Cities: Skylines
Städtebausimulation: Dass sich ein kleines finnisches Entwicklerstudio dem Branchenriesen Electronic Arts entgegenstellt und aus dem Stand heraus eine zu SimCity mindestens ebenbürtige Städtebausimulation verwirklicht, wurde seitens vieler Spieler umgehend belohnt: Bereits in der ersten Woche nach Veröffentlichung verkaufte sich das Spiel 500.000 mal. Am bewährten Spielprinzip hinter SimCity hält auch Cities: Skylines fest. So weist man in frei drehbarer 3D-Grafik mit hohem Wuselfaktor Flächen für Wohngebiete, Gewerbe und Industrie aus, kümmert sich um Infrastruktur, etwa Strom- und Wasserversorgung, und sorgt für den reibungslosen Ablauf kommunaler Dienste durch Polizei, Feuerwehr, Schulen und Krankenhäuser.
Die Arbeit als Bürgermeister wird spätestens dann zur Herausforderung, wenn die Zahlen der Stadtkasse stimmen sollen – Investitionen in weiteres Wachstum gehen nämlich ordentlich ins Geld. Cities: Skylines lernt aus der Kritik an der SimCity-Neuauflage von 2013 und lässt den Bau deutlich größerer Städte zu. Gut gefällt zudem, dass neue Gebäude und Dienste erst nach Erreichen vorgegebener Einwohnerzahlen freigeschaltet werden – das Spiel wächst so mit den eigenen Fähigkeiten als virtuelles Stadtoberhaupt mit. Auf Herausforderungen in Form von Natur- und Umweltkatastrophen muss man bislang allerdings verzichten. Cities: Skylines ist weniger auf Hochglanz poliert als SimCity. Das eigentliche Spiel aber vermag stunden-, tage- und gar wochenlang zu fesseln – ganz so, wie SimCity in seinen besten Tagen.
- Entwickler: Colossal Order
- Preis: 30 Euro
- Freigabe: Frei ab 0 Jahren
- System: OS X 10.9
- Fazit: Cities: Skylines“ macht vieles besser als „SimCity“ und ist die aktuell beste Mac-Städtebausimulation.
Pillars of Eternity
Rollenspiel: Die Genre-Bezeichnung „Rollenspiel“ gilt als verwässert, denn in kaum einem aktuellen Titel dieser Art schlüpft man tatsächlich noch in spannende Rollen. Pillars of Eternity von Obsidian Entertainment gilt als große Hoffnung, reichen die Wurzeln des Entwicklers doch zurück in die glorreichen Tage von Baldur’s Gate. Das größtenteils Kickstarter-finanzierte Pillars of Eternity versteht sich als Vertreter der alten Schule und bietet „Rollenspiel pur“ – mitsamt der Spieltiefe und Komplexität, welche die Klassiker vergangener Tage auszeichneten. Bereits mit dem Erstellen des eigenen Helden lassen sich Stunden verbringen. Das Hauptaugenmerk des Spiels liegt auf der glaubwürdigen Ausgestaltung seiner Fantasywelt, Unmengen eloquent (aber in der deutschen Übersetzung nicht immer fehlerfrei) geschriebenen Textes bringen dem Spieler die Welt und ihre vielen Bewohner nahe.
Wer sich neben der Hauptquest auch den zahlreichen Nebenaufgaben widmet, wird in Pillars of Eternity 50 und mehr Stunden Spielspaß finden. Stress kommt dabei nie auf, denn die in Echtzeit ablaufenden Kämpfe lassen sich jederzeit pausieren, um den eigenen Helden bedacht Befehle erteilen zu können. Das Rollenspiel-Schwergewicht ist nicht nur via GOG und Steam als Download erhältlich, sondern auch als Boxed-Version im Handel zu haben. Das darin enthaltene 80 Seiten starke Handbuch erleichtert den Einstieg. Einziger Haken: Die beiliegende DVD enthält lediglich die Windows-Version, die technisch solide Mac-Ausgabe des Spiels muss via Steam heruntergeladen werden.
