Wie versprochen, hat sich Apple einer der größeren Sorgen von Entwicklern angenommen. Jene Sorge war es, dass eine App unerwartet beliebt wird, was ihre Programmierer durch die „Core Technology Fee“ in den Ruin stürzen könnte. Mit neuen Regeln soll das nun abgefedert werden.
CTF für kleinere Entwickler
Apple hat auf der aktualisierten Entwickler-Seite, die die CTF erklärt, beschrieben, wie die Änderungen aussehen werden. Demnach müssen unabhängige und kleine Entwickler, die keinen Umsatz erzielen, keine Gebühr an Apple entrichten. Dasselbe trifft auf Studenten, Hobby-Programmierer und Hersteller von Freeware-Apps zu, die kein Geld mit der App verdienen. Voraussetzung dafür ist, dass diejenigen Entwickler jährlich erklären, dass sie nichts an oder mit den Apps verdienen.
Für Entwickler, die in irgendeiner Form Umsatz generieren, wird ein gestaffeltes Modell der CTF eingeführt. Das soll sie vor dem sofortigen Bankrott bewahren, wenn eine App unerwartet schnell erfolgreich wird. Die Staffelung beläuft sich über drei Jahre, die mit dem Moment beginnen, an denen den neuen Bedingungen zugestimmt wird – was Voraussetzung für eine Verteilung außerhalb des App Stores ist.
In dem Fall ist maßgeblich, was die Firma insgesamt an Umsätzen vorzuweisen hat. Unterhalb von zehn Millionen Euro wird keine CTF fällig. Zwischen zehn und 50 Millionen Euro verlangt Apple die üblichen 50 Cent pro Download, allerdings bis maximal einer Million Euro pro Jahr. Über einem Umsatz von 50 Millionen Euro und nach den ersten drei Jahren wird die CTF wie gehabt fällig. Allerdings ist das Entgegenkommen nur dann möglich, wenn der Entwickler die Million Downloads noch nicht geknackt hat.
Apple: Die meisten sind nicht betroffen
Laut Apple sind 99 Prozent der Entwickler von der Problematik „überhaupt nicht“ betroffen. Aber mit der neuen Staffelung will das Unternehmen kleineren Entwicklern entgegenkommen, die womöglich betroffen sein könnten.
Apple erhebt die Core Technology Fee nur von Entwicklern, die in der Europäischen Union tätig sind und ihre Apps auch außerhalb des App Stores verteilen wollen – also in alternativen App Marketplaces oder mit Sideloading. Wer sich auf den App Store beschränkt, unterliegt der CTF in keinem Fall.
Apple versprach eine Lösung
Im März hatte der Entwickler Riley Testut die Möglichkeit, mit Apple über den Digital Markets Act zu sprechen. Er erzählte von seiner ersten App, GBA4iOS, die er als Schüler außerhalb des App Stores veröffentlichte und innerhalb kürzester Zeit große Beliebtheit erlangte. Er legte seine Bedenken nieder, dass in einem solchen Fall die Core Technology Fee den Entwickler finanziell ruinieren würde.
Kyle Andeers von Apple versprach im Rahmen der Veranstaltung, dass man an einer Lösung dafür arbeiten wolle. Zwar glaube Apple, dass ein solches Phänomen eher selten sei, doch wolle man auch dafür gewappnet sein.
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