Egal ob MacBook Air oder MacBook Pro: Wer seinen Apple-Mobilrechner heutzutage als Desktop-Ersatz verwendet, wird sich schnell über die fehlenden Anschlüsse ärgern. Zwar bietet Apple für fast jeden Einsatzzweck kleine, relativ teure Adapter – diese blockieren jedoch gegebenenfalls anderweitig dringend benötigte Schnittstellen. Gerade am MacBook Air mit seinen nur drei vorhandenen Anschlüssen (2x USB 3.0 und 1x Thunderbolt) kann es beim Betrieb eines externen Monitors samt Maus und Tastatur und Nutzung einer USBFestplatte für Time-Machine-Backups schnell eng werden. Schon deshalb kann es sich durchaus lohnen, eine Dockingstation zu verwenden, die wichtige Anschlüsse wie Ethernet, DVI oder USB 3.0 mehrfach zur Verfügung stellt und dafür selbst nur einen Port benötigt. Diese erleichtert auch die tägliche Mobilnutzung des MacBooks: Es muss nur noch ein einziges Kabel gezogen werden, um die gesamte Hardware-Phalanx vom Rechner zu entkoppeln.
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Apple 27" Thunderbolt Display (Bild: Apple) Apples Thunderbolt Display ist trotz seines hohen Preises von fast 1000 Euro der Platzhirsch unter den Mac-Dockingstationen. Kein Wunder, schließlich müssen nur zwei Kabel am MacBook angeschlossen werden, um dieses in ein kleines Desktop-Wunder samt Monitor, Webcam und brauchbaren Lautsprechern zu verwandeln. Hinzu kommen Gigabit-Ethernet, eine weiterer Thunderbolt-Anschluss und drei USB-2.0-Steckplätze. Und genau hier liegt auch der größte Pferdefuß des Geräts: Diese Anschlusstechnik ist nicht mehr zeitgemäß. Dass auch USB 3.0 per Thunderbolt möglich ist, beweist das Belkin Thunderbolt Express Dock. Die Kopplung von Monitor und Dockingstation in einem Gerät kann für den einen Anwender das perfekte Kaufkriterium sein, für den anderen ein Grund, es nicht zu nehmen, so oder so wird es jedoch dringend Zeit, dass Apple einen Nachfolger präsentiert.
Anker USB 3.0 Docking Station (Bild: Anker) Das Anker-Gerät ist das im Testfeld, dessen Verarbeitung – neben der der beiden Thunderbolt-Geräte – voll überzeugen konnte: Im schlanken schwarzen und äußerst massiven Metallgehäuse versteckt sich wie bei Toshiba und Kensington ein 3900er-Chipsatz von DisplayLink, womit das gleichzeitige Ansteuern zweier HD-Bildschirme oder eines sehr hochauflösenden Monitors kein Problem darstellt. Funktional identisch mit der Kensington-Lösung überzeugte uns das Dock vor allem durch sein elegantes Design und seine schlanke Linie. Geschwindigkeitstechnisch und in Sachen Zuverlässigkeit war – wie bei allen anderen Lösungen – kein Unterschied festzustellen.
Belkin Thunderbolt Express Dock (Bild: Belkin) Wenn Dockingstation, dann Express Dock: Belkin macht mit seiner Thunderbolt-Dockingstation alles richtig, das Gerät arbeitet einwandfrei und stellt sofort alle angeschlossenen Geräte bereit. Einzig das Fehlen dedizierter DVI- und HDMI-Anschlüsse sowie die Tatsache, dass nur ein Thunderbolt-Anschluss zur Verfügung steht, könnte man bemängeln, allerdings haben die direkten Mitbewerber weitaus weniger zu bieten. Insofern sei der theoretische Mangel an Schnittstellen verziehen – gerade unter MacBook-Nutzern oder sonstigen Mac-Anwendern älterer Geräte mit Thunderbolt, aber ohne USB 3.0, die die Highspeed-Schnittstelle effektiv nachrüsten möchten. Allerdings ist das kein günstiger Spaß: Das Gerät selbst ist im Vergleich zu USB-Geräten teuer, und die Tatsache, dass das teure Thunderbolt-Kabel separat erworben werden muss, schmälert die Freude noch zusätzlich. Trotzdem ist Belkins Dock eine elegante Lösung, die auf dem Schreibtisch eine gute Figur macht.
i-tec Advance USB 3.0 Docking Station (Bild: i-Tec) Die kleinste und günstigste USB-3.0-Dockingstation kommt von i-tec, einem tschechischen Importeur von Elektroware aus Fernost. Auf den ersten Blick abgesehen von der Gehäusefarbe baugleich mit dem Gerät von Kensington ist das USB-Dock zwar ebenfalls mit einem DisplayLink-Chipsatz bestückt, allerdings mit einem deutlich leistungsschwächeren, dem DL-3100. Sichtbar wird das am fehlenden HDMI-Port. Dadurch ist das i-tec-Gerät maximal in der Lage, per DVI einen Monitor mit 2048 x 1152 Pixeln anzusteuern. Für einen normalen Full-HD-Bildschirm reicht das, ein dicker 27-Zoll-Trumm mit höherer Auflösung ist jedoch nicht möglich. Anders als die Docks von Toshiba, Kensington und Anker verfügt es auch über keinen Anschluss für eine Kensington-Diebstahlsicherung. Der Preis ist allerdings auch deutlich niedriger als bei den anderen Geräten, weshalb sich das Dock für alle Nutzer lohnt, die einfach nur einen Bildschirm, ein paar USB-Geräte und einen Monitor ans Mac-Book anschließen möchten.
