An dieser Stelle würde in der Fernsehshow die Werbepause beginnen, um die Spannung zu erhöhen. Doch diese Werbepause, diese Ruhe vor dem Sturm wird im Falle Apples nun ein ganzes Quartal anhalten. Mit diesem „Schachzug“ hat das Unternehmen dafür gesorgt – um in der Sprache der Kochshow zu bleiben –, dass aus der Drucksituation für den Einzelnen eine „Gruppenchallenge“ geworden ist. Denn bisher gibt es tatsächlich nur Gerüchte darüber, wie viele Schwierigkeiten bei der Produktion des iPhone X aufgetreten sein könnten. Zwar haben zum Teil sehr namhafte Analysten mit Ihrer Meinung nicht hinterm Berg gehalten, doch Apple ist geschickter geworden darin, die Lasten auf vielen Schultern zu verteilen. Entsprechend könnte es bedeuten: Selbst wenn es anfänglich Schwierigkeiten gab – und es sieht Vieles danach aus –, könnte binnen der nächsten drei Monate alles gut werden. Hat das Unternehmen nämlich in der Zwischenzeit den Ofen auf Temperatur gebracht, werden Anleger und Kunden gleichermaßen zufriedengestellt werden. Nicht umsonst hat die Investmentbank Morgan Stanley in Person von Katy Huberty bereits bei Apples Konkurrenz die Alarmglocken schrillen lassen: Das iPhone X könnte für sie nämlich zum „Grinch“ werden (vgl. Wikipedia), das ihnen das Weihnachtsgeschäft stiehlt. Bei Morgan Stanley glaubt man nämlich, dass trotz des hohen Preises sehr viele Nutzer sich ein neues Face-ID-Smartphone wünschen werden. Es ist die Rede von 30 Milliarden US-Dollar, die Kunden für das neue Apple-Smartphone mit Gesichtserkennung zu Weihnachten ausgeben werden. Dieses Geld kann dann für weitere Geschenke nicht mehr ausgegeben werden.
In Apples Quartalsbericht für das Steuerquartal Q4 2017 hat der iPhone-Hersteller sehr ordentliche Ergebnisse zu Papier gebracht. Auch das Geschäft mit Macs und sogar die iPad-Verkäufe sind gestiegen. Die iPhone-Verkäufe befinden sich auf einem vergleichbaren Niveau wie im Vorjahr. Dazu kommt ein Wachstum beim Servicegeschäft, das für neue Milliardengewinne sorgt.
Der Konzernumsatz im vierten Steuerquartal des Jahres beträgt 52,6 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem deutlichen Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter dem Strich bleiben Apple 10,7 Milliarden US-Dollar Gewinn.
Die nachfolgenden Angaben sind, wenn nicht anders angegeben, immer mit Blick auf das gleiche Quartal im Vorjahr zu betrachten.
- Apple hat 46,7 Millionen iPhone verkauft (2 Prozent Umsatzwachstum).
- Das Unternehmen konnte 10,3 Millionen iPad verkaufen (14 Prozent Umsatzwachstum),
- sowie 5,4 Millionen Mac (25 Prozent Umsatzwachstum).
- Die Verkaufszahlen der Apple Watch oder des Apple TV lassen sich nicht auseinander dividieren. Sie werden gesammelt als ein Sammelposten angegeben, der auch Verkaufszahlen für Produkte wie den iPod enthält. Dieser steuerte 3,2 Milliarden US-Dollar zum Konzernumsatz bei (36 Prozent Umsatzwachstum).
- Das Servicegeschäft des Hardwareherstellers wächst weiter: Apple Music, Apple Pay, iCloud oder der App Store sorgen im Q4 2017 für mehr als 8,5 Milliarden US-Dollar Umsatz (36 Prozent Umsatzwachstum).
Das Unternehmen konnte seine eigene Prognose voll erfüllen. Man erwartete zwischen 49 und 52 Milliarden US-Dollar Umsatz und erzielte 52,6 Milliarden, liegt entsprechend sogar leicht darüber. Für das kommende Q1 2018 gibt der iPhone-Hersteller an, einen Umsatz zwischen 84 und 87Milliarden US-Dollar erzielen zu können.
Aktionäre bekommen eine Dividende in Höhe von 63 US-Cent je Anteilsschein ausgeschüttet. Stichtag für die Gratifikation ist der 13. November 2017. Ausgezahlt wird der Bonus am 16. November.
Apple wirtschaftet weiter gut und hat das größte Sparschwein
Entgegen aller Diskussionen wirtschaftet Apple gut, sogar sehr gut. Schon im Q3 2017 wurden seit langer Zeit erstmals wieder mehr iPads verkauft. Dieser Trend setzt sich fort. Neben der Neugier auf die Verkaufszahlen für das iPhone X, die in diesem Quartalsbericht nicht erwähnt werden, treibt Apple-Beobachter noch eine weitere Frage um: Wie wird sich der Support von professionellen Nutzern entwickeln, wenn der iMac Pro im Winter auf den Markt kommen wird? Das Unternehmen präsentierte das Gerät samt der Videoschnittsoftware Final Cut Pro X schon im passenden Umfeld auf einem eigenen kleinen Event in Kalifornien.
