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macOS 15 Sequoia kommt mit iPhone-Spiegelung, Fenster-Organisation und mehr

Mit macOS Sequoia stellt Apple eine neue Version des Mac-Betriebssystems für Desktops und Laptops vor. Größtenteils schließen sich die neuen Funktionen an jene aus iOS an, aber es gibt ein paar exklusive Schmankerl.

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Zugegeben, wenn man die neuen Funktionen einfach aufzählen würde, wäre man relativ schnell fertig und könnte die neue Version als langweiliges Update missverstehen. Aber dem ersten Eindruck nach hat Apple einige nützliche – und zum Teil lange überfällige – Funktionen hinzugefügt. Natürlich gibt es auch in macOS die KI, die Apple Intelligence, wenn du einen Mac mit Apple Silicon besitzt. Und viele Funktionen aus iOS wurden ebenfalls portiert, etwa die Neuerungen in der Nachrichten-App.

iPhone-Spiegelung in macOS

Apple hat die „Integration“ (Continuity) um eine Sache erweitert, die sich in der Praxis als außerordentlich nützlich erweisen könnte. Es geht um die iPhone-Spiegelung. Damit kannst du dein iPhone am Mac benutzen, ohne das Smartphone aus der Tasche zu holen. Dir stehen sämtliche Funktionen zur Verfügung, der Ton kommt aus dem Mac und du kannst mit Benachrichtigungen des Handys interagieren. Du kannst sogar Dateien vom Mac im iPhone nutzen, insofern die App Ziehen-und-ablegen unterstützt. Das iPhone selbst ist während der Arbeit gesperrt, sodass niemand unbemerkt zuschauen kann, was du tatsächlich machst.

Anordnen von Fenstern – endlich

Das Anordnen von geöffneten Fenstern ist in macOS eine interessante Sache gewesen. Bis auf eine kleine Einrastfunktion am Bildschirmrand oder an anderen Fenstern gibt es kaum eine systemseitige Hilfestellung für das jahrzehntealte Problem der Organisation – bis jetzt. In Sequoia schiebst du dein Fenster an die Ecke des Bildschirms und das Betriebssystem schlägt automatisch eine passende Anordnung der Fenster vor. Du kannst auch manuell nachhelfen und für Power-User gibt es Tastaturkürzel, um die Anordnung zu beschleunigen.

Keine Pannen mehr im Video-Call

Spätestens seit 2020 ist die Videotelefonie allgegenwärtig. Aber hier kommt es manchmal zu Pannen, etwa wenn man etwas im Hintergrund sehen kann, was man lieber nicht sehen sollte. Dafür kannst du jetzt den Hintergrund austauschen. Apple verwendet dafür dieselbe Machine-Learning-Technik, die auch auf dem iPhone für Hintergrundbilder zum Einsatz kommt, damit du dennoch im bestmöglichen Licht erscheinst.

Apropos Pannen: Wer oft seinen Bildschirm, oder einzelne Fenster, teilt und dabei noch nie aus Versehen ein falsches erwischt hat, der werfe das erste Lightning-Kabel. Aber auch hier fand Apple eine Abhilfe. Mit dem „Presenter Preview“ siehst du bereits im Vorfeld, was du da teilen wirst – und kannst den Fehler korrigieren, bevor die anderen den Tab mit dem Katzenvideo zu Gesicht bekommen. Das Ganze soll mit einer Reihe von Apps funktionieren – neben FaceTime auch mit Zoom.

Der Passwort-Manager wird erwachsen

Stolz berichtet Apple, dass macOS seit inzwischen 25 Jahren Passwörter sicher speichern kann. Allerdings sind sie in der Schlüsselbundverwaltung versteckt und nicht intuitiv auffindbar. Das wird sich nun ändern: Apple spendiert den Passwörtern eine eigene App. Das ist zwar im Grunde genommen nur ein neues Frontend für jenen Schlüsselbund, aber dennoch längst überfällig. Neben Apple-Geräten dürfen auch Windows-PCs mit der iCloud für Windows-App mitspielen.

Safari: Schnell, effizient und voller AI

Der Safari-Browser ist laut Apple nicht nur der schnellste, sondern auch der effizienteste auf dem Mac. Wenn du in ihm Videos streamst, soll der Akku bis zu vier Stunden länger halten als mit Chrome. Außerdem zeigt er dir in Sequoia die sogenannten „Highlights“. Damit sollst du schneller Informationen finden, wie Richtungen, Zusammenfassungen oder schnelle Links zu Leuten, Musik, Filmen oder Fernsehshows.

