primäre (und wie die Geschichte, vorläufig abschließend 1989, gezeigt hat) unvergleichlich wirksame Triebkraft menschlichen Handelns ist die Gier nach Besitz und Macht. Unverhüllten Ausdruck findet dieser "Mechanismus" im Gebaren auf dem Börsenparkett. Das ist widerlich, aber so sind wir, so funktionieren Unternehmen, so wurde und bleibt Apple erfolgreich. Das zu lesen, hilft mir zu sehen. Börsenzeitschriften fasse ich nicht an. In einer Zeitschrift/einem Forum, die/das Produkte und Technologien darstellt, bieten Artikel wie jene von Jacobsen mir einen willkommenen Mehrwert. Wer sie nicht mag, nehme sie nicht zur Kenntnis, jedenfalls sollte man nicht despektierlich und ehrabschneidend über den Autor herfallen.