Nicht alle Stories sind wahr

iOS-Prototypen: Tony Fadell erklärt Entwicklungsprozess des iPhone

In dieser Woche sind gleich zwei Videos aufgetaucht, die zeigen, wie die grafische Oberfläche eines frühen iPhone-Prototyp hätte aussehen können. Einer, der es wissen muss, meldet sich nun zu Wort. Tony Fadell hat damals bei der Entwicklung mitgewirkt und erläutert in einem Interview, dass die Realität zuweilen leicht von den Erzählungen abweicht. Die gezeigte Software lief beispielsweise nur auf Macs, nicht auf iPhones.

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Sonny Dickson hat in dieser Woche zwei Videos veröffentlicht. Sie zeigen Acorn OS auf einem iPhone-Prototyp – jedenfalls ist das die Aussage von Dickson. Ganz so ist es aber anscheinend nicht, wie Tony Fadell in einem Interview mit The Verge erläutert.

iOS-Prototyp lief auf Macs

Die Videos zeigen zwei frühe Versionen, aus denen später iOS hätte werden können. Sie laufen auf einem Gerät, das einem iPhone der ersten Generation schon durchaus ähnlich sieht. Allerdings wurde die Software erst nachträglich auf diese Devices portiert, wie Fadell anmerkt. Gerade das iPod-ähnliche System sei seinerzeit nur eine Mac-App gewesen.

Denn eigentlich zeigen die grafischen Oberflächen nur, woran das Software-Team gearbeitet hat. Um gleich mit dem nächsten Mythos aufzuräumen: Die beiden Teams, die die Software entwickeln sollten, wurden nicht isoliert voneinander gegeneinander antreten gelassen, sondern haben durchaus gemeinsam entwickelt. Vorgabe von Steve Jobs war es seinerzeit, alles auszuprobieren. Auf diese Weise kam es auch zu einem Touchscreen-Clickwheel, das in der „iPod-Version” von Acorn OS zu sehen ist.

Was hingegen gegeneinander antrat, waren Ideen. Diese sollten allesamt ausprobiert werden. Unter anderem fand Steve Jobs Gefallen am Nokia 3650, dessen Tasten wie eine Wählscheibe angeordnet waren. Die Idee wurde aber wieder verworfen, weil sie in der Praxis nicht funktioniert hätte.

Dass iOS heute auf Mac OS X basiert, ist nebenbei bemerkt ebenfalls Fadell zu verdanken. Im Laufe der Entwicklung kristallisierten sich zwei Plattformen heraus, die in Frage gekommen wären. Jon Rubenstein arbeitete an einer Software, die auf Linux basierte, während Scott Forstall und Avie Tevanian an einer modifizierten Version von Mac OS X arbeiteten. Als Fadell die Leitung des iPhone-Teams übertragen wurde, gewann das auf Mac OS X basierende Konzept.

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