Trotz OpenAI-Partnerschaft

Apple im KI-Wettlauf: Zwei Jahre Rückstand

Apple ist viel zu spät auf den KI-Zug aufgesprungen, lauten interne Einschätzungen des Unternehmens. Apple sieht sich zwei Jahre im Rückstand.

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Die schnelle Entwicklung der generativen KI hat Apple offenbar kalt erwischt. Laut einem Bericht in Mark Gurmans Power On-Newsletter glauben einige Apple-Mitarbeiter, dass das Unternehmen in der KI-Technologie etwa zwei Jahre hinter den Branchenführern zurückliegt.

Apple ist gerade erst dabei, die ersten Apple Intelligence-Funktionen zu entwickeln - freigeschaltet werden sie für einige Länder noch in diesem Jahr, wenngleich auch nicht im vollen Funktionsumfang.

Zu den Funktionen von Apple Intelligence gehören KI-gestützte Benachrichtigungszusammenfassungen, ein verbessertes Siri, Image Playground und Genmoji zur Bildgenerierung und einige Text-Werkzeuge. Der volle Umfang der KI-Strategie von Apple ist bisher unbekannt.

Ein wichtiger Aspekt von Apples Strategie besteht darin, KI-Modelle auf dem Gerät auszuführen, was hohe Hardwareanforderungen mit sich bringt. Benutzer benötigen einen A17- oder M1-Chipsatz oder höher mit mindestens 8 GByte Arbeitsspeicher, um Apple Intelligence nutzen zu können. Diese geräteinterne Verarbeitung gewährleistet zwar den Datenschutz, schränkt aber auch die Möglichkeiten ein.

Apples Partnerschaft mit OpenAI und interne Studien

Um schneller aufzuholen, kündigte Apple zudem eine Partnerschaft mit OpenAI für die ChatGPT-Integration in seinem gesamten Ökosystem an. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, den Benutzern bei Bedarf Zugang zu zusätzlichen Informationen zu verschaffen, ohne den Ansatz der geräteinternen Verarbeitung für Kernfunktionen zu beeinträchtigen.

Gurmans Bericht enthält Erkenntnisse aus internen Studien von Apple, in denen ChatGPT und Siri verglichen wurden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ChatGPT etwa 25 Prozent genauer ist als Siri und etwa 30 Prozent mehr Fragen beantworten kann. Unserer Meinung ist das Missverhältnis zwar noch deutlich größer, aber wir kennen die Fragen nicht, die Apple für den Vergleich gestellt hat.

Trotz dieser Herausforderungen hat Apple in der Vergangenheit erfolgreich in Bereichen aufgeholt, in denen es zunächst zurücklag, wie z. B. bei Apple Maps.

Gurman prognostiziert, dass Apple Intelligence bis 2026 auf allen Apple-Geräten mit Bildschirm verfügbar sein wird. Dieser Meilenstein wird mit dem iPhone SE im März 2025 und dem Einstiegsmodell des iPad im Laufe des Jahres 2025 erreicht sein.

Da sich die KI weiterentwickelt und eine immer wichtigere Rolle spielen wird, muss Apple selbst umfangreiche Investitionen tätigen, um nicht noch weiter zurückzufallen. Das könnte beispielsweise mit Firmenaufkäufen geschehen oder durch interne Entwicklungen.

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