Der Reader bietet neben dem ablenkungsfreien Lesen eine weitere Spalte, in der die Apple Intelligence den Inhalt kurz zusammenfasst. So siehst du auf den ersten Blick, ob der Artikel deine Zeit wirklich wert ist.

Schließlich sucht Safari nach eingebetteten Videos auf einer Webseite. Wird eines entdeckt, hilft dir der Browser dabei, dem Video den Raum zu geben, den es verdient hat.

Gaming auf dem Mac

Schließlich hat Apple viel vor mit dem Mac, was Videospiele angeht. Im vergangenen Jahr stellte das Unternehmen bereits das „Game Porting Toolkit“ vor, mit dem Entwickler ausprobieren können, ob sich der Aufwand einer Mac-Version lohnen könnte. In diesem Jahr gibt es die zweite Generation und eine ganze Reihe von Ankündigungen. Prominente Titel sind Assassin’s Creed Shadows, Resident Evil 7, Frostpunk 2, Palworld und Sniper Elite 4.

Kostenloses Update „im Herbst“

macOS Sequoia soll laut Apple im Herbst veröffentlicht werden. Zunächst gibt es ab sofort eine Beta-Version für Entwickler. Wagemutige können ab Juli für öffentliche Vorabversion ausprobieren.

Was die Systemvoraussetzungen angeht, so hat sich fast nichts gegenüber macOS Sonoma geändert. Lediglich das MacBook Air muss jetzt mindestens eines aus dem Jahr 2020 sein, während Sonoma noch mit einem 2018er-Modell zufrieden war.

Im Detail benötigst du einen iMac (2019 oder neuer); iMac Pro (2017); MacBook Air (2020 oder neuer); MacBook Pro (2018 oder neuer); Mac mini (2018 oder neuer); Mac Pro (2019 oder neuer) oder einen beliebigen Mac Studio.

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Was ist nun mit den normal verdienenden Apple Nutzern, die kein iPhone PRO besitzen und auch auf den Mac SPIEGELN möchten?
Sollen die zur YourPhone-App auf Windows 11 wechseln? ;-)

Also ich werfe mein neues iPhone 14 nun gleich auf den Müll und hole mir gleich ein iPhone15 PRO oder 15 MAX damit ich mit MacOS Sequoia spiegeln kann... Dazu gleich ein neues MacBook mein 18er hat noch keinen M-Chip. Das iPad muß auch erneuert werden, wegen dem Taschenrechner... Schätzt Apple seine Kunden eigentlich als dämmlich ein?

Der normalverdienende Apple-Nutzer, der kein PRO besitzt, kann auch jedes andere spiegeln, denn das PRO (genauer gesagt das 15 PRO) wird nur für Apple Intelligence benötigt. Nicht für das Spiegeln.

Tatsächlich kannst du dein iPhone sogar auf einem Intel-Mac spiegeln (insofern er einen T2-Sicherheitschip besitzt).

Wenn man sich so durchs Netz liest sind die meisten iPhone-Nutzer von Apple (wieder) enttäuscht worden. Um die neue MacOS-Funktion Apple-Intelligenz wirklich nutzen zu können, bedarf es wohl eines hochpreisige Oberklasse-iPhones, PRO oder MAX. Was heißt die meisten Apple-Kunden müssten nun alle tief in die Tasche greifen um an der neuen Apple-Welt ungehindert teilnehmen zu können.

Lass es mich so formulieren.

Als du dein wie auch immer geartetes iPhone gekauft hast, hast du es mit Siri und ohne AI gekauft. Das ändert sich auch nicht. Es bleibt alles wie gehabt, es sei denn, du hast letztes Jahr ein iPhone 15 Pro/Pro Max gekauft, dann gibt es AI on top.

Ob dein konkretes iPhone AI nun bekommt oder nicht: Du hast es gekauft und es war auch ohne AI für dich das Geld wert, andernfalls hättest du es ja nicht gekauft.

Genauso beim Mac. (Nur dass da AI nicht auf das derzeit neuste Top-Modell beschränkt ist)

Wenn iOS 18 und macOS Sequoia im Herbst rauskommt und du ein dann aktuelles Modell von iPhone oder Mac kaufst, bekommst du auf jeden Fall AI dazu.