Kensington USB 3.0 Dual Docking Station & Video-Adapter (Bild: Kensington) Bei der Kensington USB 3.0 Docking Station handelt es sich um das einzige Gerät, das dediziert für den Mac gedacht ist. OS-X-Treiber finden sich allerdings nicht auf der mitgelieferten CD, sondern müssen zunächst von der DisplayLink- oder Kensington-Webseite heruntergeladen werden. An Bord ist DisplayLinks 3900er-Chipsatz. Im Betrieb zeigt sich die Dockingstation souverän: Nach der Treiberinstallation und einem Neustart ist sie sofort betriebsbereit. Die USB-3.0-Geschwindigkeit der Ports stimmt, die eingebaute Grafikkarte reicht auch für normale Full-HD-Bildschirme völlig aus. Der Dualbetrieb an beiden Schnittstellen ist jedoch nicht möglich. Auch die integrierte Soundkarte verrichtet klaglos ihren Dienst, muss jedoch gegebenenfalls in den OS-X-Systemeinstellungen ausgewählt werden. Gut gefielen uns die zahlreichen mitgelieferten Video-Adapter sowie die im Gehäuse integrierte Kensington-Dock-Funktion. Auch die Tatsache, dass das Gerät dank seines Standfußes senkrecht auf dem Tisch steht, überzeugte. Weniger schön: Das Gerät stellt wie alle anderen USB-Geräte außer dem Toshiba-Dock nur zwei USB-3.0-Ports zur Verfügung – abzüglich dem, den es selbst nutzt, ist das nur einer zusätzlich am MacBook.
Toshiba Dynadock U3.0 (Bild: Toshiba) Genau wie Kensingtons USB 3.0 Dual Docking Station ist auch Toshibas Dynadock U3.0 mit dem 3900er-Chipsatz von DisplayLink ausgestattet. Dessen Vorzüge sind vor allem die Fähigkeit, zwei Monitore gleichzeitig anzusprechen, wozu auch das Toshiba-Gerät in der Lage ist. Obwohl nicht dediziert für OS X geeignet, ist auch das Toshiba Dynadock dank des DisplayLink-Treibers voll mit dem Mac-Betriebssystem kompatibel. Anders als das Kensington-Gerät besitzt das Dynadock drei zusätzliche Audio-Ausgänge auf der Rückseite für den Anschluss eines 5:1-Systems. Zudem ist es insgesamt etwas größer, sieht dafür aber auch eine Spur eleganter aus. Auch das Toshiba-Gerät hat eine Kensington-Diebstahlsicherung und verrichtet nach der Installation wie alle anderen Geräte unauffällig seinen Dienst. Schön sind die vier USB-3.0-Ports, zwei auf der Vorder- und zwei auf der Rückseite sowie das nicht im Stecker integrierte, sondern zwischen den Kabelenden montierte Netzteil – so passt das Dock auch in schmale Steckdosen mit EU-Stecker.
Zwei Typen von Dockingstationen
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Dockingstationen für MacBooks, die aber natürlich auch an allen anderen Macs verwendet werden können: Zum einen sind da die Thunderbolt-Lösungen, die an einen Thunderbolt- Port angeschlossen verschiedene Schnittstellen wie USB, Ethernet und natürlich Thunderbolt selbst replizieren. Zum anderen sind da die Geräte für den USB-3.0-Anschluss, die wie ein USB-Hub am entsprechenden Port angeschlossen werden und neben den USB-Schnittstellen auch Monitoranschlüsse und Ethernet-Ports zur Verfügung stellen. Während Thunderbolt-Docks auch USB-3.0-Anschlüsse besitzen können, ist das umgekehrt nicht möglich. So oder so sparen solche Dockingstationen am Schreibtisch jedoch viel Stöpselei, vervielfachen die Anschlussmöglichkeiten moderner MacBooks und stellen dem Rechner Anschlusstypen zur Verfügung, die er sonst nur über Adapter erhalten hätte – gerade wer sein MacBook als Ersatz für einen Desktop-PC viel am Schreibtisch verwendet, sollte über die Anschaffung einer solchen Station nachdenken.
Thunderbolt oder USB 3.0?
Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen USB 3.0 und Thunderbolt? Auf dem Papier ist es zunächst eine Frage der Geschwindigkeit: Während USB 3.0 eine maximale theoretische Geschwindigkeit von fünf Gigabit (also rund 640 Megabyte) pro Sekunde hat, kann Standard-Thunderbolt grundsätzlich bis zu zehn Gigabit (1,25 Gigabyte) pro Sekunde übertragen – auf zwei Kanälen! Allerdings erkauft sich Thunderbolt diesen Vorteil mit deutlich komplexerer Hardware als USB 3.0: Schon die Thunderbolt- Kabel sind im Vergleich extrem teuer, weil sie eigene Controller enthalten und besondere Spezifikationen einhalten müssen, und hochwertige Controller kosten Geld. Dafür ist Thunderbolt deutlich flexibler, handelt es sich doch letztlich um einen externen PCIe-Anschluss, an den grundsätzlich jede Hardware angeschlossen werden kann, die man bei einem normalen PC in einen der Erweiterungssteckplätze einbauen könnte. Selbst Thunderbolt- Grafikkarten mit voller Geschwindigkeit sind deshalb möglich und liefern die gleiche Geschwindigkeit, als wären sie direkt im PC eingebaut. USB 3.0 ist und bleibt hingegen primär eine Schnittstelle. Zwar gibt es auch für diesen Anschluss jede beliebige Hardware – auch Sound- und Grafikkarten –, allerdings sind dieseaufgrund der Bandbreitenbeschränkung nicht so leistungsfähig. Zudem ist USB beim Anschluss mehrerer Geräte auf einen Hub angewiesen, während sich Thunderbolt-Geräte ohne Weiteres in Reihe schalten lassen. Grundsätzlich ist Thunderbolt also die bessere Schnittstelle.
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