Spotify in der Kritik

„It’s Time to Play Fair“: Warum Spotify grundlos über Apple ächzt

Nur weil einem die Regeln nicht passen, darf nicht gleich drauflos geschimpft werden. Diese Kritik muss sich am Tag nach dem Start seiner „It’s Time to Play Fair“-Kampagne der Musikstreaming-Riese Spotify gefallen lassen. In dieser kritisiert das schwedische Unternehmen seinen Mitbewerber Apple und erhebt schwere Vorwürfe. Zu Recht?

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2 Minuten Lesezeit

Spotify erhebt auf der Website zu seiner „It’s Time to Play Fair“-Kampagne eine ganze Reihe an Vorwürfen gegen Apple – optisch ansprechend aufbereitet und als „Fakten“ präsentiert. Doch es lohnt sich, die einzelnen Anschuldigungen auf die Wortwaage zu legen – so, wie es 9to5mac.com-Autor Bradley Chambers getan hat. Chambers stellt den seitens Spotify präsentierten „Facts“ einige erläuternde Worte im Sinne der Wahrheitsfindung entgegen – einige Vorwürfe entpuppen sich dabei als komplett haltlos, andere zumindest als der Diskussion würdig.

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Diskriminiert Apple seinen Mitbewerber Spotify?

So behauptet Spotify etwa, Opfer einer diskriminierenden App-Store-Steuer zu sein. Tatsächlich muss jedes Unternehmen für digital via App verkaufte Güter 30 Prozent des Kaufpreises an Apple abführen – dafür aber stellt Apple auch die Infrastruktur samt Kaufabwicklung bereit. Andere Anbieter, die diese Form der vermeintlichen Besteuerung ablehnen, beispielsweise Audible, arbeiten mit einem Login-Modell. Man habe also durchaus die Wahl. Zudem lässt Spotify außer Acht, dass nach dem ersten Abo-Jahr nur noch 15 Prozent des Kaufpreises an Apple abzuführen sind.

Auch das Apple Spotifys Ambitionen zur Entwicklung besserer Apps behindere, sei laut Chambers aus der Luft gegriffen. Eine Apple-TV-App etwa habe Spotify trotz beständiger Nachfragen aus der Nutzerschaft bislang nicht veröffentlicht und der HomePod sei durchaus offen für Spotify – zumindest so man den hierfür angedachten Weg über AirPlay beschreitet. Dass Spotify den AirPlay-Button in einem „Spotify Connect“ betitelten Menü versteckt, verschweigt es geflissentlich. Auch eine Apple-Watch-App sei von Spotify erhältlich, aber die Schweden erwarten offensichtlich, sich hier in ein gemachtes Nest setzen zu können, in dem Apple bestimmte APIs öffentlich macht und den Spotify die Arbeit erleichtert.

Bradley Chambers von 9to5mac.com entkräftet die Kritik an Apple seitens Spotify
Bradley Chambers von 9to5mac.com entkräftet die Kritik an Apple seitens Spotify (Bild: Smartmockups, Screenshot)

Spotify mit der Moral eines Zechprellers

Im in ganzer Länge wirklich lesenswerten Artikel „Opinion: Apple is ‘playing fair,’ but Spotify doesn’t like the rules“ geht Chambers weitere Punkte aus Spotifys Kampagne an und resümiert „Für mich scheint es so, dass Spotify alle Vorteile von Apples Plattformen nutzen will, ohne Apple hierfür auch nur einen Cent zahlen zu wollen.“

Apple hat seit dem Start des App Stores im Jahr 2008 satte 120 Milliarden US-Dollar an Entwickler ausgeschüttet – mehr als ein Viertel davon im vergangenen Jahr. Augenscheinlich funktioniert die App-Store-Ökonomie also, Apple bedient sich eines branchenüblichen und akzeptierten Geschäftsmodells. Die Kritik von Spotify ist auch daher kritisch zu hinterfragen – was das schwedische Unternehmen nicht daran hindert, sich an die europäische Kommision zu wenden.

