Neues von der Insel

Virtual Villagers 3

Durch einen Vulkanausbruch wurden einst einige Bewohner einer kleinen Insel von ihrer Heimatinsel vertrieben. Mit ihren Booten trieb es sie nach tagelanger Irrfahrt auf das winzige Eiland „Isola“. Dort erleben die Virtual Villagers mittlerweile ihr drittes Abenteuer.

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Wie bereits in den beiden Vorgänger-Spielen werden die Überlebenden auch im dritten Teil der Saga auf einem winzigen Teil der Insel abgesetzt. Und wieder heißt es, das Überleben des Stammes sichern und die Geheimnisse der Insel erkunden. Die Spielwelt ist wirklich sehr klein, nur einige Bildschirme groß. Das Scrolling über die isometrische Spielwelt funktioniert dabei leider nur mit gedrückter Maustaste. Dabei entdeckt man schnell, dass die virtuellen Dorfbewohner auf einer quietschbunten Insel mit Karibikflair beheimatet sind. Leider waren die Grafiker bei den Animationsphasen sehr sparsam und man kann sich bisweilen des Eindrucks nicht erwehren, auf einer Insel für ökonomisch lange nicht mehr Aktive gelandet zu sein.

Essen, Bauen, Reproduzieren

Übergeordnetes Ziel des Spiels ist das Entdecken der 16 Meilensteine. Aber bevor man sich daran machen kann, muss zunächst das unmittelbare Überleben der Flüchtlinge gesichert werden. Hierzu muss man den Dorfbewohnern verschiedene Aufgaben zuteilen. Holz für ein Feuer sammeln und Nahrungssuche sind die vorrangigsten Aufgaben. Jeder Bewohner kann in fünf Fachgebieten wie „Essen Sammeln, „Bauen“ oder „Forschen“ seine Fähigkeiten durch learning-by-doing erweitern. Um die Population zu vergrössern, muss man Amor spielen und Männlein mit Weiblein zueinander bringen. Aber Achtung, hier will nicht jeder Deckel auf einen beliebigen Topf.

Nur bei gegenseitiger Sympathie kommt irgendwann der Storch. Auch bei manchen Aufträgen schütteln die Bewohner manchmal zunächst beleidigt mit dem Kopf. Aber wenn der Gottspieler hartnäckig bleibt, fügt sich der Bewohner irgendwann und verrichtet seine Aufgabe und gewinnt so erste Erfahrungspunkte in einem für ihn neuen Aufgabengebiet hinzu. Kindern kann man genauso wenig Aufgaben erteilen wie Müttern, die sich die ersten Monate nur um das Neugeborene kümmern. Also sollte man sich genau überlegen, ob man einen Babyboom auslösen will. Wäre schade, wenn die Dorfbewohner hungern müssten, weil sich keiner mehr auf Nahrungssuche begeben kann. Die Kinder entdecken beim Spielen auf der Insel aber das eine oder andere Kleinod, das sich in Technologiepunkte wandeln lässt.

Wolken über Isola

Das dringlichste Problem der Insel bleibt die Nahrungssuche. Ohne einen entsprechend ausreichenden Nahrungsvorrat sorgen sich eure Bewohner und widmen sich nicht mit voller Kraft den ihnen zugeteilten Aufgaben. Über die Forschung erhält man Technologiepunkte, mit denen neue Technologielevel in verschiedenen Bereichen wie Medizin, Alchemie oder Natur freigeschaltet werden können. Ein Paradies für Forschernaturen.

Das gemütliche Treiben auf der Insel kann derzeit nur in englischer Sprache gespielt werden. Dafür stehen aber drei Schwierigkeitsgrade zur Verfügung. Technisch ist das Spiel nicht immer Benutzerfreundlich gelöst. Das Scrolling mit der gedrückten Maustaste ist unbequem. Eine Übersichtskarte, bei der man die Insel aus der Luft betrachtet, ist zwar vorhanden, aber es gibt keine stufenlose Zoomfunktion. Auch das Gruppieren von mehreren Bewohnern zu einer Gruppe gibt es nicht, und so muss jeder Bewohner mühsam einzeln ausgewählt werden. Verschiedene Spielgeschwindigkeiten sind zwar vorhanden, aber eine superschnelle Funktion zum Überbrücken der langen Phasen, in denen man zum Zusehen verdammt ist, fehlt leider. Da bleibt als Trost nur, dass das Zuschauen der Bewohner trotz der hölzernen Animationen viel Vergnügen macht.

Fazit

Die „Virtuellen Dorfbewohner“ ist ein durchdachtes Spiel, das ganz auf Kinder zugeschnitten wurde. Die Präsentation und der Anspruch machen dies mehr als deutlich. Es gibt viel zu erforschen, und die Rätsel bauen aufeinander auf. Allerdings ist dadurch der Spielablauf sehr statisch und regt nicht unbedingt zu nochmaligem Spielen an. Wer nur mal kurz ein bisschen spielen möchte, ist bei „Virtual Villagers 3“ sicher an der falschen Adresse. Technisch bieten die Inselbewohner nur magere Schonkost. Dafür kann aber auch auf Rechnern, die noch im letzten Jahrtausend gebaut wurden, gesiedelt werden.

Testergebnis
ProduktnameVirtual Villagers 3
HerstellerBig Fish Games
Preis20 €
Webseitewww.virtualvillagers.com
Pro
  • sehr kindgerechtes Gameplay
Contra
  • unbequeme Benutzerführung
SystemvoraussetzungenMac OS X, Universal Binary, 128 MB RAM
Bewertung
3,1befriedigend

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