Auch wenn das erste iPhone-Modell retrospektiv betrachtet die ein oder andere Unzulänglichkeit mit sich brachte, war mit dem Verkaufsstart Ende Juni 2007 (Deutschland: 9. November 2007) der Grundstein für den Erfolg von Apples neuestem Produkt gelegt. Steve Jobs erwies sich einmal mehr als Perfektionist mit dem richtigen Gespür fürs Detail, in dem er vorhandene Technik und Ideen neu dachte und in etwas Großartigem perfektioniert zusammenführte.
Im Falle des iPhone waren die entscheidenden Grundzutaten die touchbasierte und für jeden Anwender intuitiv zu erlernende Bedienung, eine Handvoll cleverer Sensoren und einem jederzeit bestehenden Zugriff auf das Internet. Das iPhone war somit nicht nur die nächste Evolutionsstufe des klassischen Handys sondern zugleich auch der nächste Schritt in der Evolution des Personal Computers – und konsolidierte ganz nebenbei den ausufernden Gadgetwahn.
Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers
Das iPhone konsolidiert den Gadgetwahn
Über die Jahre vermochte das iPhone immer mehr Geräte zu ersetzen und in nur einem kompakten Gehäuse zu vereinen. Heute ist das iPhone nicht bloß ein weiteres Mobiltelefon, sondern auch ein ultrakompakter Computer für Freizeit und Business, Spielekonsole, Kamera und dank der unglaublichen Vielfalt an sinnvollem (und weniger sinnvollem) Zubehör und Apps noch vieles mehr. Und das mit entsprechenden Auswirkungen auf ganze Branchen: Nintendo und Sony etwa konnten mit Beginn des Smartphone-Booms nur noch einen Bruchteil ihrer 3DS- und PlayStation-Vita-Spielekonsolen absetzen, die Produktkategorie der Kompaktkameras spielt mit Blick auf Statistiken etwa von Foto-Plattformen wie flickr inzwischen kaum mehr eine Rolle und einstige Branchengrößen wie Nokia wurden faktisch in die Pleite getrieben.
Doch auch fernab von Unterhaltungselektronik und dergleichen beweist das iPhone sein Potenzial, etwa im medizinischen Bereich. Mit xRapid-Malaria verwandelt sich das Apple-Smartphone beispielsweise in das Herzstück eines Malaria-Testsystems, das schneller und günstiger als herkömmliche Tests und dabei dennoch genau so verlässlich bei der Diagnosestellung hilft. Das iPhone ein Weltenverbesserer? Auf jeden Fall: Fast wirkt das iPhone im Jahr 2017 wie zur Realität gewordene Star-Trek-Technologie, eine Mischung auf Communicator und multifunktionalem Tricorder, die den Menschen die Arbeit und das Leben auf vielfältige Weise zu erleichtern vermag.
2007 ist das neue 1984
Die Vorstellung des ersten Macintosh anno 1984 gilt als einer der bedeutendsten Momente in der Geschichte Apples. Doch der Macintosh 128k selbst ging der bombastischen Inszenierung der Markteinführung mit dem legendären „1984“-Werbespot zum Trotz in nach heutigen Maßstäben nur marginalen Stückzahlen über die Ladentheken. Anders das iPhone, welches sich zum Bestseller entwickelte, inzwischen mehr als eine Milliarde mal verkauft wurde und Apple von der Macintosh-Company zum iPhone-Konzern transformierte.
Der Erfolg des iPhone beweist dabei, wie schmal der Grad zwischen Erfolg und Misserfolg ist. Das vor dem iPhone in Zusammenarbeit mit Motorola lancierte „Rokr“-Handy etwa war nicht mehr als ein herkömmliches Mobiltelefon mit einem iTunes-gebrandetem MP3-Player und verschwand mangels Mehrwert für den Kunden entsprechend schnell wieder vom Markt. Nur durch das visionäre Zusammenführen bekannter Technik, deren Praxistauglichkeit sowie praktischem Nutzwert und dem Appeal für die Massen konnte das iPhone zum Erfolg werden. Dabei sind sind es die vielen perfekt ineinandergreifenden Zahnrädchen und Grundlagen, wie etwa Apples mit dem iTunes Store gesammelte Erfahrungen im Bereich der digitalen Distribution und das solide OS X als Grundlage des iPhone-Betriebssystems, die das Fundament des Projekts bildeten. Das iPhone war kein Schuss aus der Hüfte, sondern ein von Steve Jobs’ minutiös geplantes Stück Technik und zugleich sein Vermächtnis.
