Die Schaffung eines sprachlich barrierefreien Zugangs für alle Menschen mit Hörbehinderung zu Bildung, Wissen und Information – immer und überall. Das ist die Vision von VerbaVoice, einem Technologie- und Dienstleistungsunternehmen für sprachliche Barrierefreiheit.
Um diese Vision zu verwirklichen, stehen die Entwickler von VerbaVoice fast täglich vor Problemen und Fragestellungen, zu denen es kaum bekannte Lösungen gibt. Aber genau diese Herausforderung macht auch den Reiz des Jobs aus. Auch für Marko Nalis, der seit Mai 2014 als Software-Entwickler bei VerbaVoice arbeitet: „Es geht um einen Prototypen, das heißt, wir müssen sehr viel selbst herausfinden“.
Entwicklung der HbbTV-App
Gemeinsam mit seinem Team arbeitet Marko Nalis an der Entwicklung einer HbbTV-App (= Hybrid Broadcast Broadband TV) für barrierefreies Fernsehen, um Accessibility in der kompletten Fernsehlandschaft zu erreichen. Die App hat drei Komponenten: Das Gebärdensprach-Video über dem Fernsehbild, Live-on-demand-Streaming und Live-IP-Streaming.
Doch wie kann man sich das als Anwender vorstellen? „Für den Nutzer erscheint dann ein ‚Red Button‘ für die eigene HbbTV-App des Senders und zusätzlich ein ‚Green Button‘ für das Accessibility VerbaVoice-Portal“, sagt Marko Nalis. Über die von VerbaVoice bereitgestellte und per HTTP übertragene HbbTV-App kann die Set-Top-Box eine kombinierte Übertragung von Originaltitel, Gebärdensprachvideo und Live-Untertiteln verwirklichen.
Die von Nalis entwickelte App ist sehr vielseitig. Zum einen profitieren gehörlose und schwerhörige Menschen von ihr. Aber nicht nur das: Die Anwendung hilft auch jedem, der Unterstützung für die deutsche Schriftsprache braucht oder bei der Übersetzung in Fremdsprachen.
Herausforderungen
Eines der Probleme, die es zu bewältigen gilt, ist es, dass die meisten TV-Geräte den Gebärdensprachdolmetscher nicht über einen zusätzlichen Videostream per HbbTV einblenden können. Dies liegt daran, dass die meisten Geräte einen einzigen Decoder (d.h. Videoplayer) verwenden und integrierte Dolmetschervideos. Kein Problem für Marko Nalis und sein Team, die gemeinsam mit ihrem Partner TARA Systems eine Lösung entwickelt haben, die Übersetzungsinhalte zusammen mit dem Live-Bild auf dem TV-Gerät darstellt. „Die Sender müssen damit ihre Produktionsflows nicht extra anpassen. Unsere Lösung setzt auf zwei Decoder und zwei Videos“, sagt Marko Nalis. Das bedeutet, dass es speziell einen Videodecoder für das Fernsehbild oder den Live-Stream und einen zweiten für den Dolmetscher gibt. Dies war mit bisherigen Set-Top-Boxen nicht möglich, so der Software-Entwickler.
Blick in die Zukunft
Auch wenn das Team rund um Marko Nalis bereits einiges erreicht hat – schließlich muss man nur noch einen einzigen Knopf drücken, um barrierefrei im Fernsehen unterwegs zu sein – sieht es bereits weitere Möglichkeiten, um den Ablauf zu vereinfachen: „Wir wollen Untertitel günstiger bereitstellen durch verbesserte Workflows und automatische Übersetzungstools. Außerdem soll die Qualität verbessert werden“, so Nalis. Als Beispiel nennt der Entwickler, dass beim Fußball die Ergebnisse oben rechts erscheinen. Dann soll man die Untertitel ganz einfach verschieben können, um so nichts mehr zu verpassen.
Jedoch ist die Entwicklung der HbbTV-App ein kleiner Schritt auf dem langen Weg, vollständige Barrierefreiheit zu schaffen. Doch „spontan auftretende Probleme zwingen dazu, kreative Lösungen zu finden“, sagt Marko Nalis. Da scheint die Software-Entwicklung also genau in den richtigen Händen zu liegen.
Die HbbTV-App ist ab sofort verfügbar. Mehr Infos erhältst du unter www.verbavoice.de.
Software-Entwickler bei VerbaVoice
Marko Nalis arbeitet bereits seit Mai 2014 bei VerbaVoice als Software-Entwickler. Wenn er nicht bei VerbaVoice im IT-Großraumbüro sitzt und von Bildschirmen umgeben nach neuen Lösungen sucht, um Barriefreiheit in der kompletten Fernsehlandschaft zu verwirklichen, ist er im Fitnessstudio oder spielt Fußball.
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