Apple-Event am 27.10. - Was uns erwartet und was nicht…

„Hello again“: Wie Howard Carpendale den Mac rettet

Apple hat sich mit der Einladung für das Presse-Event am kommenden Donnerstag weit aus dem Fenster gelehnt. „Hello again“ lautet der Slogan, der eine Hommage an die Vorstellung des ersten Macintosh und somit längst vergangene Tage ist. Spannend ist die Frage, ob Apple den dadurch selbst noch befeuerten Erwartungen gerecht werden kann, oder an ihnen scheitert – und ob das eigentlich überhaupt jemanden außer echten Apple-Nerds interessieren wird.

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Auch dieser Vorbericht zum anstehenden Apple-Event kommt nicht ohne eine einleitende Schelte aus: Apple hat sich dieses Mal mit neuen Macs verdammt viel Zeit gelassen. Sagenhafte 1.041 Tage ist das letzte Update des Mac Pro mittlerweile her. Beim Mac Mini warten wir seit 740 Tagen auf ein Lebenszeichen und auch MacBook Air (596 Tage) und MacBook Pro Retina (525 Tage) sehen im wahrsten Sinne des Wortes alt aus. Einzig der iMac ist mit 378 Tagen seit der letzten Neuerung noch einigermaßen auf Kurs für ein jährliches Update. Und natürlich das MacBook, das erst in diesem Frühjahr erneuert wurde.

Apple-Event am 27.10. - Was können wir erwarten?

Entsprechend groß sind im Vorfeld die Erwartungen an Apple und die Macs. Es wird ja wohl hoffentlich einen Grund haben, dass das so lange gedauert hat, möchte man meinen.

Ganz sicher sein kann man sich da allerdings nicht. Vielleicht haben einfach Intels Prozessor-Update-Zyklen nicht zu Apples Mac-Update-Zyklen gepasst und Apple hat einfach quasi eine Generation ausgesetzt. Das würde allerdings bedeuten, dass alle Macs am kommenden Donnerstag lediglich ein Performance-Update erhalten und dafür würde selbst Apple kein großes Event auf die Beine stellen. 

Hello again (again)

Das Motto der kommenden Veranstaltung lässt Großes erwarten. Schließlich erinnert „Hello again“ stark und bestimmt nicht zufällig an die Präsentation des ersten Macintosh, der ein freundliches „hello“ auf seinen Bildschirm zeichnete.

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Aufgewärmt wurde „hello“ allerdings schon zwei Mal zuvor. 1998 nämlich, als Apple den iMac G3 vorstellte. Im zugehörigen Promo-Video grüßt er zum Schluss fröhlich mit einem „hello (again)“. Gemeinsam mit dem iPod, der dieser Tage sein 15-jähriges Jubiläum feierte, gehörte der iMac damals zu den Rettern der vom Untergang bedrohten Firma.

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Ein weiteres Mal zauberte Apple „hello“ 2007 aus dem Hut, um für das neue iPhone zu werben. Der erste Werbespot zu Apples derzeit populärstem Gerät beinhaltete Szenen aus diversen Filmen, in denen sich Schauspieler mit (verschiedenen Variationen von) „hello“ am Telefon meldeten.

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Dieses „Hello again“ ist also eigentlich ein „Hello again again again“ und mit Blick auf die letzten Mal (Macintosh, iMac, iPhone) sind die Erwartungen an diese Produktpräsentation groß. Doch egal was Apple da nun vorstellen mag: den Erfolg des iPhones wird es nicht toppen können. Aber wenn Apple schon erneut „hello“ bemüht, dann doch bitte auch um etwas ähnlich disruptives und innovatives wie eben den Macintosh, den iMac oder das iPhone vorzustellen. 

Aber schauen wir uns die Macs – und damit die möglichen Kandidaten – einmal im Detail an.

Das MacBook Air: Nicht totzukriegen?

