Die iPhone-Apps
Sowohl Things als auch OmniFocus sind als iPhone-Versionen erhältlich. Beide iPhone-Apps können als eigenständige Selbstmanagement-Programme genutzt werden, denn sowohl das Erfassen, als auch das Organisieren von Aufgaben ist mit diesen Programmen möglich – fast schon eine Selbstverständlichkeit ist es, dass sich die iPhone-Versionen mit den großen Desktop-Versionen abgleichen lassen. Windows-Anwender bleiben beim Datenabgleich allerdings außen vor, denn weder Things noch OmniFocus ist für Windows-PCs verfügbar.
Die iPhone-Version von Things ist für 7,99 Euro im App Store zu haben (
Link in den App Store). Neue Aufgaben lassen sich im Handumdrehen anlegen und durch Tags und die Zuweisung zu Projekten organisieren. Ein großer Nachteil der aktuellen Things-Version für das iPhone ist es jedoch, dass die Synchronisation mit dem eigenen Mac nur innerhalb des gleichen WLANs möglich ist, unterwegs kann man die Aufgaben nicht mit dem Rechner zu Hause oder im Büro abgleichen.
Die iPhone-Version von Things ist bewusst simpel gestrickt, aber gerade deshalb so effektiv
OmniFocus für das iPhone ist mit 15,99 Euro (Link in den App Store) fast doppelt so teuer wie die Westentaschen-Ausgabe von Things. Wie auch bei der großen Desktop-Ausgabe ist eine Verschachtelung von Aufgaben möglich, womit die mobile OmniFocus-Version eine ausgewachsene GTD-Lösung für unterwegs darstellt. Interessant ist zudem, dass sich mit OmniFocus auf dem iPhone auch Audionotizen an Aufgaben anheften lassen und über die integrierte Kamera unterwegs Bilder aufgenommen werden dürfen. Als Spielerei ist die GPS-Unterstützung zu sehen: Aufgaben, die mit einem bestimmten Ort als Kontext versehen sind, sollen sich so einfacher im Auge behalten lassen.
Erst auf den zweiten Blick offenbaren sich die vielen Funktionen in OmniFocus für das iPhone, etwa die Möglichkeit zum Erfassen vonAudionotizen und GPS-Support
Wer auf der Suche nach einer leicht zu handhabenden To-do-Liste ist, welche sich auch für GTD nach David Allen eignet, ist mit Things gut beraten – auch ohne das Zusammenspiel mit der Desktop-Anwendung lässt sich mit dieser App der Alltag strukturierter angehen. Things ist leichter zu bedienen, in Bezug auf die Funktionsvielfalt OmniFocus aber unterlegen – das aber gleicht Things durch die intuitive Bedienbarkeit und den niedrigeren Preis wieder aus.
Fazit
Sowohl Things als auch OmniFocus hinterließen in der Praxis einen hervorragenden Eindruck und beweisen, dass man das Thema "GTD" erfolgreich auf verschiedene Art und Weise angehen kann. Beide Anwendungen sind große Hilfen beim Erfassen und Organisieren von Aufgaben, verfolgen aber unterschiedliche Philosophien.
OmniFocus besticht durch seine zielgenaue Ausrichtung auf die "reine GTD-Lehre" - einhergehend ist die im Vergleich ganz eindeutig steilere Lernkurve, die insbesondere Einsteiger abschrecken dürfte. Schnell fühlt man sich ohne entsprechendes Hintergrundwissen von den vielen Funktionen überfordert.
Things konzentriert sich hingegen weniger auf eine sklavische Einhaltung der GTD-Kriterien nach David Allen, sondern ist deutlich flexibler ausgelegt als OmniFocus: Alles kann, nichts muss, denn Things wächst durch sein durchdachtes Tagging-System mit den Ansprüchen des Anwenders mit. Selbst Apple hätte keine schönere und zugleich so effektive Software zur Aufgabenplanung veröffentlichen können, wie es dem deutschen Entwicklerteam Cultured Code mit Things gelungen ist.
