Apple's KI-Plan

Apples Chef der Softwareabteilung erklärt verzögerte Einführung von KI-Features

Apple beginnt mit iOS 18.1 die Einführung neuer KI-Features. Craig Federighi erklärt die Strategie dahinter genauer.

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Apples Chef der Softwareabteilung, Craig Federighi, hat in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" die geplante Einführung von Apple-Intelligence-Features beschrieben. Dabei wird die Veröffentlichung zunächst mit dem Update auf iOS 18.1 in der kommenden Woche beginnen, gefolgt von weiteren Neuerungen in den darauffolgenden Monaten.

Quickread: Auf einen Blick
  • Apples-KI-Features werden schrittweise mit iOS 18.1 eingeführt.
  • Federighi betont einen vorsichtigen und datenschutzorientierten Ansatz.
  • Viele Funktionen folgen erst mit weiteren iOS-Updates.

„Das ist ein großes Unterfangen“, sagte Federighi im Gespräch mit Joanna Stern vom WSJ und erläuterte die vorsichtige Strategie Apples zur Integration von KI in seine Geräte. „Man könnte etwas unausgereift herausbringen. Apples Ansatz ist eher, jeden Teil richtig zu machen und ihn dann zu veröffentlichen, wenn er fertig ist.“

Der erste Release konzentriert sich auf grundlegende Funktionen wie Schreibwerkzeuge zur Textsummarisation, Benachrichtigungszusammenfassungen und ein Clean-up-Tool in Fotos, das unerwünschte Objekte entfernt. Während die meiste Verarbeitung direkt auf dem Gerät erfolgt, kümmert sich Apples Private Cloud-Compute-System um intensivere Aufgaben auf verschlüsselten Servern, wobei keine Nutzerdaten für das Training der KI gespeichert werden.

Im Gegensatz zu anderen großen Sprachmodellen, die alle Nutzereingaben auf Cloud-Servern verarbeiten, setzt Apple auf einen benutzerorientierten, datenschutzfreundlichen Ansatz. Deshalb wird Siri auch nicht die gleichen Antworten liefern, wie man sie von Diensten wie ChatGPT kennt. „Es gibt einen Kompromiss bei den Fähigkeiten“, erklärte Federighi. „Andere Chatbots sind großartig, wenn du eine Frage zur Quantenmechanik hast und sie ein Gedicht dazu schreiben sollen, aber sie öffnen nicht deine Garage oder senden eine Textnachricht.“

Mehrere bei der WWDC im Juni vorgestellte Funktionen werden erst mit späteren Updates erscheinen: Für iOS 18.2, das noch vor Ende des Jahres erwartet wird, sind Image Playground und Genmoji geplant. Außerdem wird ChatGPT für komplexe Siri-Anfragen integriert.

Die bedeutendsten Siri-Erweiterungen sind für iOS 18.4 um März 2025 angesetzt. Dazu gehören Bildschirmwahrnehmung für kontextbezogene Befehle, persönlicher Kontext zum besseren Verständnis von Nutzerdaten und erweiterte App-Kontrollfähigkeiten. Anfangs wird Apple Intelligence nur US-Englisch unterstützen, andere Sprachen sind für das nächste Jahr geplant.

Im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern verfolgt Apple einen besonders bedachten Ansatz bei der Bildbearbeitung. Mit dem neuen Clean-up-Tool in Fotos können Benutzer unerwünschte Objekte oder Personen aus Bildern entfernen, jedoch vermeidet Apple komplexere KI-erzeugte Änderungen wie das Ändern des Hintergrunds. "Die Menschen betrachten fotografische Inhalte als verlässliche Darstellung der Realität", erklärte Federighi. „Es ist uns wichtig, korrekte Informationen zu vermitteln und keine Fantasien.“

Im weiteren Kontext der Einführung der Apple Intelligence-Features betonte Federighi: „Das ist ein viele Jahre oder sogar Jahrzehnte umfassender Bogen, in dem sich diese Technologie entfaltet, und wir werden dies verantwortungsbewusst tun.“ Die neuen Apple-Intelligence-Features werden für iPhone 15 Pro und iPhone 16 Modelle sowie für zusammengenommene iPads und Macs verfügbar sein, wenn iOS 18.1 am 28. Oktober erscheint.

Apple Intelligence erklärt!

Apple Intelligence steht für Apples neue KI-Funktionen, die mit Augenmaß und in Phasen eingeführt werden. Der Fokus liegt auf Datenschutz und on-device Verarbeitung. Dabei unterscheidet sich Apples Ansatz signifikant von anderen großen Anbietern, da keine Userdaten für das Training von KI-Modellen gespeichert werden.

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Und wann ist es in Europa soweit? Das ist mal eine Frage, wo ich gerne eine Antwort von Apple hätte.

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