Das Gerät, das Steve Jobs 2008 aus einem Briefumschlag zauberte, ist ein echter Wackelkandidat geworden. Es hat weit weniger Power als das MacBook Pro Retina und einen deutlich schlechteren Bildschirm als das MacBook. Aktuell zeichnet es sich vor allem dadurch aus, relativ günstig und das letzte aktuelle MacBook ohne Retina-Bildschirm zu sein, wobei letzteres wohl kaum ein Verkaufsargument ist.

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Seit der Vorstellung des neuen MacBook ist dann auch der Namenszusatzt „Air“ völlig bedeutungslos geworden. Das neue MacBook ist schlanker und leichter.

Apple hat hier im Prinzip nur zwei Möglichkeiten: Entweder man stampft die Serie komplett ein oder man lässt es weiter mitlaufen, weil es nicht schadet und spendiert ihm vielleicht noch einen neuen Prozessor. Andererseits läuft auch das MacBook Pro ohne Retina-Display unverändert seit knapp 1.600 Tagen im Portfolio Apples mit. Vielleicht schenkt Tim Cook dem aktuellen MacBook Air also auch völlig unverändert noch ein weiteres Lebensjahr.

Hohe Erwartungen: MacBook Pro Retina

Der mit weitem Abstand am meisten erwartete neue Mac ist sicherlich das MacBook Pro Retina. Hierzu gibt es auch die meisten Gerüchte. Von OLED- und eInk-Tasten ist zu hören. Von einem neuen Design ebenfalls. Vielleicht verliert das MacBook Pro 2016 ja tatsächlich den „Trauerrand“ um das Display und schrumpft in den äußeren Abmessungen entsprechen 1-2 Zentimeter an jeder Seite? Das gepaart mit etwas mehr Power, etwas mehr Akkulaufzeit wäre sicherlich nicht zu verachten. Zu wahren Freudensprüngen dürfte es aber die Wenigsten verführen.

Der eigentliche Coup wäre jedoch, wenn sich Phil Schiller auf die Bühne stellt, sich dafür entschuldigt, dass es so lange gedauert hat, Intel die Schuld gibt und ankündigt, dass man Intel deshalb nun den Rücken kehrt und auf eigene ARM-basierte Prozessoren setzt. Dank iPhone und iPad dürfte Apple die nötige Expertise inzwischen haben. Und es wäre wahrlich ein Paukenschlag, den man durchaus mit einem „hello“ quittieren könnte…

Das Sorgenkind: Mac Pro

Ja, der Mac Pro ist ein absolutes Nischenprodukt. Vermutlich hat Apple dereinst sogar mehr iPod-Socken verkauft, als in den letzten drei Jahren – nämlich seit der Vorstellung des „aktuellen“ Modells – Mac Pros über die Ladentheke gewandert sind. Aber gerade die Besitzer eines Mac Pro dürften zu den treuesten Apple-Kunden gehören. Denn ihnen geht es vor allem um CPU- und Grafik-Power. Beides bekommt man anderswo günstiger und in einer Form, die es einem ermöglicht die Hardware, falls gewünscht, beinahe quartalsweise rundzuerneuern.

Als Mac-Pro-Käufer wird man von Apple derzeit seit über 1.000 Tagen, fast drei Jahren, ignoriert.

Apple muss hier dringend nachlegen und entweder den Mac Pro einstellen oder aber runderneuern und sich zu dem Gerät bekennen. Und das in einer Weise, dass den Käufern klar wird, dass sie nicht noch einmal drei Jahre auf ein Lebenszeichen werden warten müssen.

Unterm Radar: Der Mac Mini

Der Mac Mini ist sicherlich der merkwürdigste Mac, den Apple im Angebot hat. Seit Jahren fliegt er mehr oder weniger unter dem Radar, wird mal günstiger und mal teurer, findet aber nie wirklich viel Beachtung. Größere Erwartungen an dieses Gerät zu haben wäre daher vermessen. Mehr Power? Klar, gerne! 

Was ist mit dem iMac?