- Entwickler: Obsidian
- Preis: 50 Euro
- Freigabe: Frei ab 16 Jahren
- System: OS X 10.6.3
- Fazit: „Pillars of Eternity“ ist ein spannender Fantasy-Roman zum Mitspielen für Spieler mit Geduld.
Titan Souls
Arcade-Action: In diesem fesselnden Indie-Spiel zieht man als einsamer Bogenschütze durch eine verlassene Welt. Die Aufgabe ist es, die Seelen der mystischen Titanen aufzuspüren und einzusammeln. Dumm ist nur, dass diese Titanen etwas dagegen haben und sich mit allen Kräften wehren. Erschwert wird die Aufgabe außerdem dadurch, dass die Spielfigur nur einen einzigen Pfeil im Köcher mit sich herum trägt, der nach jedem Schuss erst einmal wieder aufgesammelt werden muss, bevor die Jagd nach den Titanen-Seelen weitergehen kann.
Titan Souls ist eine Mischung aus Action-Geschicklichkeitsübung und Geduldsspiel. In jedem Level muss man zuerst herausfinden, wie man seinen Gegner besiegen kann. Wie besiegt man einen massiven Würfel, der aus seinem überdimensional großem Auge fette Laserstrahlen verschießt? Oder ein gigantisches Gehirn, das in einem Rieseneiswürfel eingefroren und quasi unzerstörbar ist? Es kann dauern, bis man die Achillesferse seines Gegners entdeckt hat. Und dann muss man noch Geduld bewahren und das richtige Timing haben, um seinen Gegenüber zu erwischen. Denn auch wenn jeder Gegner im Vergleich zum Bogenschützen ein wahrer Gigant ist, langsam ist keiner von ihnen. Ständig muss man den Attacken ausweichen und versuchen, beim Anvisieren mit Pfeil und Bogen die Ruhe zu bewahren – ein nicht gerade leichtes Unterfangen. Nach dem Sieg über den ersten Gegner behauptet mein Spielstandspeicher, ich sei bereits 43-mal gestorben. Erst? Na dann, auf zum Nächsten! DS
- Entwickler: Acid Nerve
- Preis: 15 Euro
- Freigabe: nicht geprüft
- System: OS X 10.9, Intel Core i5 mit 2 GHz
- Fazit: Titan Souls ist bockschwer, aber motiviert immer zum Weiterspielen.
Hotline Miami 2: Wrong Number
Action: Der Spielablauf scheint auf den ersten Blick weitestgehend identisch zu dem des ersten Teils zu sein, offenbart aber schon nach den ersten Missionen mehr taktische Tiefe: Die richtige Strategie ist überlebenswichtig, um die eigene Spielfigur im Kampf gegen eine Übermacht an Feinden nicht pausenlos den Bildschirmtod sterben zu lassen. Während man sich im ersten Teil der Serie von kryptischen Anrufbeantworter-Nachrichten gelenkt den unzähligen Schergen der russischen Mafia entgegenstellt, gibt sich Wrong Number gleich vom Start weg vielschichtiger.
So schlüpft man etwa in die Rolle von nicht weniger als 13 unterschiedlichen Protagonisten – so ist es kaum verwunderlich, dass sich die Story beim ersten Hinschauen als großes Rätsel gibt, welches erst nach und nach seine Geheimnisse preisgibt. Das Storytelling von Hotline Miami 2 ist sowohl unkonventionell als auch spannend und erinnert in seiner Machart an Filme wie Pulp Fiction. Der trotz Pixelgrafik hohe Gewaltgrad lässt dabei selbst Natural Born Killers alt aussehen – dieses Spiel gehört nicht in Kinderhände! Während Teil 1 der Serie auf dem Mac mit häufigen Abstürzen zuerst keinen guten Eindruck hinterlassen konnte, stimmt einen die Technik hinter Teil 2 versöhnlich: Bei moderaten Anforderungen an die Hardware läuft das Spiel auch unter OS X flüssig und vor allem stabil.
- Entwickler: Dennaton Games
- Preis: 15 Euro
- Freigabe: Ab 18 Jahren
- System: OS X 10.7
- Fazit: Storytelling à la „Pulp Fiction“ trifft auf Pixelkunst, extreme Gewaltdarstellungen und tollen Soundtrack.
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