Schöner, besser – Fitnesstracker?

Fitnesstracker: Diese Features erwarten uns 2016

Fitnesstracker: Das sind die Trends 2016. Das Thema Fitness und Gesundheit ist nicht erst seit der Veröffentlichung der Apple Watch allgegenwärtig. Auch auf der CES 2016, der Consumer Electronics Show, wurde erneut deutlich, wie beliebt Wearables sind. Doch welche Trends zeichnen sich aktuell ab?

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Auf der diesjährigen CES, der Consumer Electronics Show, in Las Vegas haben die Hersteller erneut viele spannende Produkthighlights vorgestellt. Dazu gehören vor allem Smart-Home-Produkte, die tägliche Abläufe automatisieren und vereinfachen sollen, doch leider zum Teil noch stark überteuert sind. Der Nutzwert ist da, doch nicht jeder Kunde ist bereit, viel Geld für etwas auszugeben, nur weil man es per iOS-App bedienen kann. Und ein weiterer Trend setzte sich auf der CES fort: Wearables sind nach wie vor heiß begehrt. Dass Apple im April 2015 sein neues Prestige-Objekt, die Apple Watch, auf den Markt gebracht hat, hat nicht gerade dazu beigetragen, dass sich der Wettkampf im Bereich der Fitness- und Aktivitätstracker und der Smartwatches beruhigte. Ganz im Gegenteil: Auf der CES stellten unter anderem Withings, Misfit und auch Fitbit neue Produkte vor, mit denen die Nutzer ihre Aktivitäten tracken können. Dabei ließen sich die Hersteller einiges einfallen, um sich im stark umkämpften Markt behaupten zu können – und zeigten neue Trends auf.

Withings und E-Ink

Dazu gehört zum einen der Withings Go, der neue Aktivitäts- und Fitnesstracker, der ein wenig an das Gadget UP Move der Konkurrenz Jawbone erinnert. Withings versucht, sich durch einen stets aktiven E-Ink-Bildschirm von der Konkurrenz abzuheben. Dieses Display zeigt die eigenen Aktivitäten oder aber die Uhrzeit an. Ein Vorteil des Gadgets ist, dass es möglich sein soll, den Go auch bei hellem Tageslicht oder im Wasser zu lesen. Und in Bezug auf die Batterie kann der Tracker eindeutig gegenüber der Apple Watch punkten, da diese bis zu acht Monate halten soll. Denn Withings hat erkannt, dass es für viele Nutzer eher lästig ist, ihr Gadget täglich oder alle paar Tage aufzuladen. Und auch preislich liegt der Tracker mit rund 70 Euro eindeutig unter dem Preis von Apples Prestige-Objekt.

Misfit wird Rosé-Gold

Misfit versucht eine andere Strategie und schlägt nach der Übernahme durch Fossil im vergangenen Jahr mit seinem jüngsten Produkt einen neuen Weg ein, indem es einen für das Unternehmen ungewöhnlichen Stil ausprobiert. Bisher bestanden die Tracker von Misfit aus einem runden Clip, der sich an die Kleidung anheften, doch auch als Armband oder als Anhänger an einer Kette tragen ließ. Mit dem Misfit Ray präsentierte das Unternehmen jedoch nun einen neuen Fitnesstracker, dessen Sensoren in einem kleinen Zylinder verpackt sind. Und auch mit den metallisch aussehenden Farben der beiden Modelle („Carbon Black“ und die seit dem iPhone 6s beliebte Farbe „Rose Gold“) richtet sich Misfit nicht nur an sportlich Begeisterte, sondern auch an diejenigen, die einfach ein schönes Accessoire tragen möchten und nebenbei die smarten Funktionen wie die Benachrichtigung über eingehende Anrufe wahrnehmen können.

Withings wagt mit dem neuen Fitnesstracker „Withings Go“ und seinem E-Ink-Display neue Wege.
Withings wagt mit dem neuen Fitnesstracker „Withings Go“ und seinem E-Ink-Display neue Wege. (Bild: Apple)

