Google vs. AirTags: Schutz vor unerwünschtem Tracking – „Find My Device“-Netzwerk erst später
AirTags, die kleinen, praktischen Tracker von Apple, haben seit ihrer Einführung im Jahr 2020 viel Aufsehen erregt. Sie haben sich als nützliches Werkzeug erwiesen, um verlorene Gegenstände zu finden, doch zugleich sind auch Bedenken hinsichtlich ihrer möglichen Nutzung für unerwünschtes Tracking oder Stalking aufgetaucht. Google hat jetzt Maßnahmen ergriffen, um Android-Benutzer vor solchen unerwünschten Aktivitäten zu schützen.
Google reagiert auf Sicherheitsbedenken
In einer Zeit, in der Privatsphäre und Datensicherheit mehr denn je im Vordergrund stehen, hat zunächst Apple die Kritik von Android-Nutzern angenommen und eine App eingeführt, um sie vor ungewolltem Tracking durch Apples AirTags zu schützen. Die App namens „Tracker Detect“ ist darauf ausgelegt, AirTags und andere kompatible Geräte zu erkennen, die sich in der Nähe des Benutzers befinden und diesen möglicherweise ohne sein Wissen verfolgen. Sie steht seit einiger Zeit bereit, muss aber zunächst von der Nutzern heruntergeladen werden, sodass nicht jeder geschützt ist.
Diesen Umstand möchte Google jetzt ändern und rollt für alle Android-Nutzer ein neues Features aus, dass sie vor unbekannten Bluetooth-Trackern schützen soll. In einem neuen Blogpost teilt das Unternehmen mit, dass Android-Smartphones nun automatisch Benachrichtigungen anzeigen, wenn sich ein unbekannter Tracker in der Nähe befindet. Nutzer können dann einen Sound abspielen.
Laut Google möchte man dem Finder dann die Seriennummer des Geräts oder die letzten vier Zahlen der Telefonnummer des Besitzers anzeigen. Daneben soll auch eine detaillierte Anleitung eingeblendet werden, die Android-Nutzern die Deaktivierung des Trackers erklärt. Es gibt jedoch eine große Einschränkung: Zum jetzigen Zeitpunkt werden nur AirTags von dem Feature unterstützt. Weitere Hersteller wie etwa Tile sollen später folgen.
Die Herausforderung: Stalking und Datenschutz
Trotz der Bemühungen von Apple, Schutzmaßnahmen gegen unerwünschtes Tracking in die AirTags zu integrieren, gab es dennoch Berichte über ihre Verwendung für unerwünschte Verfolgung und Stalking. Diese Entwicklungen haben Datenschutzexperten alarmiert und den Ruf nach besseren Schutzmaßnahmen für Nutzer lauter werden lassen. Daher kündigten Apple und Google bereits eine intensive Kooperation an, um das Thema anzugehen. Erste Früchte lassen sich mit dem neuen Android-Feature bereits sehen.
Apple verhindert Googles „Find My Device“-Netzwerk
Auch in andere Hinsicht arbeiten beiden Hersteller zusammen, denn Google arbeitet seit geraumer Zeit an einer eigenen Antwort auf Apples „Wo ist?“-Netzwerk. Jetzt hat man jedoch den Start des „Find My Device“-Netzwerks verschoben. Das Netzwerk soll Android-Nutzern helfen, verlorene oder gestohlene Geräte leichter zu finden, ähnlich wie Apples Netzwerk dies für iOS-Geräte tut. Dazu sollen natürlich auch Drittanbieter wie Tile, Chipolo, Pebblebee und mehr unterstützt werden.
Wie 9to5Google berichtet, soll Google mit der Einführung noch auf Apple warten. Eingangs erwähnte wir bereits, dass beide eng zusammenarbeiten, um unerwünschtes Tracking zu verhindern. Während wir die Umsetzung bereits bei Google sehen können, lässt Apple auf sich warten. Google ließ daher verlauten, dass man das „Find My Device“-Netzwerk mit den höchsten Branchenstandards für Datenschutz und Sicherheit entwickelt und man sich daher entschlossen habe, die Einführung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, sobald auch Apple entsprechende Unterstützung in iOS integriert hat. Google geht hier auf Nummer sicher und will die Fehler, die Apple bei der Einführung der AirTags gemacht hat, vermeiden.
In einer Zeit, in der Datenschutz und Sicherheit immer wichtiger werden, ist es ermutigend zu sehen, dass Unternehmen wie Google sich diesen Herausforderungen stellen. Obwohl das „Find My Device“-Netzwerk verzögert wurde, zeigt die Einführung der neuen Anti-Tracking-Funktion in Android, dass Google weiterhin daran arbeitet, die Sicherheit und den Datenschutz seiner Nutzer zu verbessern. Es wird interessant sein zu sehen, welche weiteren Schritte Google in dieser Hinsicht unternimmt und wie das „Find My Device“-Netzwerk, sobald es eingeführt wird, zur Verbesserung der Sicherheit von Android-Nutzern beitragen wird.
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