Künstliche Intelligenz

Apple Intelligence: Die KI kommt auf Apple-Geräte

Apple hat die Apple Intelligence auf der WWDC vorgestellt. Das ist der Überbegriff für die Künstliche Intelligenz, die Apple ab sofort in alle Geräte einbaut. Der Fokus soll dabei ganz klar auf Nützlichkeit und Privatsphäre liegen – entsprechend hoch sind die Systemanforderungen.

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Die Apple Intelligence soll ein integraler Bestandteil von iOS 18, iPadOS 18 und macOS Sequoia werden. Um das Wichtigste gleich vorab zu klären: Sie wird nur auf dem iPhone 15 Pro und auf iPads sowie Macs mit M-Chip zur Verfügung stehen. Denn Apple ist versucht, die meisten Aufgaben lokal auf dem Gerät zu erledigen.

Apple Intelligence hat den Überblick

Was nach der Meinung von Apple die eigene KI-Lösung klüger als andere macht, ist, dass AI den vollen Kontext der Aufgaben besitzt. Denn AI hat Zugriff auf alle Daten auf deinem Gerät und kann so sehr gezielt agieren, wenn es nötig ist. So kannst du etwa mit vagen Befehlen Fotos finden. Du kannst Siri beispielsweise beauftragen, den Podcast zu spielen, den deine Freundin neulich empfohlen hat. Dank AI kennt Siri die E-Mail oder iMessage, in der die Empfehlung zur Sprache kam – und kann ihn direkt abspielen.

Arbeit mit Sprache

Ferner kann die KI mit Text arbeiten. Du kannst einen Text umschreiben lassen, die Tonalität ändern, korrekturlesen oder eine Zusammenfassung generieren lassen. Das funktioniert systemweit, überall dort, wo du Texte schreiben kannst. „Sogar in Apps von Dritten“, wie Apple mehrfach betont hat.

Die Zusammenfassung findet nicht nur bei Texten Anwendung, die du schreibst. Sie wird ebenfalls bei E-Mails genutzt. In der Mail-App siehst du eine Vorschau der Nachricht. Bislang waren das die ersten Wörter der Mail, dank Apple Intelligence wird es eine Zusammenfassung sein, sodass du direkt weißt, worum es geht. Ebenfalls neu ist die smarte Antwortfunktion. Das System bietet, basierend auf der Mail, passende Antworten an und kann dann weitere Fragen stellen, auf die du vielleicht näher eingehen möchtest, inklusive Antwortmöglichkeiten. Daraus wird ein fertiger Text generiert, den du absenden kannst.

Die Künstliche Intelligenz wird dir dabei behilflich sein, deine Benachrichtigungen besser in den Griff zu bekommen. Du kannst dir die wichtigen Nachrichten anzeigen lassen; das sind etwa jene, die demnächst relevant werden (wie eine kurzfristige Einladung) oder Mitteilungen, auf die du üblicherweise schnell reagierst.

Bilder-Spielplatz und „Genmoji“

Von beinahe allen gängigen KI-Produkten auf dem Markt ist bereits die Erstellung von Bildern bekannt. Das lässt sich Apple natürlich nicht entgehen und hat mit dem Bilder-Spielplatz eine grafische Oberfläche für die Eingabeboxen geschaffen, mit denen KI-Tools normalerweise arbeiten. Du kannst den Stil auswählen, ein Motiv suchen, vielleicht eine Dekoration und AI erstellt ein Bild. Das soll komplett lokal auf dem Gerät geschehen und ohne Cloud-Unterstützung auskommen. Der Spielplatz ist einerseits in viele Apps auf den unterstützten Geräte integriert und zudem eine alleinstehende App, mit der du ungezwungen herumspielen kannst – wie ein… Spielplatz.

Weiterhin kannst du eigene Emojis erstellen, die genau das aussagen, was du gerade fühlst – auch wenn es grenzwertig absurd ist. Diese Emojis verhalten sich genau wie die normalen und können gleichberechtigt eingesetzt werden. Apple nennt sie „Genmoji“.

Wie soll das alles funktionieren?

Wie bereits erwähnt, ist Apple bemüht, die meisten Funktionen lokal auf dem Gerät auszuführen. Es kann jedoch vorkommen, dass die hohe Rechenleistung, die eine Cloud bietet, nützlich wäre. Dafür hat das Unternehmen eigens ein Rechenzentrum mit Mac-Servern gebaut. Die „Private Cloud Compute“ getaufte Technik verspricht, dass die dorthin gesendeten Daten niemals gespeichert und nur für die Abfrage verarbeitet werden. Im Gegensatz zu anderen Anbietern sollen sich diese Versprechen auch von unabhängiger Seite überprüfen lassen.

Allerdings gibt es Situationen, in denen ein externer Berater von Vorteil ist. Wenn du Allerweltsprobleme hast, die Siri lösen soll, findet sich die Antwort möglicherweise nicht auf deinem iPhone. In dem Fall integriert Apple ChatGPT auf der GPT-4-Basis von OpenAI. Bevor jedoch eine Anfrage in Richtung Marktführer gesendet wird, holt sich Siri dein Okay ein. Diese Funktion soll „später im Jahr“ kommen und kostenlos und ohne Account funktionieren. Wenn du jedoch einen Premium-Account besitzt, kannst du dich damit verbinden und die Vorteile nutzen. Zudem möchte Apple weitere Dienste anbieten, geht hierbei aber nicht genauer darauf ein.

Beta und zunächst nur auf Englisch

Apple wird die eigene KI zunächst ausdrücklich als Beta-Version veröffentlichen. Außerdem gibt es einen kleinen Haken: Die genannten Funktionen funktionieren nur auf US-Englisch. Die Unterstützung für weitere Sprachen soll im Laufe des nächsten Jahres folgen.

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Aufgrund der strengen DMA Vorgaben der EU werden wir in Europa da wohl lange drauf warten…

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