Das grundsätzliche Design des iMac ist etwas in die Jahre gekommen, auch wenn die aktuelle Ausprägung der Design-Idee noch gar nicht so alt ist. Letztlich ist das bei diesem Gerät aber auch nicht so relevant. Man fasst den iMac praktisch nie an, trägt ihn nicht mit sich herum. Man sitzt vor einer riesigen Glasfläche mit gestochen scharfen Abbildungen von Bildern und Texten. Viel mehr kann man eigentlich nicht verlangen.

Die letzten ganz großen Updates (5K-Display im großen, 4K-Display im kleinen iMac) sind auch noch nicht so lange her, dass man in Sachen „Innovation“ nervös werden sollte. 

Mehr Power und weniger Stromverbrauch sind auch hier sicherlich gern gesehen. Außerdem ist der iMac ein idealer Kandidat für noch mehr Sensoren, mit denen sich nicht nur Night Shift, sondern auch das aus dem kleinen iPad Pro bekannte True Tone Display realisieren ließen – Platz genug ist im Gehäuse auf jeden Fall.

Mit einem „Hello again“ zurück an die Spitze?

Eine grundsätzliche Frage sollte Apple darüber hinaus noch beantworten: Was für Macs möchte man anbieten? Bis vor wenigen Jahren konnte man Rat suchenden Freunden mit nicht allzu ausgefallenen Anforderungen an einen Computer immer sagen „Guck auf dein Konto und kauf dir den besten Mac, den du dir leisten kannst“. Unzufrieden war damit eigentlich nie jemand.

Seit einigen Jahren hat Apple aber durchaus ein paar eher mittelmäßige Produkte im Angebot. Und das gar nicht mal auf die Performance von Prozessor und Grafikchip bezogen. Es ist klar, dass es dort Abstufungen geben muss.

Schwieriger wird es beim Thema Speicher. Hier bietet Apple noch immer aktuelle Macs an, die standardmäßig mit drehenden Festplatten geliefert werden. Aus dem bisherigen Modell-Dreisatz „gut, besser, am besten“ ist so „will man nicht haben, besser, am besten“ geworden.

Mein frommer Wunsch ist daher, dass Apple sich dazu bekennt, die besten Macs anzubieten, die sie bauen können. Und Macs mit drehenden Festplatten sollten 2016 einfach nicht mehr ins Portfolio von Apple gehören. Alle Macs sollten standardmäßig mit Flash-Speicher ausgestattet werden. Wer dann mehr Speicher haben will, kann ja gerne auf ein FusionDrive umsteigen.

Aber nach diesem Event sollte jeder Apple-Verkäufer wieder in der Lage sein, jeden Mac voller Überzeugung anzupreisen.

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Mit Howard Carpendale hat das übrigens alles herzlich wenig zu tun. Charmant wäre es natürlich trotzdem, wenn „Howie“ der Music-Act am Ende des Events wäre. Das dürfte allerdings bereits daran scheitern, dass Howard Carpendale lediglich in Deutschland weltberühmt ist.

Mac Life begleitet das Event am 27.10. mit einer detaillierten Berichterstattung auf maclife.de.

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Toller Artikel!

Und der Oscar für den Besten Artikeltitel geht an... ( hier jetzt Wahlweise einen Tusch oder Trommelwirbel denken)

Sebastian Schack !

So und nun muss ich mich wohl betrinken um dieses verdammten Ohrwurm weg zu bekommen.

Das mit dem Ohrwurm tut mir Leid! Aber vielen Dank für die Blumen!