Außerdem ist der Berg an Geld, den Apple auf dem Festgeldkonto hat, weiter angewachsen. Das Sparschwein von Tim Cook und Co. ist also noch größer geworden.
Weihnachten 2017 wird spannend, so oder so
Weihnachten wird nicht nur wegen der Verkaufszahlen des iPhone X oder der Veröffentlichung des iMac Pro spannend zu beobachten sein, sondern auch weil das Unternehmen den HomePod noch in diesem Jahr (in den USA, Kanada und Großbritannien) veröffentlichen will.
Darüber hinaus treiben Apples Anstrengungen der jüngeren Vergangenheit langsam Blüten. Wer hätte letztes Jahr um diese Zeit gedacht, dass man mit dem iMac nun Virtual Reality nutzen kann. Es klingen vielmehr noch die Worte des Oculus-Gründers nach, der öffentlich betonte, Apple böte keine Rechner an, die leistungsfähig genug für Virtual Reality wären. Das hat sich geändert. Darüber hinaus bekommen Sie jetzt mit dem iPhone und iPad den Zugang zur Augmented Reality. In jedem Fall gibt es für Apple genug Raum zur Monetarisierung. Gerüchte über den Einstieg Apples in das Geschäft mit der Gesundheit, deuten zusätzliche Umsätze genauso an wie das langsam anlaufende, eigene Filmgeschäft. Nicht vergessen dürfen wir Apple Pay, selbst wenn es in Deutschland noch nicht angeboten wird. Der Dienst wird sukzessive in immer mehr Ländern gestartet und unterstützt die Redensart „Kleinvieh macht auch Mist“. Denn diese spiegelt sich deutlich in Apples Posten für sein Servicegeschäft wider.
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Ich war früher mal Apple Aktionär, mit allem was ich hatte, bin dann wegen Immobilienkauf voll raus. Ich kotze heute noch..........*heul*
Nun, dafür haben Sie jetzt eine Immobilie. Das ist ja auch was wert.
Bei dem was Apple an Geldrücklagen gebunkert hat, werden sie sich einfach die Konzerne mit Innovativer Technik zum Unternehmen dazu kaufen. Manchmal macht es einem schon Angst was diese Mega Konzerne für eine Macht haben!!!!
Herr Trust,
es nicht richtig das Apple auf so einen Haufen Geld sitzt . Wenn Fakten bitte auch richtig Apple häuft über 100Millarden $ Schulden die sollten man mal abziehen vom Geldberg . Zur Zeit finanziert Apple Dividenden und Aktienrückkäufe auf Pump.
Dann bleibt natürlich ein immens viel kleinerer Berg Geld übrig. ;) Sorry, aber für derlei Einwurf bin ich dann nicht empfänglich.
Jeder Konzern muss Schulden machen das ist normal
Ja ! Das stimmt. Apple weißt die Schulden aus in seiner Bilanz, die Öffentlichkeit grade die Presse möchte stellt dies aber nicht immer klar es heißt das Apple soviel Geld hat , ja aber nicht zu freien Verfügung 90% liegt im Ausland. Der noch im Heimatland versteuert werden muss .
Richtig. Wird etwas schön geredet...!! Habe eben gelesen dass es circa 130 Milliarden sind die sie Cash zur Verfügung haben wie viel davon im Ausland sind weiß ich natürlich nicht...Man kann von ausgehen der größte Teil. Aufgrund dessen dass Apple so viel wert ist bekommen kommen sie natürlich immer wieder schnell an Geld.
Ich meinte sie kommen natürlich dadurch sehr schnell wieder an Geld. Viele Investieren gern in einen Konzern der eine Gelddruckmaschine ist;-)
Ja, Apple ist praktisch schon tot, wenn sie nicht mindestens noch 25% Wachstum erreichen. Und das Pro Quartal. Wie soll man denn sonst die Schmarotzer... äh, ich meine die Aktionäre bedienen, die doch schließlich Geld machen wollen ohne zu arbeiten?
Es ist ganz einfach in der Welt der Hochfinanz: Entweder noch mehr Wachstum oder das Unternehmen wird abgewickelt. Das jetzt von einem „Pressure-Test“ gesprochen wird, ist üblicher Börsenpopulismus.
Danke, dass Sie mir das zugestehen. Der „Pressure-Test“ ist absichtlich derjenige nicht aus der Börsenwelt, sondern derjenige aus der Kochshow Master Chef. Im Pressure-Test müssen dort nämlich die Teilnehmer einzeln antreten. Apple hat allerdings dadurch, dass es die Veröffentlichung in das kommende Quartal gezogen hat, eine „Gruppenchallenge“ gemacht. Denn alle Zulieferer haben die Möglichkeit bekommen, am Ende auf ein ordentliches Ergebnis zu kommen, selbst wenn es zu Beginn der Produktion Schwierigkeiten gegeben haben sollte. Das ist nicht populistisch, sondern ein sprachliches Bild für das, was dort geschehen ist. Ich fand diesen Vergleich ganz treffend, deshalb habe ich ihn verwendet. Nur, ganz ehrlich, das steht so auch im Artikel.