Farbmetrische Verfahren
Neben den beiden genannten Rendering Intents, die jeweils alle Farben eines Farbraums so verändern, dass sie in den anderen Farbraum hineinpassen, können die Farbwerte eines Farbraums auch "farbmetrisch" umgewandelt werden. Hierbei werden alle Farbwerte, die auch beim Zielmedium (z. B. dem Proof-Drucker) vorhanden sind, beibehalten und die nicht darauf reproduzierbaren Farben so "abgeschnitten", dass sie auf dem Rand des Zielfarbraums abgebildet werden können. Man nennt dieses Abschneiden auch "Clipping". Zur Belegung des Zielfarbraumrandes wird dabei der kürzeste Umrechnungsweg genutzt. Auffällig ist bei dieser Umrechnung allerdings der Detailverlust der am Rand liegenden Farbwerte. Auf der anderen Seite aber lassen sich so Proofs von Digitaldruckern (Tintenstrahldrucker mit 6 oder mehr Farben), die einen größeren Farbumfang besitzen als Offsetdruckmaschinen (CMYK-Vierfarbdruck), möglichst dem Endgerät (Offsetmaschine) entsprechend ausgeben. Je nach Ausgabegerät unterscheidet man dabei nochmals zwischen zwei Verfahren: dem relativ farbmetrischen und dem absolut farbmetrischen.
Relativ farbmetrisch (=Relativ colorimetrisch)
Soll ein RGB-Bild für die Darstellung am Monitor oder einen Proof (ohne Papiersimulation) umgewandelt werden, nutzt man das "relativ farbmetrische" Rendering Intent. Ebenso verhält es sich bei der Umwandlung von Grafiken für den Vierfarbdruck. Grund dafür ist, dass bei dieser Umrechnungsmethode die Farbwerte beider Medien auf ihren Weißpunkt bezogen werden, das Papierweiß wird also nicht simuliert. Das wiederum erhöht die Brillanz des Bildes bzw. der Grafik, kann allerdings durch das Clipping (Abschneiden am Rand des Farbraums) zum Ausfransen der sehr hellen Töne führen. Deshalb verwendet man das relativ farbmetrische Verfahren vor allem für die Präsentation von Logofarben in einer hohen Brillanz - sei es am Monitor oder auf dem Proof.
Absolut farbmetrisch (=absoult colorimetrisch)
Will man hingegen den Proof eines Tintenstrahldruckers auf eine Vierfarbmaschine abstimmen wird durch die absolut farbmetrische Wiedergabe sichergestellt, dass der Proof nicht brillanter als das spätere Druckergebnis wird. Das absolut farbmetrische Verfahren rechnet dabei mit absoluten Farbwerten und berücksichtigt zudem den Einfluss der Papierfarbe. Dies irritiert den Betrachter zwar öfter, weil die Farben auf den ersten Blick "schmutzig" wirken, auf der anderen Seite aber kann sich so neben dem Auftraggeber auch die Druckerei anhand des Proofs besser ein Bild vom Endergebnis in Bezug auf die Farbwerte machen. Dennoch sollte das absolut farbmetrische Rendering Intent nur zur Aufbereitung der Ausgabe auf einem Proofgerät verwendet werden.
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danke für diesen Artikel, hab nicht alles verstanden, aber trotzdem super