Es sind bange Sekunden des Wartens. Voller Hoffnung, Nervosität, Spannung und Hilflosigkeit. Wenn die letzte Kugel abgeschossen wird, sie zwischen zumeist blau- und orangefarbigen Steinen und Bumpern nach unten kullert, von eben jenen wegkatapultiert wird und völlig unberechenbar durch das Level fliegt, weiß man eigentlich nur eines: Nach unten kommen sie immer! Denn auch das Kullerobjekt in Peggle gehorcht dem Gesetz der Schwerkraft. Ob man jedoch letztendlich als Gewinner oder Verlierer dasteht, klärt sich erst in letzter Sekunde. Genau das macht die Faszination des Spiels aus, das irgendwo zwischen Breakout, Bust-a-move, Flippern und den Groschenautomaten großer Spielhallen angesiedelt ist.
An die Kanone!
55 Abschnitte gilt es im Abenteuer-Modus von Peggle zu meistern. Ein Zwei-Spieler-Modus steht ebenfalls zur Verfügung, genauso wie 70 schwere Herausforderungen – allerdings erst nach Abschluss der Adventure-Parcours. In allen finden sich verschiedenfarbige Steine wieder, die in den unterschiedlichsten Formationen angebracht sind und sich manchmal sogar bewegen, nach Treffern aber verschwinden. Die Blauen sind nur Hindernisse, grüne Steine und Bumper lösen ein Spezialereignis aus, die Pinken bringen Extrapunkte und –bälle. Am wichtigsten sind die Orangefarbenen, denn diese müssen allesamt vom Spielfeld entfernt werden, um den nächsten Abschnitt zu erreichen.
Dazu steht dem Spieler ein mächtiges Instrument zur Verfügung: eine Kanone. Zehn Schuss hat diese und speit stählerne Kugeln aus. Der Schussradius beträgt 180° und wird ähnlich wie beim Klassiker Bust-a-move festgelegt, mit dem Unterschied, dass sich das Geschütz am oberen Bildrand befindet. Nach erfolgtem Abschuss beginnt der Nervenkrieg. Man kann nur hoffen, dass die Kugel möglichst viele Hindernisse aus dem Weg räumt, kann den Lauf aber nicht beeinflussen. Dafür ist ganz allein die Physik zuständig, wenn die Murmel abprallt, auf bewegliche Objekte trifft und unaufhaltsam dem unteren Bildschirmrand entgegenkugelt.
Mit etwas Glück fällt sie in den Auffangbehälter, der dort seine Kreise zieht, was mit einem Extraball belohnt wird. Die Spezialfunktionen sind es, die einem das Abräumen erleichtern. Mal sind es explosive Steine, die im nahen Umkreis alles wegsprengen, dann verbreitert sich der Auffangbehälter, oder an den äußeren Rändern erscheinen Flipperarme, mit denen man den Schusser länger im Spiel halten kann.
Aussehen zweitrangig
Es ist kein technisches Meisterwerk, das uns PopCap hier serviert. Die Optik in Peggle beschränkt sich auf das Nötigste, wirkt aber dennoch charmant und wie aus einem Guss. In ihrem typischen Knuddel-Stil gehalten, beherrschen kindliche (Tier-) Motive das Bild, das auch ansonsten ein knallbuntes Potpourri an Farben bietet. Dabei hat es sogar etwas Erhabenes an sich, wenn die Kamera kurz vor dem Treffen des letzten orangefarbenen Blocks heranzoomt, die Explosion in Zeitlupe und Großaufnahme zeigt, während im Hintergrund Fanfaren ertönen und ein Feuerwerk den Spieler zu Jubelarien hinreißt.
Dann fühlt man sich wie ein König und ist schon längst der Suchtspirale verfallen, die Peggle erzeugt. Und das, obwohl dieses Spiel eigentlich nicht mehr als eine interaktive Kugelsimulation ist. Doch eine der charmanten Sorte, der man dieses Spielspaßpotenzial gar nicht zugetraut hätte. Die inzwischen zehn Millionen Käufer von Peggle, das auch für den iPod erhältlich ist, werden dies bestätigen.
Produktname | Peggle |
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Hersteller | Popcap Games |
Preis | 19,95 € |
Webseite | www.popcap.com |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | Mac OS X 10.3.9, G4/G5, 256 MB RAM – oder iPod |
1,5sehr gut |
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