Als Weltraumheld hat man es nicht leicht. Immer kommen irgendwelche irren Bösewichte, entführen Wissenschaftler und bauen dann Megawaffen, um das Universum zu vernichten. Die einzige Hoffnung ist man selbst, also muss man wieder den Tag retten. Diese hanebüchene Standardstory verwendet Entwicklerstudio Rake in Grass in Jets ’n Guns für eine wahre Actionperle. Jets ’n Guns ist dabei ein Arcade-Ballerspiel alter Schule. Der Spieler steuert ein bis an die Zähne bewaffnetes Raumschiff, fliegt damit in bester 2D-Manier von links nach rechts durch die insgesamt 21 abwechslungsreichen Level und ballert alles ab, was sich ihm in den Weg stellt. Das ist neben wahren Gegnerhorden zwischendurch auch mal ein zünftiger Bossgegner.
Waffenvielfalt
Ein herausragendes Feature von Jets ’n Guns und ein wahres Optionsparadies eröffnet sich zwischen den Missionen. Das Raumschiff kann mit insgesamt 57 verschiedenen Waffen und 19 speziellen Ausrüstungsteilen ausgestattet werden. Dabei gibt es alle Geräte auch noch in verschiedenen Ausbaustufen, so dass sich dem Spieler nahezu unbegrenzte Kombinationsmöglichkeiten auftun. Interessant wird die ganze Aufrüsterei durch unterschiedliche Eigenschaften der Waffen. So gilt es neben der Durchschlagskraft auch Attribute wie Reichweite oder Feuergeschwindigkeit zu beachten, zudem gibt es mit der Hitze eine kritische Komponente.
Alle Waffen geben ein bestimmtes Hitzeniveau ab, bei Überhitzung bocken die Waffen und feuern nicht weiter, was dem Spiel eine zusätzliche taktische Komponente verleiht. Witzig ist der teilweise sehr schwarze, fast schon makabre Humor, der sich quer durch das Spiel zieht. Seien es nun die Anpreisungen der verschiedenen Waffen wie bei schlechten Homeshopping-Sendern oder wenig schmeichelhafte Seitenhiebe wie der Name U.S.S. Impotence, zeigt sich hier die im Spiel steckende Liebe zum Detail.
Technische Glanzleistung
Voll überzeugen kann die Technik des Spiels. Jets ’n Guns ist ein klassischer Sidescroll-Shooter und verzichtet auf jede Form von 3D, trotzdem ist die Grafik eine Augenweide. Die Explosionen und Partikeleffekte sind spektakulär und alleine die schiere Masse an Ereignissen dieser Art erzeugt ein Bildschirmfeuerwerk erster Güte. Das eigentliche Highlight ist aber der Soundtrack des Spiels. Neben den wuchtigen Soundeffekten ist vor allem die Musik von der Metal-Band Machinae Supremacy ein absolut mitreißendes Erlebnis. Knapp eine Stunde rockende Gitarren, angereichert mit Klängen, wie sie ein Amiga oder C64 nicht besser hätte machen können, heizen beim Spielen mächtig ein.
Kommentar:
Es gibt sie noch, jene seltenen Momente, in denen ein Spiel völlig überraschend quasi aus dem Nichts auftaucht und alle Erwartungen sprengt. Jets ’n Guns ist so ein Titel, der die altbewährte Formel des Arcade-Shooters nutzt und schlicht und ergreifend perfektioniert. Das Spiel ist kompromisslose Balleraction bis zum Abwinken mit toller Technik, unglaublich vielen Optionen und auch nicht zu wenigen witzigen Ideen. Die grandiose Musik rundet das stimmige Bild ab. Nur zwei Winzigkeiten fehlen zur Perfektion: Zum einen fehlt ein Zweispielermodus, sonst durchaus üblich im Genre. Vor allem aber ist Jets ’n Guns leider etwas kurz, die 21 Missionen vergehen wie im Fluge, auch wenn sie immer wieder gespielt werden können. Trotzdem ist diese Retro-Granate Pflichtprogramm für Actionfans!
Produktname | Jets ’n Guns |
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Hersteller | Rake in Grass |
Preis | ca. 20 US-Dollar |
Webseite | jng.rakeingrass.com |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | Mac OS 10.3.9, Universal Binary |
1,5sehr gut |
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