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Also ich finde 30% vom Umsatz sehr viel!
Dabei darf man nicht vergessen, dass die Preise im Appstore nicht teurer sein dürfen als ohne Kauf über den Appstore.
Das ist durchaus kritisch zu sehen.

Im konkreten Beispiel macht Spotify nur 7€ Brutto Umsatz wenn man das Abo über den Appstore abschließt und 10€ Umsatz wenn sich über die HP von Spotify anmeldet.
Und in diesen, sehr wichtigen Punkt, kann man Apple durchaus Machtmissbrauch unterstellen. Wirtschaftlich gesehen ist das ein Deal mit dem Teufel.

Btw: Wenn ich 30% meines Umsatzes abgeben müsste, dann würde ich auch erwarten, dass ich mich in gemachte Nest setzen kann!!!
-> ganz klare Sache!

Sorry für den Doppelpost.

Bei dieser Preispolitik und Unternehmen, die eigentlich nur ine geringe Gewinnmarge haben (wie zb Spotify) ist das Friss oder stirb Prinzip vom Appstore sehr riskant.
Denn man muss dafür sorgen, dass man sehr viel frisst, weil man sonst trotzdem stirbt.

Komisch! Mit dem Verkauf im bösen Apple AppStore machen Entwickler die meiste Kohle! So gemein! Aber man muss ja nicht mitmachen und dann eben für 50% Werbung und 40% Handelspanne löhnen! Viel besser!

...geht am Thema vorbei. Vielleicht den Artikel nochmals lesen?!

Leider kann ich dem Artikel nur wenig zustimmen. Er ist doch sehr aus einer verteidigenden Sicht von Apple geschrieben.

1. Spotify prangert an, dass dem Nutzer in der App nicht die Wahl der Bezahlmöglichkeit gegeben wird. Die 30% sind nur der Aufhänger. Dazu darf nicht geworben werden und auch nicht auf das eigene Angebot verlinkt werden. Dies ist eindeutig kein faires Verhalten Seitens Apple.
Dazu, welche Infrastruktur stellt Apple denn, für den Betrieb von Spotify, dass 30, oder auch „nur“ 15 % rechtfertigen? Richtig kein, außer für den Store für die App selber.
2. AirPlay auf dem HomePod mit einer echten Integration zu vergleichen, wie es bei Apple Music der Fall ist, ist einfach nur ein ganz schlechter Witz. Sorry, da Zweifel ich dann wirklich am Sachverstand des Autors.
3. Keiner kann wirklich wissen, wie weit Apple Spotify bei Apps gängelt, daher sollte man dies einfach unkommentiert stehen lassen.
4. Es ist lächerlich zu behaupten nur Spotify würde von Apple profitieren. Was wäre iOS denn ohne Spotify, Amazon, Netflix und co.? Richtig, vollkommen uninteressant für den User.

4. Es ist lächerlich zu behaupten nur Spotify würde von Apple profitieren. Was wäre iOS denn ohne Spotify, Amazon, Netflix und co.? Richtig, vollkommen uninteressant für den User.

Würde doch eher sagen, dass dies auf Gegenseitigkeit beruht. Den genannten Firmen fehlt sonst eine sehr wichtige Plattform zur Vermarktung ihrer Produkte.

Da darf man nicht von der verhältnismäßig geringen Verbreitung von iOS in Deutschland ausgehen. Schau mal vergleichsweise über den Teich, da ist es das führende System.

Richtig, Spotify profitiert auch. Wenn du meinen Satz richtig liest, dann steht das indirekt auch so dar.
Weltweit hat iOS jedoch bei weitem nicht den größten Marktanteil. Spielt aber im Grunde für das Thena auch keine wirkliche Rolle!

zu 1. Spotify muss ihr Angebot nicht im AppStore anbieten. Das ist keine Pflicht!

Apple hat eine Infrastruktur: 1,3 Milliarden aktive Nutzer von iOS.

