Enthält Affiliate-Links [Was ist das?]Lesestoff für InteressierteFachbücher-Vorschläge aus der Redaktion: Affinity Designer und mehr
Neue Highlights bei iBooks, Kindle und Co. Wir stellen Ihnen erneut ein paar „Fachbücher“ vor und machen diesmal zumindest eine Ausnahme. Denn Teil der Präsentation ist auch die biographische Lektüre von Lisa Brennan-Jobs, Beifang. Außerdem stellen wir Ihnen wirkliche Fachbücher zum Thema WordPress, Affinity Designer, Fotografie und Javascript vor.
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Beifang ist ein Buch, welches ich jedem empfehlen möchte, der sich für mehr als nur für Apple interessiert. Mehr als nur für Apple heißt: Beziehung, Leben, Dynamik...Entwicklung und Sein von Steve Jobs und dessen Tochter. Warum? Dies schreibe ich hier:
Lisa Brannon-Jobs hat, 7 Jahre nach dem Tod des Apple Mitbegründers, des Visionärs und der Ikone Steve Jobs, ihrem Vater, ein Buch herausgebracht, in dem sie nicht mit ihm, wie viele wohl gedacht und vielleicht ersehnt hatten, abrechnet, ihn durch den Silicon Valley Kakao zieht, sondern sich letztendlich versöhnlich zeigt. Sie schreibt über ihre eigene Gewordenheit, ihr Zu-Sich-Selbst-Finden, und skizziert dabei gleichsam das Bild eines Vaters, der in ihr einen Fehler sah und verknüpft dies immer wieder mit der Sehnsucht einer Tochter, die sich nach Anerkennung sehnte.
Ihr Vater war es, dem die leiblichen Eltern wohl ebenfalls eine Anerkennung schuldig blieben, als sie ihn zur Adoption freigaben. Und ihr Vater war es, der sich einige Jahre später im Restaurant seines „Erzeugers“ an einen Tisch setzte, etwas bestellte, und man mag es kaum glauben, sich mit seinem leiblichen Vater unterhielt, ohne sich zu erkennen zu geben. War es Rache, Genugtuung, ein Triumph, oder einfach ein Abrechnen, indem er für sich behielt, dass er der Visionär war, für den man ihn hielt. Jemand, der es geschafft hatte, ohne die Hilfe und Unterstützung jenes Mannes, der ihn verstoßen hatte. Jobs war zweifelsohne ein charismatischer Visionär und seiner Zeit oft voraus. Doch dies war nicht immer so. Erst der Verlust, das Verstoßenwerden aus der Firma, die er mit gegründet hatte, veranlasste ihn nach und nach zu einem Umdenken, wohl zu einer Veränderung, die Apple schließlich zu dem machte, was es heute ist.
Steve Jobs war in meinen Augen ein weiser Mensch, jemand der sich mit Buddhismus, Philosophie, der Autobiographie eines Yogi vertraut gemacht hatte und die großen Zusammenhänge des Lebens irgendwie verstand. Nicht umsonst wählte er in dem Werbespot „Here’s to the Crazy Ones“ Menschen wie Einstein, Picasso, Martin Luther King, Bob Dylan, Muhammad Ali bis hin zu Mahatma Gandhi aus. Die Verrückten, so wie er. Die Rebellen, so wie er. Die Außenseiter, die die „nicht passen“ (Misfits), wie es im Spot heißt.
Steven Paul Jobs’ Antrieb war vielleicht jene Ablehnung, die eine Freigabe zur Adoption mit sich brachte, und ihm letztendlich verhalf eine Delle ins Universum zu schlagen. Es muss unvorstellbar anstrengend gewesen sein, diese Rolle, die er sich selbst abverlangte aufrechtzuerhalten, ungeachtet der Kollateralschäden.
Wenige Wochen vor seinem Tod wird die Beziehung zu Lisa und ihm enger. Er gesteht Fehler ein und spricht davon, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibe, er vieles bereue. Jobs hat sicherlich vieles gelernt und wir alle können nicht ermessen, was ein Mensch an innerer Arbeit vollzieht, im Reifen, im Werden, im Sich Wandeln, um letztendlich dann doch zu einer Erkenntnis zu gelangen, dass das Schwierigste im Leben manchmal das Springen über den eigenen Schatten ist.
Auch wenn Lisa Brannons Buch keine Abrechnung mit ihrem Vater ist, sondern zwei Menschen zeigt, die sich letztendlich um eine Annäherung aneinander bemühen, so ist es dennoch, und gerade deshalb, sehr lesenswert.
Steve Jobs’ Art war es Lisa gegenüber seine Liebe auf eine Art auszudrücken, die das Ergebnis seiner inneren Zerrissenheit war: „Lisa, du stinkst nach Klo.“
(1. Kapitel im Buch) Nicht das „Du Stinkst“ war das, was wir heraushören sollten, sondern das „Ich Rieche Dich…Ich Atme Dich“.
Lisa Brannon-Jobs ist die Versöhnung selbst nach dem Tod ihres Vaters gelungen. Vielleicht war dies das wichtigste Buch ihres Lebens.