Und im Gegensatz zu manch anderem Feature, das eher aus produktpolitischen Gründen auf bestimmten Modellen nicht zur Verfügung steht, hat es bei AI (und dem Ziel, das meiste davon lokal zu erreichen) sogar technische Gründe.

(Allerdings sind iPhone-Spiegelung und AI zwei verschiedene Paar Schuhe, die du hier in den Kommentaren immer wieder durcheinandergeworfen hast)

Sowas aber auch, habe ich tatsächlich verabsäumt das spiegeln ausführlich und detailliert in technischen Zusammenhang mit der AI zu stellen. ;-)
Die meisten sprechen von spiegeln aber im Moment ausschließlich im Zusammenhang mit der AI.
Selbstverständlich kann man zu Apples Geschäftsgebaren unterschiedliche Standpunkte einnehmen.
Aktionäre haben naturgemäß einen anderen Standpunkt, als ein Verbraucher.
Auf einer renommierten Website wird aber heute sogar die deftige Formulierung "Apple will das Geschäft mit teuren iPhones anheizen" verwendet. Ich weiß dabei selbstverständlich nicht ob der Autor des Beitrages selbst Apple-Nutzer ist oder gar recht hat.
Ein gewisser Unmut ist aber bei vielen Kommentaren zu vernehmen und auch durchaus nachvollziehbar.

> Auf einer renommierten Website wird aber heute sogar die deftige Formulierung "Apple will das Geschäft mit teuren iPhones anheizen" verwendet

Ich würde mich mal vorsichtig aus dem Fenster lehnen und das als Quatsch bezeichnen. Denn dass Apple volle Kanone auf KI geht, ist erst seit Anfang 2023 überhaupt ein Thema, vgl.:
https://www.maclife.de/news/woher-kommt-apples-neuerlicher-ki-fokus-mac-life-100124038.html

Dass das iPhone 15 den älteren Chip hat, der nicht schnell genug für die gewünschten Dienste ist, liegt daran, dass der Chip älter ist (damit hätte niemand gerechnet, ich weiß). Aber, dass es ein älterer ist, wird mit TSMC zusammenhängen und damit, dass der A17 Pro im 3-nm-Verfahren hergestellt wird – und zwar der ersten Generation, genau wie der M3-Chip, bei dem sich nicht einmal Apple selbst Mühe gibt, zu vertuschen, ihn möglichst bald ersetzen zu wollen.

Dass die erste Generation von 3nm noch recht teuer ist, wird Apple gewusst haben, entsprechend den älteren Chip für das „Massen“-iPhone eingeplant haben.

Dass aber AI _das_ Thema dieses Jahr wird, dürfte entschieden worden sein, als die Eckdaten für die iPhone-15-Generation bereits fertiggestellt waren. Denn Produktentwicklung benötigt einen Vorlauf. Nicht ohne Grund gibt es teilweise direkt nach der iPhone-Keynote erste Gerüchte zur Hardware des Nachfolgers – bei denen sich dann ein Jahr später herausstellt, dass sie akkurat waren.

Ich würde fest davon ausgehen, dass das zivile iPhone 16 (non-Pro) einen Chip haben wird, der schnell genug ist für AI.

Daher würde ich deine zitierte Headline als… „es ist kompliziert“ klassifizieren. Natürlich, Apple hat einerseits nichts dagegen, wenn jetzt in einem gewissen Rahmen mehr iPhone 15 Pro verkauft werden.
Andererseits denke ich nicht, dass das unbedingt die Intention war. Um die neuen Copilot-Spielereien in Windows 11 zu nutzen, verlangt Microsoft auch nach einem Prozessor mit einer recht starken NPU. Will Microsoft auch nur Hardware verkaufen?

Außerdem ist auch schon Juni und iOS 18 kommt im September. Wie auch das neue iPhone. Wenn man sich also informiert, sollte man nicht auf die Idee kommen, wegen AI ausgerechnet jetzt noch das iPhone 15 Pro zu kaufen. Denn zusammen mit iOS 18 kommt die neue Generation, deren zivile Version sicher auch AI unterstützt, und selbst wenn man dann immer noch ein 15 Pro möchte, wird es nach der Einführung des Nachfolgers günstiger. Wer warten kann, sollte es dringend tun.

Ich möchte hier auf keinen Fall mit der rosa Brille gesehen werden. Aber ich denke, dass ein bisschen Kontext, wie das alles funktioniert und zusammenhängt, schon wichtig sein kann, um derlei Überschriften zu entkräften.

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