Seit es Computer gibt, gibt es auch Datenbanken. Beinahe jede App, die wir heute ganz selbstverständlich nutzen, ist im Wesentlichen eine hübsch verpackte Datenbankanwendung. Tatsächlich handelt es sich um eine Kerndisziplin der Informatik, um die kein Student herumkommt. Und dennoch: was für den Experten zum täglichen Handwerk gehört, bleibt für den Laien mitunter ein Buch mit sieben Siegeln. Wie kann es sein, dass eine so weit verbreitete Technologie nur wenigen Spezialisten zugänglich ist? Zu dieser Frage gesellt sich für den Gründer von Ninox noch eine weitere Beobachtung: Unabhängig vom konkreten Anwendungsfall folgt der Aufbau von Unternehmenssoftware immer ähnlichen Mustern. Dass die Grundstrukturen jedes Mal neu entwickelt werden müssen, schien unnötig kompliziert.
Ninox: Am Anfang stand ein simpler Gedanke
Was wäre, wenn wir eine Plattform bereitstellen, die die Kernfunktionen einer Geschäftsanwendung bereits enthält und so den Anwender von technischen Vorüberlegungen weitgehend befreit? Könnten wir nicht gar ein System schaffen, das so einfach zu erlernen ist, dass Endanwender im Unternehmen damit ihre ganz eigenen Lösungen aufbauen können – ohne auch nur eine Zeile Programmcode zu schreiben?
Gefesselt von der Idee eines integrierten App-Baukastens für Unternehmenssoftware legte das Gründungsteam von Ninox los. Wichtige Design-Prinzipien wurden gleich zu Beginn festgelegt: So einfach wie möglich soll es sein. Statt vielfältige Konfigurationsoptionen anzubieten, sollen sinnvolle Standards bevorzugt werden. Statt technische Komplexität dem Anwender aufzubürden, soll Ninox intelligente Automatismen bereitstellen.
Im April 2014 war es dann soweit: Die Ninox-App für das iPad wurde im App Store veröffentlicht. Und das Kundenfeedback war überwältigend. Zumindest für die Early Adaptor hatte der Ansatz, Flexibilität mit starken strukturellen Vorgaben und intelligenten Automatismen zu kombinieren, den Nerv getroffen. Aber es gab auch Kritik. Denn diese erste Version von Ninox war noch weit davon entfernt, vollständig zu sein. Und auch bei der Benutzerführung und der Optik galt es noch viel zu verbessern.
Ermutigt von dem Anfangserfolg machten sich die Entwickler daran, Ninox auch für den Mac und das iPhone zu portieren und den Funktionsumfang sukzessive zu erweitern. Nach eineinhalbjähriger Entwicklungsarbeit stand Ninox schließlich als vollumfängliches Paket für das Apple-Ökosystem bereit und erkämpft sich seitdem regelmäßig den ersten Platz in der Kategorie der meistverkauften Wirtschafts-Apps für den Mac.
Mit Ninox stärker im Team
Ein wesentlicher Baustein fehlte aber noch: Die Nutzung der Datenbanken im Team. Da iCloud in der Regel auf einen Benutzer beschränkt ist, setzten sich die Entwickler daran, einen eigenen Synchronisationsweg aufzubauen. Diese Entscheidung bietet einige Vorteile: So kann der Zugang zu den Datenbanken auch online per Webbrowser bereitgestellt und die App für andere Betriebssysteme portiert werden. Mitte 2016 wurde die neu geborene Ninox Cloud zunächst als reine Onlinelösung produktiv gesetzt. Seit April dieses Jahres ist sie fester Bestandteil der Apps.
Am Ende des Weges sehen wir uns aber noch lange nicht. Zu viele gute Ideen und Verbesserungsvorschläge erreichen uns regelmäßig von unseren Kunden. Motiviert werden wir jeden Tag aufs Neue durch die vielen positiven Zuschriften und spannenden Anwendungsfälle: Denn mittlerweile wird Ninox in nahezu allen Branchen eingesetzt – von der Rinderaufzucht in Bayern bis zur Kohlemine in Panama.
… ist Gründer und Geschäftsführer von Ninox. Während seiner Tätigkeit in der Unternehmens-IT stand er wiederholt vor der Herausforderung, dass am Markt verfügbare Anwendungen an den Anforderungen vorbeigingen und eine Eigenentwicklung auf der anderen Seite schlicht zu teuer war. So entstand die Idee für ein Werkzeug, mit dem man ohne Programmierkenntnisse Business-Apps erstellen kann.
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FileMaker gibt ja langsam wieder Gas. Für mich die am meisten unterschätzte (oder unwissend missachtete) App im Businessbereich, besonders für die AppleWelt. Natürlich ist der relativ hohe Preis abschreckend. Wenn Ninox noch etwas näher an FileMaker rückt, dann könnte es in einigen Jahren eine so selbstverständliche App zumindest im Businessbereich wie Excel werden. Der Preis ist jedenfalls sensationell.