Mir scheint Stefan1, dass Du irgendwie befangen bist. ;-)

Du meinst so, wie der Autor des Artikels und du?

Natürlich nicht, würde bedeuten, sie bieten es gar nicht für iOS an. Stimmt, ist ja auch egal, es gibt ja das tolle Apple Music und weniger Wettbewerb war schon immer gut für den Kunden.

Keiner zwingt Spotify zur Nutzung der "unfairen" Apple-Angebote. Können doch selber in den Mobilfunkmarkt einsteigen und was eigenes auf den Markt bringen. Eventuell ist noch etwas alter Schrott aus Skandinavien übrig. Da gab es doch was aus dem Nachbarland, was zum Schluss keiner mehr haben wollte. :-)

...und ich bins ist ein Blödmann. Keiner zwingt dich so einen Mist wie den deinigen zu posten.

Ich weiß, warum du deinen Namen abkürzt - Werner Blödmann. ;-);-);-)

Der HomePod ist doch trotz seiner Bekanntheit vollkommen marktunrelevant und somit doch ein lächerliches Argument gegen Apple. Ganz im Gegenteil könnte man doch sogar im Falle des HomePods argumentieren, dass die nicht Integration von Spotify ein Manko darstellt, auf Grund sich das Gerät schlecht verkauft.
Und wenn man über 85% Marktanteil von Android nimmt könnte man sicherlich ähnlich über die Markrelevanz Apples argumentieren.
Nur weil täglich dominant über Apple berichtet wird, ist Apple doch eher ein Premiumhersteller.

Hoffentlich bekommt Spotify recht! Apples Gier kennt keine Grenzen, 30% zu verlangen, damit man seine App anbieten darf, ist einfach nur unverschämt und unverhältnismäßig. Generell sollte man Apple mehr auf die Finger schauen. Schweden sollte Strafsteuer auf Apple Produkte einführen, 30% zusätzliche Applesteuer wäre mehr als fair. Auf Dauer wird Spotify den Kampf gegen Apple nicht bestehen können, alleine schon wegen der 30%, Spotify wird das bewusst sein.

Noch einmal. Steht auch im Artikel. Spotify kann denselben Weg, wie Netflix, Audible oder Sky Ticket, etc. gehen. Mit eigener Homepage. Dort können die Abos abgeschlossen werden und Zugänge eingerichtet werden. Man umgeht somit der Apple Provision. Warum macht man das nicht? Man möchte es seinen Kunden soneinfach wie möglich machen und bedient sich somit einer vorhandenen Infrastruktur. So eine Frechheit aber, dass diese dafür Geld nehmen.... wenn spotify ähnlich erfolgreich, wie Netflix wäre, dann würde man den Schritt gehen... hier stinkt was zum Himmel. Ich glaube, das Spotify gerade auf den absteigenden Ast sitzt. Warum jetzt? Natürlich muss man sich sachlich mit der Kritik auseinandersetzen. Natürlich sind manche Dinge richtig. Es gibt aber auch gute Gegenargumente. Das Apple aufpassen muss ist klar. Mehr Erfolg bedeutet Neider ... es formiert sich was. Aber solange das Geschäftsmodell funktioniert, müssen sich Wettbewerber damit auseinandersetzen. Persönlich fand ich es schon immer falsch, wenn sich Firmen zu sehr mit der Konkurrenz auseinandersetzte, statt die Resourcen und Gelder in eigene Entwicklungen, Verbesserungen und Marketingkampagnen investierte. So geht der Fokus und die DNA für die eigenen Produkte verloren. Man wird sogar betriebsblind, weil man keine Strategien entwickelt sich mit den vorhandenen Regeln auseinanderzusetzen und das beste raus zu machen. Dazu redet man über den Wettbewerb. Wenn auch schlecht, es ist aber Presse. Somit eine 6 in Marketing. Im Hintergrund kann ich Lobbyismus betreiben und versuchen die Regeln zu ändern. Aber im Vordergrund gehört das Heraustellen des eigenen Produkts. Absolute Katastrophe was Spotify da gerade betreibt. Hätte ich Aktien von denen, würden sie vorsichtshalber veräußert. So denken Rating Agenturen, wenn sie sowas lesen