Unsere Empfehlung: Einsteiger fahren mit Things eindeutig besser, wenn auch im Detail und insbesondere im Zusammenspiel mit der iPhone-App, Stichwort Synchronisation über das Internet, noch Verbesserungen nötig sind. GTD-Profis sind hingegen bei OmniFocus besser aufgehoben, sollten sich aber dennoch einmal mit der Demoversion von Things beschäftigen, denn noch nie war es so einfach "die Dinge geregelt zu kriegen" ...
Things
Hersteller: Cultured Code
Vertrieb: Website
Preis: Einzellizenz 37,52 Euro, Family Pack (5 Lizenzen) 56,30 Euro, iPhone-App 7,99 Euro (Link in den App Store)
Plus:
- GTD-Methode wird "out-of-the-box" unterstützt
- extrem leichter Einstieg
- sehr flexibel, wächst mit den Ansprüchen des Anwenders
- AppleScript-Unterstützung
Minus:
- Synchronisation zwischen iPhone- und Desktop-Version nur über WLAN-Verbindung, nicht aber über das Internet möglich
Bewertung
Desktop-Software: 6 von 6 Punkten
iPhone-App: App-Store-Wertung 3 von 5, Mac-Life-Wertung 5 von 5
Empfehlung der Redaktion
OmniFocus
Hersteller: Omni Group
Vertrieb: Online über ASH
Preis: Einzellizenz 57 Euro, Akademik-Version (für Schüler, Studenten, Lehrkräfte) 38 Euro, iPhone-App 15,99 Euro (Link in den App Store)
Plus:
- GTD-Methode wird "out-of-the-box" unterstützt
- Synchronisation zwischen iPhone-App und Desktop-Version über das Internet möglich
- Anbindung an Mail.app und iCal
- deutsche Lokalisation wurde nachgereicht
- AppleScript-Unterstützung
Minus:
- für Einsteiger verwirrend, steile Lernkurve
Bewertung:
Desktop-Software: 5,5 von 6 Punkten (Aufgewertet, da nun als deutsche Version verfügbar)
iPhone-App: App-Store-Wertung 4 von 5, Mac-Life-Wertung 5 von 5
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "GTD: Things vs OmniFocus" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Den Kommentar von appsblog.de mussten wir leider löschen, da durch einen überlangen Link das Layout zerschossen wurde.
Der Text lautete:
"Auch sehr gut: To Do von Appigo!"
eine Frage bleibt allen schon-Nutzern von mir gestellt - wie sieht es aus mit wiederkehrenden Aufgaben?? z.b. alle 2 Tage, jeden 4. Mittwoch im Monat usw..... das ist für mich der momentane Knackpunkt, um weitere Entscheidungen treffen zu können...... schönes WE r.a.11
In den Desktop-Versionen von Things und OmniFocus lassen sich wiederkehrende Aufgaben anlegen, dies ist ebenfalls in der OmniFocus-iPhone-App möglich. Things for iPhone soll die entsprechende Funktion via Update spendiert bekommen.
Zunächst vielen Dank an Maclife für diesen sehr informativen Beitrag.
Ich nutze Omnifocus für Mac und iPhone seit einem halben Jahr. Bin sehr zufrieden damit. Das die Erfassung in Omnifocus aber komplizierter sein soll, hmh? Hatte mir Things damals auch angesehen: Aber, dass Multi-Tagging finde ich ist ein Quelle von Unordnung. Der Ansatz in Omnifocus mit Kontexten und Projekten bietet eine bessere Struktur und ist auch sehr variabel nutzbar. Ich nutze Omnifocus für mein eigenes Selbstmanagement und als Projektleiter für das "Selbstmanagement" meiner 18 Mitarbeiter. Omnifocus ist für mich eine Killerapplikation, d.h. ich habe mir extra ein MBP für die Arbeit in der Firma zugelegt (Firma ist PC,Windows XP). In Meetings nehme ich das iPhone mit. Zuhause arbeite ich am stationären Mac. Und ich habe immer alles aktuell da! Kann erfassen wann und wo ich will, die Synchronisierung funktioniert prima über 2 Macs + iPhone. Die iPhone-Synchronisierung setzt kein W-Lan voraus, sehr wichtig für mich. Falls man möchte kann per email Aufgaben in Omnifocus für Mac einfliessen lassen. Alte, erledigte Einträge lassen sich auf dem Mac variabel in ein Omnifocus-Archiv auslagern. Damit bleibt der aktive Workspace schön klein, Synch geht schneller. Pro Woche habe ich quasi einen Durchsatz von ca. 100 Aufgaben.
