Die Sims: Lebensgeschichten

Werfen wir mal einen genauen Blick darauf, was die Lebensgeschichten zum Ausbau des Sim Alltags beizusteuern haben: Neu ist der Storymodus, den man wahlweise ebenso spielen kann wie den altbekannten Endlosmodus. Während ihr im Endlosmodus wie gewohnt eure zu spielende Situation wählen könnt, müsst ihr im Storymodus zunächst Laura Haselnuss zu ihrem Glück verhelfen. Die gute Laura ist zu ihrer Tante nach Buchenweiler zurückgekehrt und macht sich dort auf die Suche nach einem neuen (Liebes)Glück. Neben zahlreichen potentiellen Freundschaften gilt es, in der Buchenweiler Nachbarschaft auch den einen Simweltveränderer zu finden. Einige eifersüchtige und missgünstige Gestalten aus der Nachbarschaft versuchen, das sich anbahnende Glück durch kleine Gemeinheit zu sabotieren.

Die Spielaufgaben werden im neuen Ziel-Kästchen angezeigt, dass in den Lebensgeschichten das bekannte Wünsche-und-Ängste-Kästchen ersetzt. Wird ein Ziel erfüllt, erhält man Laufbahnpunkte mit denen man sich, wie aus dem Hauptspiel bekannt, Bonusgegenstände zulegen kann. Hat man Laura dann endlich glücklich in die Arme des Angebeteten sinken lassen, wartet der smarte und betuchte Unternehmer Lukas darauf, dass auch ihm zum Liebesglück verholfen wird.

Rotstift im Einsatz

Wer die Sims 2 mit seinen Erweiterungen gespielt hat, wird sich bei den Lebensgeschichten etwas verwundert die Augen reiben, denn EA hat hier einiges gestrichen und verkleinert. Bereits erwähnt wurde, dass unsere Sims jetzt relativ neurosefrei durch ihr simuliertes Leben spazieren können. Schade, denn dadurch fällt einiges an spielerischer Würze von vornherein weg. Auch die Nachbarschaft Buchenweiler ist dramatisch geschrumpft und somit ist auch der Grösse des sozialen Netzes eine gewisse Grenze gesetzt.

Da man in den Lebensgeschichten über ein grösseres Startkapital verfügt, liegt der Schwerpunkt nicht auf dem mühsamen Sparen um sich Wünsche erfüllen zu können. Viele der Gegenstände und Musikstücke wurden aus dem Hauptspiel recycelt. Wenn die Sonne über Buchenweiler untergeht, gibt es eine Tageszusammenfassung mit all den Gedanken unserer Sims in Form eines Tagebucheintrages zum nachlesen. Auch der Spielfreiheit haben die Entwickler hier enge Grenzen auferlegt. Ist es beispielsweise das Tagesziel, den hübschen Nachbarjungen zu küssen, braucht man gar nicht erst versuchen, bei einem anderen Sim aus der Nachbarschaft vorher zu üben, weil das die Programmierer nicht zulassen. Wem dieses strikte, missionsartige Gameplay nicht gefällt, hat nur die Möglichkeit, den Endlosmodus zu spielen, aber das kann er mit dem Hauptspiel eigentlich ohnehin besser tun.

Fazit

Die „Lebensgeschichten“ verstehen sich nicht als weiteres Addon für die Sims 2 und tragen deswegen wohl auch die „2“ nicht länger im Titel. Den Eindruck, den der Titel hinterlässt, ist durchweg zwiespältig. Für alle, die die letzten Jahren in einem Paralleluniversum verbracht haben und zum ersten Mal von den Sims hören, bieten die „Lebensgeschichten“ einen durchaus gelungenen Einstieg in die Welt der Sims. Der Storylinemodus, auch wenn er sehr kurz ist, ist ein gelungenes, wenn auch sehr einengendes neues Gameplay-Ausstattungsmerkmal. Wer aber die „Lebensgeschichten“ mit der Absicht kauft, sein Sims 2 Hauptspiel spielerisch zu erweitern, wird mit dem Kauf überhaupt nicht glücklich. Die Lebensgeschichten bieten fast gar keine neue Gegenstände und lassen sich zudem nicht mit den bisherigen Addons verwenden.