Ich bin wirklich erstaunt, wie wenig reflektiert hier die meisten an die Sachen gehen. Dazu Kommentare verfassen, die einem zeigen, dass man sich mit der Materie und der Problematik gar nicht wirklich auseinander gesetzt hat.
Denn wäre dem so, dann wüsste man, dass Spotify es auch so macht, wie Netflix!
Dazu dann immer wieder dieses Argument Infrastruktur. Das eigentliche Streaming und somit der Mehrwert kommt von Spotify und ihrer Infrastruktur, da hat Apple nichts mehr mit zu tun.

Man bekommt eindeutig das Gefühl, wenn es gegen Apple geht, erstmal kräftig zurück feuern.

Und nein, ich habe weder Aktien von Spotify, noch von Apple. Allerdings nutze ich einiges an Hardware von Apple und ja, ich habe einen Spotify-Account. Daher sehe ich mich persönlich eher neutral aufgestellt. Weil hier ja auch schon von Leuten, die nicht diskutieren können, direkt solche Unterstellungen kamen.

Danke für den Einwand. Zeigt mir aber nur, das ich mit meinem Kommentar Recht habe. Wenn ich schon über die Webpage einen zahlungspflichtigen Account einrichten kann, dann trifft der Vorwurf Sporifys noch weniger zu. Es gibt Alternativen! Und sie werden schon genutzt.

Der Rest meiner Meinung war ja nicht betroffen. Das ist aber sowieso meine subjektive als jemand der sich mit Marketing Tag täglich auseinandersetzt.

1. ich finde es erstaunlich das einige hier glauben das Apple „nur“ File-Hosting betreibt. Fakt ist das der App-Store kosten verursacht(Energie, Daten, Infrastruktur uns Personal für für Technik und Redaktion. Positiv an dieser Stelle ist das Apple den Store auf Basis einer Solidargemeinschaft führt. Wer nichts verdient bezahlt auch nichts, wer viel verdient bezahlt entsprechend.
2. Typisch für unsere Zeit wird immer nur auf den BigLetter herum getanzt. Spotify bezahlt mit sicherheit nicht mehr 30%, dazu sind sie schon zu lange dabei. Entsprechend sind es nur 15%.
3. Das Spotify nicht auf dem Homeod verfügbar ist, ist in meinen Augen für die verkaufszahlen das Homepods eher negativ. Natürlich kann man auch argumentiren das Apple mit Apple Music damit gut leben kann. Ich habe keine zahlen dazu also werde ich hier nicht darüber spekulieren ob es ein Vor- oder Nachteil ist.
4. Sppotify hat sich selbst für die Lösung entschieden. Ich bin ein relativ früher Kunde von Spotify. Als ich mich angemeldet habe konnte man sich nur mit einem Facebook-Account anmelden und mußte mit Kreditkarte bezahlen.
Fakt ist Apple stellt mit dem Appstore eine Diensleistung zur Verfügung und möchte dafür bezahlt werden.Spotifys Problem ist das der Vertriebsweg für sie zu wichtig ist um darauf zu verzichten. Aber wenn ich eine Putzfrau beschäftige muß ich sie auch dafür bezahlen und kann nicht vor Gericht ziehen und sagen ich will nur die hälfte zahlen. Dann muß ich mir eine andere Putzfrau suchen oder selbst putzen.
5. Bei der App-Freigabe weiß ich nicht was vorgefallen ist. Spotify ist unzufrieden und Appple sagt das die App nur abgelehnt wurde wenn Spotify gegen die Rules verstossen hat. Gut, war ich nicht mit dabei kann ich nicht beurteilen.

PS.: Man ist die Keys-to-go Tastatur ... wer fehler findet darf sie an den Keyboard-Hersteller in der Schweiz schicken.

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