Retrospektive

Blick zurück und nach vorn: 10 Jahre Apple Stores in Deutschland

Vor ziemlich genau zehn Jahren eröffnete der erste Apple Store in Deutschland. Grund genug, einen Blick auf die nun fast zwei Jahrzehnte andauernde weltweite Erfolgsgeschichte der Apple Stores zu werfen, welche in einer Lagerhalle ihren Anfang fand.

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4 Minuten Lesezeit

Auf über 25 Länder verteilt, gibt es inzwischen 506 Apple Stores. Jeweils sieben davon alleine in New York und Shanghai. Der New Yorker Store in der 5th Avenue soll sogar zu einem der meist fotografierten Gebäuden der Welt zählen. Während viele Firmen wegen der anhaltenden Krise im Einzelhandel eher auf den Online-Verkauf setzen, investiert Apple fleißig weiter in seine Stores und plant, diese in den kommenden Jahren umzugestalten und zu modernisieren. Schon bei der Entstehung der ersten Ladengeschäfte sagte man Apple einen Reinfall voraus – doch es kam anders.

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Vom Online- zum Einzelhandel

Im Jahr 1999 war Apple noch sehr weit davon entfernt, das teuerste Unternehmen der Welt zu werden. Stattdessen lag der Marktanteil des Konzerns bei 2,8 Prozent. Zwar hatte man seit 1997 einen eigenen Online-Store ins Leben gerufen, aber im Einzelhandel war man auf Großhändler und kleinere Händler angewiesen, die teilweise keine Erfahrung mit Geräten von Apple hatten. Für Steve Jobs ein unhaltbarer Zustand. Er wollte eigene Stores, in denen die Produkte von Apple passend präsentiert werden und mit denen die Marke Apple ihren Kultstatus weiter festigen konnte. Und so stellte Jobs im Jahr 2000 schließlich Ron Johnson an, welcher vorher beim Discounter Target für die Ladengeschäfte zuständig war. Gemeinsam entwickelten sie ihre Vision eines lokalen Geschäfts für Apple.

Im Innern des Apple Schildergasse
Im Innern des Apple Schildergasse (Bild: Apple)

Jobs musste viel Überzeugungsarbeit im Apple-Vorstand leisten, bekam aber schließlich die Genehmigung, einen ersten Store gemeinsam mit Johnson aufzubauen. Allerdings nicht in einem Einkaufszentrum, sondern in einer leeren Lagerhalle in Cupertino. Über sechs Monate trafen sich die eingeweihten Mitarbeiter dort heimlich wöchentlich und stellten das Ergebnis schließlich 2001 dem Vorstand vor. Dieser schien überzeugt, stimmte er doch nach der Präsentation der Errichtung von 25 Stores zu, obwohl der Plan von Steve Jobs keine Kosten scheute. Denn die Stores sollten nicht irgendwo, sondern in zentralen Einkaufszentren und an den erlesensten Adressen errichtet werden, was mit einem gewissen finanziellen Risiko verbunden war. Denn alleine um aus den roten Zahlen zu kommen, mussten rund neun Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet werden. Für viele Experten eine schier unlösbare Aufgabe, die Kopfschütteln verursachte. Dennoch machte man sich bei Apple ans Werk und eröffnete im Mai 2001 die ersten beiden Apple Stores. Das Risiko sollte belohnt werden und Jobs wieder einmal Recht behalten. Die Läden verzeichneten bereits zwei Jahre nach der Eröffnung rund 2,3 Millionen Euro Gewinn pro Store und Quartal.

Apple Rosenstraße
Apple Rosenstraße (Bild: Apple)

Apple streicht das „Store“ aus Apple Store

Erst sieben Jahre nach dem ersten Stores in den USA folgte die Eröffnung des ersten Geschäfts in Deutschland. Am 6. Dezember 2008 wurde in der Münchner Rosenstraße der erste von inzwischen 15 Läden feierlich eröffnet. In Österreich folgte der erste Apple Store erst im Februar 2018 in Wien.

