Expertenmeinung

Apples Traum vom Auto: Ist Project Titan gescheitert?

Ist Project Titan gescheitert? Die Gerüchteküche zu Apples Traum vom Auto brodelt fleißig: Wir haben für Sie Experten nach dem Apple Car befragt, um der Sache auf den Grund zu gehen. Immerhin war von Massenentlassungen zu lesen, von Umstrukturierungen und dem Ausweichen auf Software statt Hardware, und vielem anderen mehr. Es ist nicht einfach, den Überblick zu behalten, im Dickicht von Schlagzeilen.

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In letzter Zeit ist viel über das Apple Car geschrieben worden. Ende letzten Jahres entließ Apple angeblich hunderte Mitarbeiter des „Project Titan“ und kaufte zugleich die Fahrgemeinschafts-App Didi Chuxing von einem chinesischen Start-up-Unternehmen. Doch woran arbeitet Apple eigentlich noch? Wir lassen Experten zu Wort kommen, die genau wissen, was der Tech-Gigant plant.

Arbeitet Apple noch an einem eigenen Auto?

Es ist extrem unwahrscheinlich, dass das kalifornische Unternehmen noch an einem eigenen Fahrzeug arbeitet. Nachdem Apple hunderte Stellen bei „Project Titan“ abgebaut hat, soll es nun Bob Mansfield richten, der lange als Vizepräsident für Technologie im Konzern tätig war. Mansfield ist Experte auf dem Gebiet Markteinführung. War er doch lange Leiter der Hardware-Teams von Mac, iPhone und iPad. Seit September 2016 gab es Gerüchte, dass Apple den britischen Sportwagen-Hersteller McLaren übernehmen wollte. Nicht um ein eigenes Superauto zu bauen, sondern um von McLarens Erfahrung beim Bau von Elektrofahrzeugen und seiner Abteilung für angewandte Technologie zu profitieren. Die Gespräche seien jedoch laut McLaren ohne Ergebnis verlaufen. Ein Erfolg von McLaren war der Hybrid-Supersportwagen P1, der sich besonders bei den Superreichen gut verkaufte.

Doch der eigentliche Anreiz für eine Übernahme McLarens dürfte die Abteilung für angewandte Technologien des Autobauers für Apple gewesen sein. Dort läuft das gesammelte, technologische Wissen McLarens zusammen – auch aus den Bereichen Gesundheitsfürsorge und Luftfahrt. So sagt Mike Butcher, Autor beim Online-Nachrichtenportal TechCrunch: „Der Schlüssel ist die Messtechnik“. McLaren ist dafür bekannt, die Leistungsmetrik seiner Fahrzeuge exakt zu erfassen und die Daten dann in Entscheidungsprozesse aufzubereiten. Diese hochinnovative Datenverarbeitung wäre zum Beispiel für ein autonomes Fahrzeug sehr entscheidend.

Am Steuer eingeschlafen

Mit der Zeit schleichen sich immer mehr Zweifel ein, dass Apple tatsächlich an einem eigenen Auto arbeitet. Die bloße Idee schien schon immer leicht absurd. Wie schon vor fast zwei Jahren berichtet wurde, ist das Herstellen von Autos ein schwieriges Geschäft. Hohe Kosten, eine komplexe Logistik und lange Produktzyklen sind nur einige der Hürden, die Apple abschrecken könnten. Denn das Unternehmen setzt eher auf hohe Gewinnmargen und kurze Produktzyklen. Ein iCar rückt so für viele in weite Ferne. So auch für den renommierten Apple-Analysten Tim Bajarin. Er zeigt einen interessanten Ansatz auf, den Apple mit seinem geheimen Auto-Projekt verfolgen könnte. „Ich bin der Ansicht, dass sich das Project Titan nicht um die Entwicklung eines eigenen Apple Autos dreht“, so der Analyst. „Die größte Gelegenheit für Apple sehe ich darin, dass Apple Software entwickelt, die unsere jetzigen, dummen Autos smart oder autonom macht.“ Und tatsächlich wäre ein Kit von Apple, das aus einem normalen Auto ein smartes Fahrzeug macht, eine Goldmine für den iPhone-Hersteller. Und genau das leuchtet ein. Das Kit könnte bei einem Händler oder in einer Werkstatt eingebaut werden und würde Jony-Ive-designte Kameras in das Steuerungssystem des Autos integrieren. Das gesamte System könnte durch ein in das Armaturenbrett eingebautes iPad gesteuert werden. Keine Frage, dieses Kit wäre teuer, aber wesentlich günstiger, als ein autonomes Auto zu kaufen. Das klingt nach einer brillanten Idee – und sähe Apple auch sehr ähnlich.

