iPods: Wer kauft eigentlich noch Apples tragbaren Musik-Player?

Allen Unkenrufen zum Trotz ist der iPod noch lange nicht tot. Im Gegenteil: Apple hat dem Produkt-Segment mit der Veröffentlichung des iPod touch vor einer Woche noch einmal neues Leben eingehaucht. Aber wer kauft in Zeiten von allgegenwärtigen Smartphones und bezahlbaren iPhones überhaupt noch iPods? Auf BirchTree.me erzählt ein Target-Manger von seinen Erfahrungen mit dem Verkauf von iPods und iPads.

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Matt Birchler hat sich die gleiche Frage gestellt wie wir: Wer kauft heutzutage eigentlich noch iPods? Apple weist die iPod-Verkaufszahlen schon länger nicht mehr in den Quartalsergebnissen aus - und sogar von der Hauptseite ist er verschwunden. Deshalb sind wir umso erfreuter über Einblicke, wie Birchler sie gewährt. Birchler hat die letzten drei Jahre als Manager einer Elektro-Abteilung bei Target gearbeitet. Target gehört zu den größten Einzelhändlern der USA und ist die Nummer zwei der Discounteinzelhändler nach Wal-Mart. Während dieser Zeit habe er irgendetwas zwischen 5.000 und 10.000 Apple-Geräte verkauft. Stimmt diese grobe Schätzung auch nur einigermaßen, kann man aus seinen Erfahrungen sicherlich zumindest einen Trend ableiten.

Der iPod touch

Laut Birchler wird der iPod touch vor allem von oder für Kinder oder Erwachsene jenseits der 50 gekauft. Menschen in der, wie es so schön heißt, „werberelevanten Zielgruppe“ griffen demnach eher zu einem Smartphone. Wie auch wir bereits in unserem Testbericht zum iPod touch schrieben, ist auch für Brichler ganz klar, woran das liegt: Was soll man auch mit einem iPod touch wenn man bereits ein iPhone besitzt?
 
 
Kinder seien vor allem aus drei Gründen scharf auf den iPod touch:
  • Man kann darauf spielen
  • Es gibt eine YouTube-App
  • Man kann Musik streamen
 
Birchlers Erfahrung nach haben viele Familien Abstand vom iPod touch genommen, nachdem das iPad Mini auf den Markt kam, was einleuchtet, weil man damit „mehr Gerät“ für einen ähnlichen Preis bekommt. Für ältere Kunden sei FaceTime ein schlagkräftiges Argument gewesen.

Der iPod nano

Birchler gibt an, den „mittleren“ iPod fast ausschließlich an ältere Kunden verkauft zu haben. Zum iPod nano haben demnach vor allem Kunden gegriffen, die eigentlich nur einen klassischen MP3-Player gesucht haben, ohne Apps und ohne viel Spielkram.

Der iPod shuffle

Praktisch niemand habe den iPod shuffle für sich selbst gekauft, weshalb Birchler ihn den „Ich kaufe ihn als Geschenk“-iPod nennt. Der einzige echte Pluspunkt des kleinsten iPod ist der Preis. Dafür fehlen ihm aber diverse Funktionen und ein Bildschirm, um auch nur zum iPod nano aufzuschließen.

Fazit

Natürlich ist Matt Birchler nur eine einzelne Person, die die Elektro-Abteilung in einem einzelnen Target-Markt geleitet hat. Seine Erfahrungen passen aber ins Gesamtbild des iPod als dem Tode geweihtes Gerät. Apple hält den iPod nano und iPod Shuffle noch am Leben, weil offenbar noch immer genug Geräte davon verkauft werden, dass sich der Aufwand lohnt. Für ein echtes Update der Geräte hat es aber schon nicht mehr gereicht.

Auch der iPod touch wurde jahrelang nicht verändert. Ihm wurde diese Ehre vermutlich nur als „Testgerät“ für das erwartete iPhone 6c zu teil.

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