In der gut zwei Jahrzehnten andauernden Entwicklung der Apple Stores veränderte sich deren Aussehen und Einrichtung immer wieder in verschiedenen Details. So verwendete man zum Beispiel ab 2011 iPad-Displays, um Informationen zu den ausgestellten Geräten bereitzustellen und ab 2014 wurden die Mitarbeiter mit modifizierten iPhone 5s-Geräten ausgestattet, welche per RFID-Chip Produkte einscannen und Kreditkarten einlesen konnten. Und während bei der Eröffnung des Stores in München noch sogenannte Concierge in roten T-Shirts die Kunden begrüßten, gibt es diese Art von Store-Mitarbeitern inzwischen nicht mehr.

Die größte Verwandlung wurde aber wohl 2016 angekündigt. So verloren die Stores nun den Zusatz „Store“. Aus dem Apple Store Berlin wurde so zum Beispiel einfach Apple Berlin. Und auch die Aufteilung und das Design wird zukünftig kräftig umgestaltet. Als erster Store dieser Art ist bereits der Union Square Store in San Franzisko umgestaltet. Die Ladengeschäfte von Apple sollen mehr öffentlichen Plätzen ähneln, an denen Menschen zusammenkommen, neue Dinge lernen und Technik ausprobieren können. Dazu passend entwickelt Apple das „Today at Apple“-Programm, in welchem kostenlose und kreative Workshops auf die Teilnehmer warten.

Apple will die Stores in Zukunft in Marktplätze verwandeln, an denen Menschen zusammenkommen und lernen können.
Apple will die Stores in Zukunft in Marktplätze verwandeln, an denen Menschen zusammenkommen und lernen können. (Bild: Apple)

Diese Neuausrichtung orientiert sich am Grundgedanken von Steve Jobs. Dieser sah die Stores nicht nur als reine Ladengeschäfte, sondern auch als Ort, an dem Kunden zusammenkommen, Apple-Produkte ausprobieren und sich beraten lassen können. Bei der Eröffnung des ersten Stores sagte er: „Der Apple Store bietet einen völlig neuen Weg, einen Computer zu kaufen. Statt nur von Megaherz und Megabytes zu hören, können Kunden bei uns die Dinge entdecken und kennenlernen, die sie tatsächlich mit einem Computer machen können.“ Und mit diesem Konzept aus Beratung, Service, Fortbildung und Verkauf wird Apple wohl auch weiterhin im Einzelhandel erfolgreich sein.

Zahlen
  • Stores weltweit: 506
  • Stores in Deutschland: 15
  • Länder mit den meisten Stores: 271 Stores gibt es in den USA. Platz zwei geht an China mit 42 Stores und knapp dahinter folgt England mit 38 Läden.

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Cool was Apple aus dem ehemaligen Modehaus Pohl gemacht hat. Der Apple Store im Einkaufscenter Weiden ist aber auch schön.
Schade nur dass die meisten Menschen zu voreingenommen sind oder sich verschließen oder gar die Meinung anderer aneignen was Macs anbelangt. Dann wiederum beim Smartphone doch von Apple überzeugt sind dass ja im Grunde sehr ähnlich ist zu Mac, respektive iOS also iPhone. Wiedersprüchlich oder?

Ich habe seit 2017 ein iMac und bin total zufrieden.

Habe ein 2014 Mac Mini hatte 1900€ gekostet und bin bis heute sehr zufrieden alles Super-weiter so[Thumbs Up Sign]

Seit 1995 bis 2017 habe ich fast jedes Windows System gehabt außer die unnötigen vermeintlichen Verbesserungen 2000, ME war eh wie Windows 98 und Win8 bzw 8.1 nicht Mainboard bedingt da kein EFI Board im Endeffekt ist es ohnehin wie Win10. Der größte Unterschied ist das BIOS unterstützt wird.
Dann im November 2017 habe ich den iMac 27inch 580 Grafik mit Sierra bis Mojave das System funktioniert 1A OHNE Neuinstallation da keine Probleme vorhanden.
Windows Sucks!

Eigentlich hätte der Text ganz charmant sein können, aber ... * Das "Jubiläum" war vor anderthalb Monaten, nicht "ziemlich genau jetzt" * Es sind momentan 505, nicht 506 Store weltweit * Apple (Store) Berlin gibt es nicht, gab es nie, Apple Kurfürstendamm wäre richtig gewesen. usw. Schade.

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