Katalysator neuer Technologien und Ideen
Technologien treiben einander an. Bereits mit Veröffentlichung des ersten iPhone-Modells wurde beispielsweise schnell klar, dass die bestehenden Mobilfunknetze ausgebaut werden mussten. Da sich das iPhone auch für die Mobilfunkanbieter als ein gutes Geschäft erwies, wurde fleißig in den Netzausbau investiert. Und siehe da: Dort wo man 2007 mit Mühe und Not noch mit der Geschwindigkeit altbackener analoger Modems unterwegs war und gefühlt jedes Bit per Handschlag begrüßen durfte, erreicht man heute auch unterwegs Datenübertragungsraten auf VDSL-Niveau.
Natürlich trieb Apple auch selbst die Technik von iPhone-Generation zu iPhone-Generation immer weiter voran, sei es durch die Arbeit der eigenen Ingenieure oder den Zukauf des Know-hows innovativer Start-ups. Der wohl größte Teil der wirklich bedeutenden Innovationen im Smartphone-Bereich, etwa hochauflösende Bildschirme, Sprachassistenten und Fingerabdrucksensoren, dürften aus Cupertino stammen. Und was Apple vormacht, gilt kurze Zeit später als Standard in der Oberklasse. Das man der Innovation auch im Detail nicht müde geworden ist, bewies man zuletzt etwa mit dem „Porträt“-Modus des iPhone 7 Plus, dass den von digitalen Spiegelreflexkameras mit entsprechender Optik bekannten Tiefenschärfe-Effekt auf das Smartphone brachte. Auch wenn man mit der entsprechenden Funktionalität hier vielleicht nicht der Erste am Markt war, ist die Fähigkeit zur Innovation bei Apple groß. Entsprechend hoch sind auch die Erwartungen von Kunden, Presse und Anlegern an den iPhone-Jahrgang 2017 – wir sind uns sicher, dass uns Apple dieses Jahr anlässlich des 10. Geburtstags des iPhone überraschen wird.
Apple dank iPhone das weltweit wertvollste Unternehmen
Mit dem iPhone hat sich Apple nach dem bunten iMac in den späten 1990er Jahren und dem populären Mediaplayer iPod zu Beginn des neuen Jahrtausends einmal mehr neu erfunden. Das iPhone ist im hier und jetzt ganz ohne Frage Apples wichtigstes Produkt. Das in absoluten Zahlen betrachtet auf den meisten Smartphones dieser Welt das konkurrierende Android-System von Google läuft, dürfte Tim Cook dabei nur peripher stören, denn den Großteil der Gewinne im Smartphone-Business schöpft man eben bei Apple ab: Ein Kunststück, dem nicht nur jeder Betriebswirtschaftler Respekt zu zollen hat, sondern auch beweist, dass sich Innovation auszahlt. Nicht ohne Grund hat das einstige Garagen-Start-up inzwischen den Status des wertvollsten Unternehmens weltweit.
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auch der Rest ist in vielen Punkten uneingeholt vom Wettbewerb. Das merken vor allem jene, die täglich mit den unterschiedlichsten Systemen arbeiten müssen. Die Qual der Wahl des bevorzugten Systems ist keine.
Ich mag mein Diensthandy nicht. Nicht nur weil da Android drauf läuft, sondern das dieses Gerät weniger innovative zu steuern ist, wie das iPhone!
Und wichtige Funktionen fehlen einfach...
Wie zum Beispiel die in Hand Funktion.
Für mich ist Android so wie Windows! Eine NOTLÖSUNG!!! Ein System was auf möglichst vielen Geräten laufen muss. Das dabei nicht die vollen System Ressourcen genutzt werden können ist allen Herstellern wohl egal! Anpassen kostet ja wieder Geld!
Und die System Update gibt es maximal 1-3 Jahre und dann wieder ein neues kaufen! Tolle Sache, allein deshalb fällt für mich schon jedes Android Gerät aus!!!
Auf lange Sicht gesehen, rechnet sich ein iPhone mehr!
@Mac User. "Weniger innovativ wie das iPhone"? Oder weniger innovativ ALS das iPhone?