Autor und Technik-Berichterstatter Dan Lyons vertritt eine ähnliche Meinung und argumentiert, dass wir Autos vielleicht doch eher als Behältnis mit Software und Dienstleistungen sehen sollten, in Anlehnung an das Internet der Dinge. Dies ist wahrscheinlich auch für Apple die attraktivere Option, als die kostenintensive, risikoreiche Entwicklung und Herstellung eines verkehrstauglichen, profitablen Autos. Anstatt eine etablierte Industrie radikal zu überholen, könnte Apple einen Fuß in die Tür einer jungen, gerade aufkommenden Industrie setzen. Cara McGoogan, vom britischen Telegraph spekuliert, dass Apple sich womöglich mit einem anerkannten Autohersteller zusammen tut und so seinen Eintritt in die Welt der Fahrzeughersteller lanciert. Dies allerdings, so McGoogan, wäre eine drastische Wendung für ein Unternehmen, das es gewohnt ist, seine eigene Hardware zu entwickeln. Technologie-Analyst Rob Enderle kann sich vorstellen, dass das Unternehmen Partnerschaften mit Autoherstellern eingeht, wie es zum Beispiel mit IBM und Cisco der Fall war. Enderle wirft noch eine weitere Option auf: „In den USA hat Tesla zur Zeit einen schweren Stand, da in vielen Bundesstaaten Gesetze gegen das Verkaufs-Monopol von Tesla und Apple erlassen worden sind. Tesla klagt dagegen und es sieht so aus, als ob Apple sich zurückzieht, damit Tesla die anfallenden Kosten für eine Markteinführung alleine tragen muss. Ein kluger Schachzug, wenn es denn wirklich so ist.

Apple könnte an einem autonom fahrenden Auto arbeiten, ähnlich dem Model S von Tesla.
Apple könnte an einem autonom fahrenden Auto arbeiten, ähnlich dem Model S von Tesla. (Bild: Tesla Motors Inc.)

Sicher hinterm Steuer

Was bedeutet das nun für „Project Titan“? Es überrascht nicht, dass Apple kein eigenes Auto baut. Wenngleich dies auch eine Enttäuschung für uns ist. Es ist einfach nicht die Art von Projekt, die Apple weiterführt. Besonders wenn man die hohen Kosten im Hinterkopf hat. Dienstleistungen und Software sind wesentlich konsequenter für Apple. Die Einstiegskosten sind geringer – für Apple und für die Kunden. Zudem wäre es die perfekte Gelegenheit für Apples Technologie-Abteilung auf einen Schlag weltweit führend in einem von ihnen selbst erfunden Feld zu sein. Wenn das nicht Verlockung genug für die Technik-Abteilung von Apple ist, dann wissen wir auch nicht weiter.

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Vielleicht gab es vor vielen Jahren mal den Gedanken. Aber selbstfahrende und vernetzte Autos gibt es ja mittlerweile schon. War damals vielleicht der Ansatz, aber jetzt hinfällig.

Glaskugel lesen und waschechte Spekulationen. Niemand weiß wirklich was Apple treibt, außer Apple. Und das ist auch besser so. Selten so einen Inhaltsleeren und nicht aussagekräftigen Artikel gelesen. Außer vielleicht bei der Bildzeitung…

Aha du liest Bildzeitung. Na dann kannst du ja fachkundig Stellung nehmen.

"Wir lassen Experten zu Wort kommen, die genau wissen, was der Tech-Gigant plant."

Was ham wir da gelacht :-))

Was sind die Stärken von Apple?
Die Entwicklung von Fahrzeugkomponenten, Achsen, Triebsatz, Karosse, Lesung und Co? Nein, definitiv nicht. Das Application Engineering eines kompletten Fahrzeuges? Nein, genauso wenig. All das können andere besser, schneller und günstiger. Hier braucht Apple jahrelang um wettbewerbsfähig zu sein.
Aber Apple könnte seine Stärken ausspielen und im Bereich der Fahrzeugsteuerung, Vernetzung, Infotainment und Mensch-Maschine-Interface eventuell neue Konzepte entwickeln und diese als "Komplettpaket" anbieten. Car-Play ist ein kleiner Anfang...

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