Zoo Tierarzt

Erholsam, unterhaltend und entspannend sollte ein Besuch im Tierpark sein. Damit diese Kriterien für den Besucher erfüllt werden, ist ein großes Aufgebot an Tierpflegern, Landschaftsgärtnern und sonstigem Personal vonnöten. Und wenn die eine oder andere tierische Attraktion einmal von Wehwehchen geplagt wird, dann muss auch diese einmal dem Onkel Doktor einen Besuch abstatten. In „Zoo Tierarzt“, das Mindscape kürzlich als Hybrid-CD für PC und Mac auf den Markt brachte, verkörpern Sie die Rolle des Weißkittels, bekämpfen Wurmbefall, mischen Präparate unter das Futter oder zeigen den besorgten Pflegern, dass die Pinguinmutter anstatt eines Magengeschwürs demnächst Nachwuchs erwartet.

Alltag eines Arztes

Der Zoo beherbergt insgesamt 25 verschiedene Arten, die medizinisch versorgt werden möchten. Zu Beginn der Behandlung schildert das Wärterteam die Problematik, danach dürfen Sie eingreifen. Die Untersuchungs- und Behandlungsprozedur verläuft fast immer nach demselben Muster. Zuerst werden Temperatur und Atemfrequenz gemessen, ein Probe des Blutes und eventuell auch vom Kot genommen, danach werden dem Personal einige Fragen gestellt. Nur gelegentlich nimmt man noch weitere Hilfsmittel, wie etwa das Röntgengerät zur Hand. Letztendlich fällt man anhand der getroffenen Erkenntnisse die Entscheidung zur weiteren Behandlung.

Nach getaner Arbeit beurteilt die Chefärztin die Gründlichkeit Ihrer Vorgehensweise und belohnt herausragende Leistungen mit einem Pokal, tadelt Sie aber auch dementsprechend, sofern Sie eine falsche Diagnose gestellt oder schlampig gearbeitet haben. Im niedrigsten der drei Schwierigkeitsgrade ist dies nur selten der Fall, da hier das Programm die nötigen Schritte farblich kennzeichnet. Im höchsten fällt diese Hilfestellung weg.

Feierabend!

Haben Sie erstmal genug vom Behandlungsstress, können Sie sich in zwei Minispielen, einem Quiz und einer Memoryvariante, die Zeit vertreiben. Oder Sie stöbern ein wenig im integrierten Lexikon, das Informationen zu den im Spiel vorkommenden Tierarten beherbergt. Mehr Schelte als Lob hat sich das Team verdient, welches für die künstlerische Gestaltung des tierischen Medizinabenteuers verantwortlich war. Krümelige Videos, eine feste Auflösung von 640x480 Bildpunkten und hakelige Animationen würden den Zoobesucher vergraulen, doch wenigstens die einzelnen Tiere wurden ansprechend gestaltet. Gelungen ist außerdem die gute, deutsche Synchronisation.

Kommentar

Als Arzt hat man im Tierpark ein geruhsames Leben, zumindest wenn man den Kinderschuhen bereits entwachsen ist. Selbst im höchsten Schwierigkeitsgrad werden erwachsene Schnippler nicht gefordert, da bei fast jedem Tier die Behandlungsprozedur nach dem gleichen Schema abläuft. Auch die unspektakuläre Grafik, allen voran die Personenmodelle, verhilft nicht zu Adrenalinschüben. Viel besser sehen hingegen die animalischen Darsteller aus. Wenn der kränkelnde Schimpanse Mitleid erregend unter der Atemmaske liegt, hört man Kinderherzen aufgeregt schlagen! Nachwuchsdoktoren werden also viel Spaß haben. Außerdem erfährt der Nachwuchs viel Wissenswertes über die zu behandelnden Tierarten und wird mit Minispielen weiter unterhalten.