Aber, hej, das mit dem Ohrwurm mache ich wieder gut: Ab jetzt hörst du „Eye of the Tiger“ in deinem Kopf. ;-)

Ich habe noch nie einen Mac genutzt. Ich habe bedenken, ob ich einen brauche. Und nur für 1-2mal nutzen im Monat, sind mir die Teile wirklich viel zu teuer. Ich habe vor einem Jahr einen komischen schwachen Acer Laptop gekauft, dessen Display man abnehmen kann und es so als Tablett nutzen kann. Das Gerät kostete 299€ und es gab 6 Monate Maxdome und Deezer dazu, was mich weitere 120€ ersparte, da ich diese Dienste nutzte. Das Teil erfüllt seinen Zweck, liegt aber ansonsten nur rum.
Ich nutze ihn für Jailbreaks und bei Problemen mit den Geräten, die iTunes erfordern. Außerdem zum verwalten von Musik, da iTunes nicht meine einzige Musikquelle ist (Amazon, Google Play), ich aber alles vereint in der Musikapp des iPhones haben will. Mehr aber auch nicht. Aber geht halt nicht ganz ohne, leider.
Mich reizt es schon, mal ein Gerät zu besitzen, das auch etwas taugt, vielleicht nutzt man es dann ja auch viel mehr und man sieht das alles dann auf einmal völlig anders.
Gäbe es günstig neue Macs, also so um maximal 600€, würde ich sie testen. Aber auch nur wenn sie neu sind.

Wenn man nicht weiß für was man einen Mac braucht, braucht man keinen Mac!
Werde ich in meinem nächsten Leben Bäcker, spare ich mir auch die 3000 € alle 2-3 Jahre.

Ansonsten: Schöner Artikel!

Super Artikel! :) "Objektiv" runter geschrieben und auf'n Punkt gebracht.

Bin wirklich gespannt was da nachher gezeigt wird. Im Besten Fall wird das aktuelle Macbook Pro als "Lagerbestand" bei den Händlern einfach etwas billiger. Reicht mir schon.

Thema iMac:

hat eigentlich jemand seit erscheinen der Retina iMacs bemerkt, dass der 5k iMac, der nativ 5120x2880 Pixel hat nur auf skalierte 2560x1440 eingestellt ist?
Man kann das umstellen (gut versteckt).

Gibt irgendwo eine Artikel oder einen Kommentar zu dem Thema?

Das Betriebssystem (MacOS) ist seit der Retina-Erst-Erscheinung nicht in der Lage (ausser bei einigen sündhaft teueren Spezial-Programmen) Auflösung und Bedienknöpfe zu trennen, so dass bei höchter (der nativen, echten und und als Vorzug beworbener Auflösung) die Texte und Bedienknöpfe des Apple Betriebssystem so klein sind dass sie nicht mehr beidienbar sind. Nur Fotos und Filme sind dann scharf, wobei beim betrachten in der Praxis die Auflösung keinen erkennbaren Mehrwert bringt.
Benutzt überhaupt irgend jemand die Retina Auflösung?
Es ist für mich real überwiegend reines Marketing.
Die sogenannte Fachpresse sieht es entweder nicht oder spielt mit (10 Jahre VW-Abgasbetrug unbemerkt von TÜV, ADAC und Fachpresse lassen grüssen).

Ich wünsche mir Auflösungsänderung automatisch oder auf Knopfdruck.
Und den 27" iMac Retina zusätzlich als 32" Modell, der als Fernseher taugt, dazu wieder eine elegante Kabelpeitsche und einen Schacht für Festplattenerweiterungen.

Dann zahle ich auch gerne alle 8 Jahre die 2.500,- bis 4.000,- für so ein Power-Gerät.

Leider gibt es die göttlichen Elgato-Sticks und SW inzwischen nicht mehr mit Radio-Empfänger. Alle Welt will Film, Musik und Radio über das WEB....

Da Apple ausser "schmaler", (was niemand verlangt hat) und sinnlosser Retina nichts an Innovation eingefallen ist, aber auch "Simple" und "Ergonomie" nicht das Ding von Cook ist, könnte der iMac durch einfach mehr Praxistauglichkeit und ausgereiftheit vielleicht erneut zum neuen "next big Thing" werden...?

PS
Mein ältester iMac (Weiss) war im August 10 Jahre alt und läuft als 2. Gerät mit vor 3 Jahren nachgerüster SSD wie Sau im Schlafzimmer (iTunes-Server, Surfen, Elgato-Radio und gelegentlich als 2.-Fernseher).

Servus aus Bayern

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