Fitbit goes Apple Watch

Und auch Fitbit präsentierte in Las Vegas – für viele Experten sehr überraschend – ein neues Gadget. Die Fitbit Blaze verfügt über eine Metallgehäuse, einen farbigen Touchscreen und bietet die Möglichkeit, sich direkt am Handgelenk Benachrichtigungen anzeigen zu lassen. Mit seinem Design und den austauschbaren Armbändern erinnerte die Fitbit Blaze viele Besucher der CES stark an die Apple Watch. Die Uhr kann unter anderem den Puls messen, verfügt über Bewegungssensoren und zeigt auf dem Bildschirm sogenannte On-Screen-Workouts (Übungsanleitungen) an. Die Blaze soll selbstständig erkennen, welche Sportart ausgeübt wird. Apps lassen sich jedoch nicht auf die Uhr übertragen. Etwas unklar bleibt, ob sich Fitbit-Fans auch das neueste Produkt des amerikanischen Herstellers kaufen werden, da sie mit den drei neuesten Fitnesstrackern (Fitbit Charge, Fitbit Charge HR, Fitbit Surge) bereits eine breite Auswahl an Produkten haben, die sich an sportlich Interessierte, sportlich Aktive und Hochleistungssportler richtet. Oder sollen diejenigen, die mit der Apple Watch nicht zufrieden sind, etwa auf die 230 Euro teure Fitbit Blaze umsteigen? Ab März 2016 wissen wir mehr, dann soll die Fitness-Uhr nämlich in Deutschland auf den Markt kommen.

Schädliche Fitness?

Doch bei aller Freude darüber, den Vorsatz für das neue Jahr endlich in Angriff genommen zu haben, sollten die Nutzer sich vor dem Kauf von Fitnesstrackern genau über diese informieren. Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 1/2016 zwölf Fitnesstracker unter die Lupe genommen („Noch nicht in Topform“, Seite 82 bis Seite 96) und einige interessante Details aufgezeigt. Dazu gehört, dass die Produkte einiger Hersteller Schadstoffe enthalten. Auffallend schlecht hat hier der Hersteller Jawbone abgeschnitten, dessen getestete Produkte (Jawbone UP3 und Jawbone UP2) erhöhte Mengen des problematischen Phthalat-Weichmachers DEHP enthalten, der die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Dabei verlässt man sich als Kunde meist darauf, dass Gadgets, die die Fitness und Gesundheit seiner Nutzer unterstützen sollen, keine schädlichen Auswirkungen auf diese haben. Besonders bedenklich ist dieses Ergebnis, da viele sportlich Aktive regelmäßig, einige sogar fast täglich, ihre Fitnesstracker tragen.

Thema Datenschutz

Eine weitere Entwicklung sollten die Hersteller von Fitnesstracker nicht unterschätzen: Den Datenschutz. Besonders bei solch sensiblen Daten wie Angaben zum eigenen Gewicht oder den Apps zum Tracken des weiblichen Zyklus (z.B. die App „Clue“ oder auch der Bereich „Reproduktionsmedizin“ von Apples Health-App) muss das Vertrauen vorhanden sein, dass diese Daten nicht ohne Zustimmung des Nutzers weitergegeben werden. Negativ aufgefallen ist beim Test der Stiftung Warentest leider Fitbit. Wenn der User Freunde auf seinem Android-Gerät (nicht iOS-Gerät) einlädt, überträgt die Fitbit-App alle E-Mail-Adressen – jedoch ohne den Nutzer darüber zu informieren.

Ungenaue Messungen

Ein weiteres Ziel für Hersteller von Fitnesstrackern sollte es sein, in Bezug auf die gemessenen Daten noch genauer zu werden. Sei es bei der Herzfrequenzmessung oder beim Kalorienverbrauch: Wenn man als Nutzer bis zu mehrere hundert Euro dafür ausgibt, die eigenen Aktivitäten zu messen, hofft man natürlich darauf, möglichst exakte Daten zu erhalten. Dass dies aktuell kein Unternehmen hundertprozentig liefern kann, zeigte auch der oben genannte Testbericht. Doch daran zu arbeiten, dass die gemessenen Daten möglichst genau sind, darauf sollten sich die zahlreichen Fitness-Firmen konzentrieren. Dafür würden die Nutzer sogar weniger innovative Funktionen in Kauf nehmen. Oder etwa nicht?

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Das beste an diesen Trackern ist doch, dass man damit angeben kann, was man tolles geleistet hat. Sprich, wieviel man gerannt, geschwommen, gefahren ist usw.

Was macht man denn sonst mit den erworbenen Daten? (Wenn man nicht gerade Herzkrank ist)
Ob ich mehr gerannt oder geschwommen bin wie beim letzten Mal, weiß ich doch auch ohne Fitness-Tracker!

Schneller schlank wird man durch diese Tracker auch nicht!
Für mich gehören diese Art von Wearables in die Kategorie "Nice-to-have"...
Allerdings wird es verkauft wie Wunder-Diät-Assistenten!

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