zu r.a.11 am 14.08.09, 21:48 und den wiederkehrenden Aufgaben
Ich persönlich hatte bislang noch nicht den Bedarf hierzu. Jeder hat da so seine Nutzungsweise. Wiederkehrende Ereignisse liegen im Kalender, die brauche ich nicht in Omnifocus. Was ich in Omnifocus aber hinterlege sind die konkreten ToDos für solche wiederkehrende Ereignisse, d.h. ich habe für die üblichen Jourfixes, Statusberichte usw. Projekte in Omnifocus angelegt. Die Personen mit denen ich über etwas reden will, oder die etwas tuen sollen usw., laufen alle als Kontext in Omnifocus. Und die konkreten Aufgaben sind bei mir spezifisch, so dass ich damit nicht wirklich wiederkehrendes habe. Bei Gelegenheit werde ich wiederkehrende Aufgaben in Omnifocus mal ausprobieren. Allerdings hat mich bislang auch der Hinweis abgeschreckt, dass nicht alle wiederkehrenden Aufgabeneinstellungen/typen sich über Mac und iPhone problemlos synchronisieren lassen. Mit der nächsten Version soll aber ein Feature-Gleichstand für Mac und iPhone kommen. Solange werde ich auf jeden Fall mein System mit den einmaligen Aufgaben weiterfahren. Mir hat bislang nicht wirklich was gefehlt.
Ich lese immer Beiträge über OmniFocus und Things. Wenn man sinnvoll mit der Desctopversion arbeiten will, sind das aber sehr teure Programme. Keiner schreibt was über toodledo. Hervoragende App mit einer Online-Version die kostenfrei ist. iPhone und Online-Portal synchronisieren sich automatisch on air - was will man mehr. Ich arbeite damit schon lange zu voller Zufriedenheit - kostenfrei!
Vielen Dank für die interessanten Kommentare. OmniFocus und Things sind dem Empfinden der Redaktion nach die meist verbreiteten Aufgabenplaner, weshalb wir vorerst diese beiden Anwendungen in einem Vergleich berücksichtigt haben - das bedeutet nicht, dass es auch andere interessante Tools gibt, mit denen man Aufgaben verwalten kann, beispielsweise ist auch das von "doitwithanarchitect" genannte Toodledo ein interessantes Produkt, welches insbesondere durch seine weitreichende Online-Integration und den günstigen Preis für die iPhone-App einige Pluspunkte sammeln kann.
Wie bei kaum einer anderen Software gilt bei Aufgabenplanern, dass man sich mit dem Produkt wohlfühlen muss, schließlich wird eine solche Anwendung im Regelfall mindestens an 5 Tagen in der Woche genutzt. Wie bereits im Artikel erwähnt, sollte man sich ruhig ein Wochenende Zeit nehmen, um die verschiedenen Angebote anhand frei verfügbarer Demoversionen zu vergleichen - meine Beobachtung hierbei ist, dass sich GTD-Profis bei OmniFocus besser aufgehoben fühlen, während sich Things als "GTD for the rest of us" versteht, ohne dabei Kompromisse hinsichtlich der Flexibilität einzugehen.
Mir persönlich hat Things unterm Strich besser gefallen, aber auch OmniFocus ist, na klar, kein schlechtes Produkt: Die Geschmäcker sind eben verschieden. Losgelöst von dieser persönlichen Meinung sehe ich Things aufgrund seiner Einsteigerfreundlichkeit aber eine breitere Masse an potenziellen Anwendern ansprechen. Wichtig ist, dass bei keinem der vorgestellten Produkte "Showstopper" zu finden waren und beide Anwendungen auch im Alltag das leisten, was vollmundig auf den Herstellerwebseiten versprochen wurde. :)